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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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einigermaßen klar im Kopf.
    Er hatte nur gesagt, am Donnerstagabend, aber keine Uhrzeit, oder doch? War da was mit 20 Uhr, glaube ja. Ansonsten muss er sich vertan haben, Frauen haben immer recht!
    Ich schlich mich also gegen 18 Uhr ins Badezimmer und verwandelte mich in Miss Unwiderstehlich!
    Punkt 19.50 Uhr stand ich vor Siegfrieds Firma und wartete auf meinen Supermann.
     
     

Sex a nd the city und andere Träume
     
    Mit meinem hautengen, grünen Boa-Constrictor-Oberteil, prallgefüllt, verdeckt von einem schwarzen Blazer, tänzelte ich super cool vor Siegfrieds Bürotür auf und ab.
    Siegfried wartete geduldig in seinem Chefsessel und sah, etwas zu anzüglich wie mir schien, an mir herauf und hinunter.
    „Schönes Outfit “, sagte er und grinste breit, „ich glaube kaum, dass Herr Reinhardt sich dabei auf sein Angebot konzentrieren kann! Aber umso besser!“
    Na ich will doch hoffen, dass er mit den Gedanken wenigstens ein bisschen abschweift!
    Und schon war es 20 Uhr, da kam er auch schon um die Ecke und ich musste kurz meine Gedanken sortieren.
    Mannom ann, was kam da angefahren, ein silberner BMW Z3!
    Was für ein Auto, damit wollte ich immer schon mal fa hren. Schönstes Auto von Welt!
    „Tschüs Siegfried!“
    „ Ciao Bella!“, rief er mir nach, als ich die Treppe zum Eingang hinabstelzte.
    Musste das denn sein, Männer können so gemein sein. Mit den kleinsten Kleinigkeiten bringen sie uns dazu, ihnen hörig zu sein.
    Schweinerei, aber ein gigantisches Auto.
    Stefan begrüßte mich mit einem schmalzigen, aber seine Wirkung nicht verfehlenden Handkuss, zwinkerte mir zu und sagte: „Bereit?“ Ich fragte mich, wofür, sagte dann nur: „Bereit wenn Sie es sind!“, und grinste gewinnend. Aus welcher blöden Serie kam dieser Spruch nur? Ich hatte ihn schon tausendmal gehört und grübelte jedes Mal, wo er entsprang, egal.
    Stefan hielt mir die Beifahrertür auf und ich ließ mich elegant in den Wagen gleiten. Welch ein Kavalier! Er setzte sich hinters Steuer und es ging ab Richtung Ostsee. Mann, was hätte ich darum gegeben, jetzt mit ihm ans Meer zu fahren und wie in einer Seifenoper Sex in den Dünen zu haben! Leider hatten wir etwas anderes vor, und ich zwang mich, bei der Sache zu bleiben und über alles erhaben seinen Worten zu lauschen, als gäbe es nichts Interessanteres auf der Welt! Er erzählte mir alles Mögliche, dass er pausenlos arbeitete, über seine abwesende, unfähige Sekretärin schimpfte er zur Genüge, ich lächelte nur und sagte: „Jaja, das Personal, man kann nicht mit aber auch nicht ohne sie!“, aber ich konnte nur daran denken, auch mal diesen Wagen zu fahren. Bis ich ihn aus einem Wahn heraus darum bat, mich auch mal ans Steuer zu lassen. „Stefan“, säuselte ich, mit dem flehendsten Augenaufschlag, den ich je in meinem Leben zustande gebracht hatte, „lässt du mich auch mal fahren?“
    Mit einem leicht überheblichen Lächeln fuhr er auf einen Rastplatz und wir wechselten die Plätze.
    Er hatte nichts dagegen einzuwenden, bis ich mit 250 km/h über die Autobahn schoss und er begann, ein Gebet zu sprechen.
    Das war wohl der Restalkohol !
    (V ersprich mir die Ehe, ewige Treue, dein gesamtes Vermögen und ich geh’ vom Gas!)
    „Sieglinde, ich hatte vor , den Hauptgang noch zu erleben, könntest du vielleicht, ein wenig vom Gas gehen, wir haben es nicht mehr weit!“
    An der Ausfahrt Travemünde hatte ich dann Erbarmen und ließ ihn wieder auf den Fahrersitz.
    Ein Spanier war unser Ziel.
    Er hatte einen Tisch bestellt, sehr nobel, nur das Beste für Geschäftsfreunde.
    Ach ja, reich sein hatte schon seine Vorteile!
    Ich bestellte einen Rotwein und Tintenfischringe und machte ihm auch sofort klar, dass sein Angebot so weit okay war, nur über den Preis und die Stärke der Kartons müsste man noch reden.
    Das sah Braun auge auch ein, und ein paar Augenaufschläge weiter hatte ich zehn Prozent Nachlass und zwei Zehntel dickere Kartons.
    Dann begann ich ihm mein Leid zu klagen, Siegfried sei so naiv, ein Typ habe ihm ein Angebot gemacht und ich sei damit nicht einverstanden.
    Er habe ihm ein Computerprogramm versprochen, mit dem man alles steuern kann und das ihm Diätriegel ausrechnet, die reißenden Absatz finden, wenn er nur 200.000 Euro im Voraus bezahlt.
    Da wurde er schon hellhörig.
    „Wie sagtest du, hieß der Typ? Wenn du mir jetzt noch von einer zuckenden Augenbraue erzählst, lebt dein Bruder gefährlich!“
    Ich beschrieb ihm Herrn Leufer ganz genau und er

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