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Gut zu wissen (German Edition)

Gut zu wissen (German Edition)

Titel: Gut zu wissen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D.W. Marchwell
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dass sie unmöglich gesehen haben konnten, wie seine Hand Jerrys Bauch berührt hatte, und die Worte, die Jerry gesagt hatte, waren sicher genau die gleichen gewesen, die auch andere Eltern benutzten, um einen Lehrer zu loben.
    Jerry hielt die Tür offen, während William und David das Büro verließen, drehte sich noch einmal um, lächelte die Büroangestellten freundlich an, reichte ihnen die Hand und sagte auf Wiedersehen. Er holte William und David vor Davids Klassenzimmer ein, als sie gerade an Williams Sportlehrer Bennett Thiry mit Bennett Junior im Schlepptau vorbeigingen. David musste ein Lachen unterdrücken, als er den dunklen Ring sah, der sich um das geschwollene Auge des anderen Jungen bildete. Bennett hob nicht die Augen und nahm ihre Anwesenheit nicht zur Kenntnis. Auch gut, dachte David. Bennetts Mundwerk, seine aufbrausende Art und Jerrys Schutzbedürfnis für William würden sicher ein Blutbad verursachen.
    Jerry stand am Ende des Zimmers, Hände auf den Hüften, das Jackett nach hinten geschoben und beobachtete William dabei, wie er seine Sachen zusammensuchte. Die kleinen Hände bewegten sich blitzschnell, um Bücher und Hefte ordentlich aufzustapeln. „Sehen wir uns heute Abend?“ Er sah David nicht an, aber David wusste, dass Jerry nicht mit William sprach.
    „Wenn wir reden können.“ David fürchtete sich vor dem Gespräch, das dieser kleine Vorfall provoziert hatte
    „Können wir auch.“ Jerry sah auf und grinste.
    David fühlte Hitze in sein Gesicht steigen, während Jerry Williams Rucksack auf seine Schulter schwang. David nahm den Anblick des starken Mannes mit dem Fantastic-Four-Rucksack auf seiner Schulter in sich auf. Seine große Pranke ließ die kleine Hand darin zwergenhaft wirken. „Ich hab noch eine Sitzung“, brachte David schließlich heraus. „Ist sechs okay?“
    Jerry nickte zustimmend und ging zur Tür. David folgte ihnen und sein Herz schmolz bei dem Anblick der beiden. „Ich dachte an Roastbeef. Ich fühle mich heute so roastbeefig“, sagte Jerry über seine Schulter.
    „Für mich fühlst du dich gar nicht so an!“ William zog an Jerrys Hand und lachte über seinen eigenen Witz.
    „Der war schlecht, Cowboy!“, stöhnte Jerry und half William durch die große Schwingtür. „Wie wäre es, wenn du es dir schon mal im Auto gemütlich machst? Ich bin gleich da.“ Jerry und David sahen zu, wie William davonlief, immer auf der Hut vor fahrenden Autos.
    „Es tut mir leid, dass das passiert ist.“ David und Jerry sahen William die Beifahrertür öffnen und auf den Sitz krabbeln. „Ich fühle mich dafür verantwortlich.“
    „Für den Streit oder dafür, dass ich schwul bin?“ Jerry stupste David mit seiner Schulter an.
    „Ich weiß, es ist dumm, aber als Lenore mir gesagt hat, dass William sich geprügelt hat, war ich so ...“ David fiel das richtige Wort nicht ein.
    „Ich weiß.“ Jerry ließ David auf der Seite der Beifahrertür stehen, winkte William zu und ging zur Fahrertür. „Sechs“, rief Jerry und stieg ins Auto.

    D AVID bog um halb fünf in die Zufahrt zur Ranch ein, zog den Schlüssel aus der Zündung und versuchte, sich zu beruhigen, bevor er die Autotür öffnete. Debbi Grady, Schlampe, dumme Kuh, Miststück!
    David hob den Kopf und sah Jerry auf der Veranda stehen. Er hatte die Schultern hochgezogen und blinzelte im hellen Sonnenlicht. Er wird explodieren, wenn er das hört, war alles, was David denken konnte.
    „Gehen meine Uhren falsch?“, sagte Jerry statt einer Begrüßung. Er beugte sich herunter, um Davids Stirn zu küssen. David drückte seinen Körper gegen Jerrys und seufzte. Halt einfach die Klappe und vögle mich in die Matratze, damit ich vergessen kann, was heute passiert ist, wollte David sagen.
    „Die Sitzung wurde abgesagt. Eine ´dringende Schulangelegenheit´.“ David malte bei den letzten drei Wörtern Anführungszeichen in die Luft. „Das wirst du nicht hören wollen.“
    „Komm erst mal rein und lass mich sehen, ob ich dich mit meinen Kochkünsten etwas ablenken kann.“
    „Ablenken oder vergiften?“ David sprang zur Seite um dem Schlag auf seinen Hintern auszuweichen. „Ich helfe dir.“
    „Zur Strafe für den Witz kannst du es ganz alleine machen.“
    „Klingt nur fair.“
    „Erzähl schon.“ Jerry setzte sich neben William an den Tisch und warf einen Blick auf dessen Hausaufgaben. David schüttelte mit einem vielsagenden Blick zu William den Kopf. „Er ist total auf seine Schularbeiten konzentriert –

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