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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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sich mit einem motorisierten Fahrzeug fortzubewegen, doch diese Nacht dürfte sich die höhere Reisegeschwindigkeit eines modernen Verkehrsmittels als nützlich erweisen. Fragte sich nur noch, welchen Platz Detective John Tallow auf seiner heutigen To-do-Liste einnehmen sollte.

Einunddreissig
    » Helfen Sie mir « , sagte Emily Westover.
    » Was ist los? « Tallow stand vom Tisch auf und wehrte die fragenden Blicke der anderen mit erhobener Hand ab.
    » Jason ist unten. Er hat gesagt, dass er mit einem Angestellten reden muss. Dass er gleich rausgeht, aber den Hund hierlässt. «
    » Und was bedeutet das? «
    » Jason geht jeden Abend um Viertel vor elf mit dem Hund raus und läuft eine kleine Runde durch den Central Park. Jeden Abend. Heute Abend will er auch um Viertel vor elf raus, aber den Hund kann er angeblich nicht mitnehmen. «
    » Das ist sicher kein Grund zur Sorge, Mrs. Westover. «
    » Seine beiden Freunde haben angerufen. Ich weiß, worum es geht. «
    » Welche Freunde? «
    » Das darf ich Ihnen nicht sagen. «
    » Streng genommen dürften Sie nicht mal mit mir reden, Mrs. Westover, und trotzdem haben Sie mich eben um Hilfe gebeten. Aber wie soll ich Ihnen helfen, wenn ich nicht genau weiß, was los ist? «
    » Sie halten mich für wahnsinnig. «
    » Nein, Ma’am. «
    » Sollten Sie aber. « Sie lachte wild auf. Aus irgendeinem Grund wurde Tallow eiskalt. » Ich bin wahnsinnig. Aber nicht so wahnsinnig, dass ich nicht mehr wüsste, dass ich es bin. Das ist doch ein wichtiger Unterschied, oder? Andy Machen und dieser grauenhafte Bastard Al Turkel. Mit den beiden hat er geredet. Heute Nacht soll etwas Wichtiges passieren. Jason meinte, dass ich schon wüsste, worum es geht. Und das heißt, es geht um, um, um das, was er getan hat, um dahin zu kommen, wo er heute ist. Was sie getan haben. Verstehen Sie? «
    Mittlerweile war Tallow ins Nebenzimmer gegangen. Nach einem prüfenden Blick auf sein Spiegelbild, das ihn aus einem kleinen Spiegel an der Wand anschaute, antwortete er. » Mrs. Westover, warum fürchten Sie sich vor Werpoes? «
    » Wegen ihm. Er lebt dort. «
    » Werpoes ist vergraben und zugebaut, und auf dem kleinen Platz da versteckt sich niemand. «
    » Jason hat gesagt, ich soll mich davon fernhalten. «
    Das geheime Lager in der Pearl Street hatte offenbar alle Beteiligten überrascht. Wäre es also logisch, dass die drei Herren glaubten, der TKK würde an einem anderen Ort leben? Vielleicht. Das Apartment in der Pearl Street war jedenfalls unbewohnbar, und es war kaum anzunehmen, dass er alle Nächte im Freien verbrachte.
    Tallow hatte etwas übersehen. Der gute TKK hatte höchstwahrscheinlich mehr als ein Versteck, vielleicht sogar eine ganze Reihe. Wäre in den beiden Jahrzehnten seiner Tätigkeit irgendetwas schiefgegangen, hätte er andere Rückzugsorte gebraucht. Am besten Schlupfwinkel, von denen seine Auftraggeber nichts wussten– zumindest falls er damit rechnete, dass einer von ihnen eines Tages nachlässig sein oder erwischt werden könnte. Oder in einem Anfall von schlechtem Gewissen mit seiner Frau reden würde.
    » Ihr Mann hat Ihnen gesagt, dass Sie sich von Werpoes fernhalten sollen, weil er in der Nähe lebt? «
    » Ja. Jason weiß nicht genau wo, aber… in Werpoes. Er ist in Werpoes. «
    » Sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann, Mrs. Westover. «
    » Sie müssen Jason retten. Bitte. «
    Tallows Antwort blieb in seiner ausgetrockneten Kehle stecken.
    » Bitte. Mich haben Sie doch auch gerettet. Retten Sie Jason. Das ist alles zu viel für ihn. Retten Sie ihn. Er hat ein grässliches Ding aus der Erde des alten Manhattan heraufbeschworen, einen verdammten Manitu, und jetzt wird es ihn umbringen. Bitte, John. «
    Tallows Gedanken ratterten parallele Gleise hinunter. Er sah sich nach Zettel und Stift um, doch da es in der Wohnung kein Festnetztelefon gab, gab es auch kein Tischchen mit Schmierpapier.
    » Ich weiß nur nicht, wie ich das machen soll, Mrs. Westover « , sagte er, während er in die Küche hastete und hektische Schreibbewegungen mimte. Talia öffnete eine Schublade und holte Notizbuch und Bleistift heraus.
    » Ich weiß es auch nicht « , antwortete Mrs. Westover. » Reden Sie mit ihm. Versprechen Sie ihm, dass ihm nichts passiert. Bringen Sie ihn zur Vernunft. Tun Sie was. Er will da raus. Ich sehe es in seinen Augen. «
    Als Talia das Schreibzeug auf den Tisch legte, kritzelte Tallow möglichst schnell und leserlich drauflos und schob das Notizbuch Bat und

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