(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Eingangstür und ging hinauf zu Siegfried. Punkt 16 Uhr klopfte ich an seine Tür.
„Pünktlich wie die Maurer!“ , rief mir Siegfried entgegen, „Käffchen hier oder im Café?“ „Ach, wenn du mich so fragst, dann doch lieber im Café.“ Ich lächelte ihn verschmitzt an und „Bruder und Schwester“ verließen zusammen die Firma. Wir fuhren in ein nettes kleines Restaurant am Stadtrand und plauderten erstmal übers Wetter.
Als E rstes brauchte ich einen Espresso und da ich noch nichts gegessen hatte, bestellte ich mir eine Riesenportion Spaghetti, was, wie ich feststellte, wieder ein Fehler war, da ich arge Probleme hatte, meine neuen Klamotten nicht mit Tomatensauce zu versauen.
In der Zwischenzeit kamen wir auf das eigentliche Thema, das An gebot!
Siegfried hatte es erst Dienstagabend erhalten, von daher hätte mein Besuch dienstagfrüh eh nichts gebracht. Er hatte es genau estens studiert und erklärte mir nun, worauf ich achten sollte.
Im Großen und Ganzen war das Angebot ziemlich gut, der Karton sollte etwas dicker sei n, und um den Preis sollte ich noch ein wenig feilschen.
Gut, das konnte ich mir merken: Pappe zwei Zehntel dicker und den Preis um fünf Prozent drücken. Alles klar, lass die Hunde los!
„Siegfried “, sagte ich und versuchte, möglichst beiläufig zu klingen, „wer war eigentlich dieser Herr Leufer?“
„Ni emand Besonderes“, sagte er, nun schien er beiläufig klingen zu wollen, „ein Geschäftsfreund.“
„Ja, aber was hattet ihr so W ichtiges zu besprechen, dass du mich so schnell rausbefördert hast?“, hakte ich nach.
„ Hase, das geht dich zwar nichts an, aber meinetwegen, wenn du es unbedingt wissen willst. Das bleibt aber unter uns, verstanden!“
„Alles klar!“ , gab ich zurück und bezog das „Uns“ auf mindestens: ihn, Ursula, Stefan Reinhardt und mich.
„Also“ , begann er und klang verschwörerisch, „Herr Leufer kommt aus den Niederlanden und arbeitet für eine kleine Firma, die Computerprogramme entwickelt zur Herstellung diätischer Lebensmittel. Mit so einem Programm könnte meine komplette Produktion gesteuert werden!“ Er grinste freudig wie ein kleines Kind. „Stell dir vor, Herr Leufer sagt, seine Firma würde exklusiv nur mit mir in Deutschland zusammenarbeiten! Sie entwickeln mir auch neue Diätriegel, S&S würde Marktführer werden! Ist das nicht toll!“
„Klasse Siegfried, und wo ist der Haken?“ , warf ich dazwischen.
„Kein Haken, Sarah! Ich soll nur 200.000 Euro für die Programmentwicklung vorab überweisen und schon geht’s los! Prima was!“ Siegfried war voller Tatendrang und ich wollte ihm nicht die gute Laune nehmen.
„Hört sich wirklich verlockend an, hast du das schon mit deinen Anwälten besprochen?“ Ich redete schon , als hätte ich von so etwas Ahnung, aber man lernt so einiges aus dem Fernsehen!
Jetzt wirkte er verwirrt. „Lass uns gehen “, sagte er und winkte der Kellnerin.
Siegfried übernahm die Rechnung und wir fuhren zurück. Ich bat ihn noch, am Donnerstagabend etwas länger in der Firma zu bleiben, damit mich Stefan von dort abholen konnte und ich nicht vor der Tür warten musste. Ging klar. Damit verabschiedete ich mich von ihm und fuhr in meine Wohnung.
Daheim hockte ich mich vor den Fernseher und beschloss, den Abend damit zu verbringen, mich seelisch auf den nächsten vorzubereiten, bei Chips und Rotwein. Leider etwas zu viel Rotwein, wie ich am nächsten Morgen feststellte.
Ohhh, was war mir schlecht!!!!
Am Abend zuvor hätte ich Bäume ausreißen können!
Und was für Bäume ! Männer dieser Welt, nehmt euch in Acht, hier kommt die Superfrau!
Aber dieser Morgen war alles andere als super.
Wo ist die Toilettenschüssel. Alles kam ans Tageslicht, sämtliche Spaghetti wollten wieder raus. Ich sterbe, war mein einziger Gedanke. Aber warum so jung !
Das war eindeutig ein Vermächtnis meines Vaters, Alkohol vertrug er auch nur in Maßen , nicht in Massen !
Mir schwirrte der Kopf. K eine gute Voraussetzung, um das Geschäftliche zu regeln.
Irgendwas war doch heute. Stefan, ach ja!
Das Angebot.
Meine Güte, sei schön, sei verführerisch, nur sei nicht besoffen.
Kein Alkohol mehr für die Dame!
Mit Red Bull und Kaffee versuchte ich mich einigermaßen zu sammeln. Das Leben ist schön auch wenn es scheiße ist, war mein einziger Gedanke.
Der Leufer, wie krieg ich den noch unter, ich musste Stefan doch begreiflich machen, dass er was unternehmen musste!
Gegen 15 Uhr war ich wieder
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