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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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Scarly hin. Die beiden nickten und schalteten augenblicklich in den Expertenmodus um. Bat zog ein Smartphone hervor, stellte es mit dem Daumen auf lautlos und fing an zu tippen, während Scarly leise aufstand und die Küche verließ.
    » Ich kann heute Abend vorbeikommen « , sagte Tallow. » Nicht sofort, Sie müssen sich etwas gedulden. Aber ich komme ganz bestimmt vorbei. Sagen Sie ihm nichts. Es ist am besten, wenn er nicht vorgewarnt ist. Okay? «
    » Sie werden ihn retten. «
    » Ich verspreche Ihnen, dass ich alles tue, was in meiner Macht steht. «
    » Danke « , stieß sie mühsam hervor, während sie hörbar mit dem erschreckenden Bedürfnis kämpfte, urplötzlich in Tränen auszubrechen.
    Tallow würgte das Telefonat ab.
    Im Nebenzimmer saß Scarly schon vorm Laptop.
    » Das war die Frau eines der Männer, die den Killer wahrscheinlich angeheuert haben « , sagte Tallow so laut zu Talia, dass es auch alle anderen mitkriegen dürften. » Sie will, dass ich ihren Mann überrede, seine Mittäterschaft zu gestehen, um sich vor den Konsequenzen zu schützen. Außerdem glaubt sie, dass Westover, Machen und Turkel sich heute Abend im Central Park mit dem Killer treffen. «
    » Perfekt « , meinte Talia. » Lassen Sie die Kavallerie anrücken. Wir kreisen sie ein und erwischen sie in flagranti. «
    » Selbst wenn wir wüssten, in welchem Teil des Parks sie sich aufhalten, der übrigens scheißegroß ist und absolut ungeeignet für Nachteinsätze, und selbst wenn wir genug Leute organisieren könnten, was sehr unwahrscheinlich ist, da mein Captain zu wenig Beziehungen hat, meine Lieutenant mir nicht glaubt und ich keine Freunde habe… selbst dann dürfte das kaum funktionieren. «
    Tallow erklärte ihnen, aus welchem Grund Jason Westover seine Gattin seiner Meinung nach vor Werpoes gewarnt hatte.
    » Verdammt « , meinte Talia dazu. » Und was haben Sie jetzt vor? «
    Mit einem tiefen Seufzen setzte Tallow sich und wartete ganze dreißig Sekunden ab. » Auch wenn es mich durchaus beunruhigt, Ihnen das mitzuteilen– ich habe mich seit Jahren nicht mehr so gut gefühlt. Ich weiß genau, was wir jetzt tun. Ich weiß nur nicht, ob es funktionieren wird. Und ich weiß nicht, ob ich nicht auch wahnsinnig bin– die schlimmste Form des Wahnsinns, ein Wahnsinn, von dem man selbst nichts weiß. Das soll ja ein wichtiger Unterschied sein. «
    » Sie sind wahnsinnig « , sagte Bat, ohne von seinem Handy aufzublicken.
    » Danke, Bat. «
    » Müssen wir sofort los? « , fragte Bat. » Ich müsste nämlich mal ins Bad. Der Todesbeutel, Sie wissen schon. «
    » Keine Sorge. Ich muss das Ganze erst mal auf die Reihe kriegen. Und Sie müssen finden, wonach ich suche, und ein bisschen Ausrüstung aus Scarlys Kofferraum holen. Da bewahren Sie das Zeug doch auf, oder? «
    » Da bewahrt er alles auf « , kam Scarlys Stimme aus dem Nebenzimmer. » Eine seiner Unterhosen ist mit dem Ersatzreifen verschmolzen. «
    » Gut. Und checken Sie Ihre Waffen. «
    Jetzt blickte Bat auf. Doch Tallow ignorierte ihn, während er sämtliche Eventualitäten überdachte, die er im Fortgang der nächsten paar Stunden ausmachen konnte. Er lächelte ein kleines, frostiges Lächeln. Nur für einen Zeitpunkt hatte er keine Pläne– für morgen früh.

Zweiunddreißig
    Hinter dem Steuer des Wagens saß ein Spearpoint-Wachmann. Das Auto befand sich genau da, wo es Westovers Notiz zufolge sein sollte, knapp fünfzehn Gehminuten entfernt vom Ramble. Fünf weitere Minuten hatte der Jäger damit verbracht, es aus vier verschiedenen Blickwinkeln zu beobachten, um sich davon zu überzeugen, dass keine Gefahr drohte. Er näherte sich.
    Der Jäger passierte den Wagen ein letztes Mal und klopfte an das Seitenfenster. Der Fahrer, der sich abgeklärter gab, als er war, entriegelte die Türen.
    » Kennen Sie unser Ziel? « , fragte der Jäger, nachdem er auf der Rückbank Platz genommen hatte. Im Rückspiegel sah er die Augen des Fahrers. Sie hatten ein übereifriges Glitzern an sich, das ihm nicht gefiel.
    » Ja, Sir. Das Zwischenlager Downtown B. «
    » Dann fahren Sie los. «
    » Ja, Sir. « Der Fahrer grinste in den Spiegel.
    » Man hat Ihnen wohl nicht gesagt, dass Sie mich nicht anschauen sollen. «
    » Oh. Doch, doch, Sir. Tut mir leid. Das ist alles sehr neu für mich. «
    » Sie arbeiten für gewöhnlich nicht als Fahrer? «
    Der Wagen setzte sich in Bewegung. Der Fahrer redete weiter. » Ich, äh, ich bin wohl gerade befördert worden? Normalerweise bin ich

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