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Gun Machine

Gun Machine

Titel: Gun Machine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Warren Ellis
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setzte sich in Bewegung, um die hartnäckige, feuchte Kälte aus den Gliedern zu schütteln. Als sich seine Oberschenkel und Waden ein wenig gelockert hatten, schlüpfte er in das dichte Gehölz am Rand des vereinbarten Treffpunkts und wechselte in den langsamen, übertriebenen Gang eines erfahrenen Waldbewohners. Lautlos und unsichtbar näherte er sich.
    Am Treffpunkt standen drei Menschen.
    Der Jäger lächelte. Nichts hatte sich verändert– die drei Männer lungerten herum wie nervöse, verschnupfte Jungen mit Anfang zwanzig. Offenbar würde sich das Treffen länger hinziehen als erhofft, doch dafür dürfte es umso erheiternder ausfallen.
    Er trat auf den Pfad, wo sie ihn sehen würden. Ihre simultane Reaktion bereitete ihm ein beinahe obszönes Vergnügen.
    » Hallo « , sagte er. » Wie ich sehe, hat sich die ganze Truppe versammelt. « Alle drei wirkten mehr oder minder krank. » Es ist lange her, dass wir zu viert zusammengefunden haben, doch heute sind Sie alle hier. Was verschafft mir die Ehre? «
    Langsam streckte Westover die Hand aus. Zwischen seinen Fingern steckte ein Zettel, den der Jäger in aller Ruhe und mit herablassend-amüsiertem Blick entgegennahm.
    » Name und Adresse des fraglichen Detectives « , sagte Westover.
    Wie der Jäger feststellte, trennte ihn ein gut zweistündiger Fußmarsch von seinem Ziel. » Wissen wir irgendetwas über seine Gewohnheiten? «
    » Kein Sozialleben « , meinte Westover. » Seine Abende verbringt er anscheinend mit Lesen und Musikhören. «
    » Hervorragend. « Der Jäger steckte den Zettel ein. » Dann mache ich mich also auf den Weg? «
    » Ich denke, wir müssen uns darüber unterhalten, wie das alles enden soll « , sagte Westover.
    » Wie es enden soll? Es endet mit dem Tod der Person, deren Adresse Sie mir gerade gegeben haben. «
    » Wirklich? Ist es damit wirklich zu Ende? «
    » Das « , sagte der Jäger, » hängt davon ab, was Sie mit das alles meinen. Ich meine, dass der Tod dieser Person die polizeilichen Ermittlungen wahrscheinlich so weit beeinträchtigen wird, dass sie faktisch gescheitert sind. «
    » Was das angeht, ist mir noch vieles unklar « , sagte Machen.
    » Wenn Sie erlauben…? « , fragte Turkel. Als der Jäger ihm mit einem breiten, spöttischen Lächeln und einer weit ausholenden Handbewegung das Wort erteilte, musste Turkel schlucken. » Im Moment ist Tallow der ganze Fall. Soweit ich weiß, hat er keinen einzigen schriftlichen Bericht vorgelegt. Mit seinem Tod gehen seine gesamten Erkenntnisse verloren– weitere Ermittlungen wären chancenlos. Und er scheint sowieso der Einzige zu sein, der sich für den Fall interessiert. Ich schätze, er ist geisteskrank. Davon abgesehen gibt es noch ein anderes Problem– eine Waffe, die aus einem Lager entwendet wurde–, doch ermittlungstechnisch betrachtet ist dieses Thema… «
    » Gestorben? « Der Jäger kicherte.
    » …unergiebig « , sagte Turkel. Als er sich dem Jäger zuwandte, lag eine Spur Ekel in seinem Blick.
    » Da haben Sie es « , meinte der Jäger. » Mit dem Tod dieser Person sind sämtliche Hindernisse auf unserem Weg ausgeräumt. Aber ansonsten ist damit nichts beendet. Vor uns liegt noch viel Arbeit. «
    » Was für Arbeit? « , fragte Westover.
    » Meine Arbeit. Mein Werk wurde zunichtegemacht. Es muss neu erstehen. In meine Festung wurde eingebrochen, mein Werk wurde auseinandergerissen und geklaut. Ich glaube kaum, dass ich jemals alle Bestandteile zurückerlangen werde, und selbst dann könnten sie zu beschmutzt sein, um sie erneut zu verweben. Ich muss neu anfangen. «
    » Wenn wir Sie richtig verstehen « , sagte Machen, » haben Sie fast zwanzig Jahre an Ihrer… Sammlung gearbeitet. Aber jetzt sind Sie fertig. «
    » Ach wirklich? « Wieder kicherte der Jäger. » Haben Sie all Ihre ehrgeizigen Ziele erreicht? Haben sich all Ihre Träume erfüllt? Spüren Sie keinerlei Verlangen mehr? Das bezweifle ich. Ich kenne Sie, alle drei. Ich glaube nicht, dass Sie sich den Mantel der Gier in Ihren jungen Wintern überwerfen konnten, nur um ihn nun, im Warmen, wieder abzustreifen. Können Sie wirklich behaupten, dass Sie keine Ziele mehr haben? Zum Beispiel Sie, Mr. Machen. Noch haben Sie die Chance, das mächtige Räderwerk der Stadtfinanzen zu steuern. In zwanzig Jahren könnten Sie Bürgermeister sein. Und hat Mr. Turkel es etwa schon zum Commissioner gebracht? Nein! Und Mr. Westover– ich will mir gar nicht ausmalen, zu welchen Grausamkeiten er sich noch aufschwingen

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