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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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griff nach dem Türknauf, aber Lenore legte ihre Hand auf seine und hielt sie fest. „Es ist Benny Thirys Junge, nicht wahr?“
    „Das ist nicht wichtig“, wiederholte Lenore und nahm Davids Hand in ihre. „William ist Kyle zu Hilfe gekommen und hat ihnen gesagt, dass es nicht schlimm ist, schwul zu sein und dass sein Onkel Jerry auch schwul ist und dass die Jungs einfach –“ Lenore lächelte leicht. „Ähm ... ´ihren Cowboy stehen sollten´.“
    „Verdammt noch mal, hat er das wirklich.“ David lachte. Gott, ich liebe diesen kleinen Jungen. „Er liebt seinen Onkel, warum sollte er ihn nicht verteidigen?“ Davids Augen verengten sich, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. „Warum ist er dann in deinem Büro?“
    „Ein Junge hat William geschubst.“ Lenore streichelte Davids Hand, als sie ihn aufkeuchen hörte. „Es geht ihm gut – er ist nicht verletzt, hat nicht einmal einen Kratzer – aber Bennett Junior wird einen schönen blauen Fleck bekommen.“
    David lachte und umarmte Lenore. Er hielt sie an den Schultern fest, nickte und strahlte voller Stolz. „Die Vorteile der Internatserziehung! William hat Kampftechnik gelernt, seit er zwei Jahre alt war.“ David griff wieder nach dem Türgriff und dieses Mal hielt Lenore ihn nicht zurück. „Ich werde ihn nach Hause fahren. Ich nehme an, er wurde suspendiert, weil er sich geprügelt hat?“
    „Debbi hat Jerry schon angerufen.“ Lenore nickte und folgte David zu ihrem Büro, das in der Nähe des Verwaltungsbüros lag und gegenüber des Direktorats. Als sie dort ankamen, war Jerry schon da und saß in Debbis Büro. Debbi war erst seit zwei Jahren Direktorin der Schule und erst seit acht Jahren Lehrerin. Als David sie kennen gelernt hatte, hatte er sofort gewusst, dass sie die typische, ambitionierte Karrierefrau war. Sie war nicht der Typ, der sich um die Kinder scherte und nutzte die Lehrer, die für sie arbeiteten dazu, sich einen Namen zu machen. Vielleicht hat sie als Kind nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, hatte David immer über sie gedacht.

    D AVID stand vor Debbis Büro und hielt Williams Hand. Als er Lenores Büro betreten hatte, waren Williams erste Worte eine tränenreiche Entschuldigung gewesen. David hatte ihn umarmt, William auf die Füße gezogen und ihm versichert, dass er nichts Falsches getan hatte, während Davids Hand den schmalen Rücken gestreichelt hatte. Jetzt stand er hier mit William, die Hand des kleinen Jungen drückte seine, als ginge es um Leben und Tod, und er sah, wie Jerry etwas an seinen Fingern abzählte. Seine Haltung war ruhig und kontrolliert und er saß mit dem Rücken zur Glastür. David war nicht stolz auf sich, aber der erhitzte und verärgerte Ausdruck auf Debbis Gesicht amüsierte ihn.
    David sah, wie Jerry aufstand und sich vor der dicklichen Direktorin aufbaute. Er schüttelte ihre Hand und öffnete die Tür. Als er David sah, wurde Jerrys Gesichtsausdruck deutlich freundlicher und er verdrehte die Augen. David wollte lächeln. Stell dir vor, du müsstest mit ihr arbeiten.
    „Was machst du hier? Hast du keinen Unterricht?“ Jerry hob William auf die Arme und brachte seine wirren Entschuldigungen zum Verstummen. „Ich bin nicht verärgert, William. Ich bin stolz auf dich, so unglaublich stolz, dass du deinen Freund verteidigt hast.“ Jerry küsste Williams Wange und streichelte den kleinen, blonden Kopf.
    „Meine Schüler haben gerade Sport.“ David drückte Williams Bein, wobei seine Hand Jerrys Bauch berührte. „Ich muss ein paar Sachen vorbereiten.“
    „Perfekt!“ Jerry setzte William ab und zwinkerte David zu. „Bringst du uns zum Auto?“
    William ging in Lenores Büro, um sie zu umarmen, ihr zu danken und auf Wiedersehen zu sagen, während Jerry und David stumm vor dem Büro warteten. Jerry machte ein paar Schritte nach vorne, als Lenore hinter William aus dem Zimmer kam, streckte ihr seine Hand hin und stellte sich vor. „William hat mir so viel über Sie erzählt. Es ist schön, endlich das Gesicht zu dem Namen zu sehen.“ Lenore beglückwünschte Jerry, weil er sich so gut als Vater für William machte und erzählte, dass William sich gut eingewöhnte. Jerry wurde rot. Er nickte zu David und sagte, dass er und William ohne David immer noch völlig ahnungslos wären.
    Als David sich umdrehte, sah er die Blicke der Büroangestellten eilig zu ihren Tischen zurückkehren. Ihre Münder standen offen und die Gesichter waren gerötet. War es so offensichtlich? David war sich sicher,

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