Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help
Dienstmädchen krieg ich nicht mehr, nicht wenn Miss Leefolt und Miss Hilly mich überall als Diebin hinstellen. Mae Mobley war mein letztes weißes Baby. Und dabei hab ich mir grad eine neue Uniform gekauft.
Die Sonne ist hell, aber ich hab die Augen weit offen. Ich steh an der Bushaltestelle, wie ich die letzten paarundvierzig Jahre hier gestanden bin. Grad mal eine halbe Stunde, und mein ganzes Leben ist … abgehakt. Vielleicht sollt ich weiterschreiben, nicht nur für die Zeitung, sondern noch was anderes, über all die Leute, die ich kenn, und die Sachen, die ich erlebt und gemacht hab. Vielleicht bin ich ja noch nicht zu alt, um neu anzufangen, denk ich und lach und wein dabei gleichzeitig. Wo ich doch letzte Nacht noch gedacht hab, für mich gäb’s nichts Neues mehr.
Dank
Ich danke Amy Einhorn, meiner Verlegerin, ohne die die Klebezettelbranche nicht wäre, was sie heute ist. Amy, Sie sind so klug. Ich hatte wirklich großes Glück, mit Ihnen arbeiten zu dürfen.
Dank auch meiner Agentin Susan Ramer für ihre Risikobereitschaft und ihre Geduld, Alexandra Shelley für ihr gründliches Lektorat und ihre vielen guten Ratschläge, dem Jane Street Workshop für das schriftstellerische Können, das dort versammelt ist, Ruth Stockett, Tate Taylor, Brunson Green, Laura Foote, Octavia Spencer, Nicole Love und Justine Story für das Lesen meines Manuskripts und für ihr Lachen, selbst an den Stellen, die gar nicht so lustig waren. Ein Dankeschön Grandaddy, Sam, Barbara und Robert Stockett, die mir geholfen haben, mich an das Jackson von damals zu erinnern. Und ganz besonderen Dank Keith Rogers und meiner lieben Lila, für alles.
Dank allen bei Putnam für ihren Enthusiasmus und ihre engagierte Arbeit. Ich habe mir zwei chronologische Freiheiten gestattet, zum einen mit dem Song »The Times They Are A-Changin’«, der erst 1964 erschien, und zum anderen mit Shake ’n Bake, das erst 1965 in die Läden kam. Die Jim-Crow-Gesetze, die im Buch vorkommen, sind gekürzte Versionen realer Gesetze, die zu verschiedenen Zeiten in den Südstaaten galten. Meinen Dank Dorian Hastings und Elizabeth Wagner,
den unglaublich sorgfältigen Korrektoren, die mich auf diese Diskrepanzen hingewiesen haben und mir viele andere auszuräumen halfen.
Dank schulde ich auch Susan Tucker, der Autorin von Telling Memories Among Southern Women. Die wundervollen mündlichen Berichte von Dienstboten und weißen Arbeitgebern in diesem Buch versetzten mich in eine längst entschwundene Welt.
Und schließlich geht mein verspäteter Dank an Demetrie McLorn, die uns alle, in unsere Babydecken gehüllt, aus dem Krankenhaus trug und ihr Leben damit zubrachte, uns zu bekochen, hinter uns herzuräumen, uns zu lieben und uns Gott sei Dank auch zu verzeihen.
Zu wenig zu spät
Kathryn Stockett über sich selbst
Unser Dienstmädchen Demetrie pflegte immer zu sagen, im Hochsommer in Mississippi Baumwolle zu pflücken sei wohl der übelste Zeitvertreib auf der Welt, mal abgesehen vom Pflücken von Okra, noch so einem stachligen Zeug, nach dem man sich bücken muss. Demetrie erzählte uns alle möglichen Geschichten darüber, wie sie als Kind Baumwolle gepflückt hatte. Sie lachte, schüttelte den Kopf und schwenkte warnend den Zeigefinger, als könnte ein Trio von reichen weißen Kindern dem Übel des Baumwollpflückens verfallen wie dem Rauchen oder dem Schnaps.
»Tagelang hab ich nur gepflückt und gepflückt. Und dann hab ich an mir runtergeguckt, und meine Haut war ganz voll Blasen. Ich hab’s meiner Mama gezeigt. Keiner von uns hatte jemals Sonnenbrand bei einem schwarzen Menschen gesehen. Das war nur was für Weiße!«
Ich war noch zu klein, um zu merken, dass das, was sie da erzählte, nicht sonderlich lustig war. Demetrie war in Lampkin, Mississippi, geboren worden, im Jahr 1927. Ein schreckliches Jahr, um auf die Welt zu kommen, kurz vor Beginn der Großen Depression. Gerade der richtige Zeitpunkt, um in allen Einzelheiten zu erfahren, was es hieß, ein armes, schwarzes Kind und noch dazu ein Mädchen auf einer Pächtersfarm zu sein.
Demetrie kam mit achtundzwanzig zum Kochen und Putzen
ins Haus meiner Großeltern. Mein Vater war da vierzehn, mein Onkel sieben. Demetrie war kräftig und dunkelhäutig und zu jener Zeit mit einem gewalttätigen Trinker namens Clyde verheiratet. Sie wollte mir nie antworten, wenn ich sie nach ihm fragte. Aber außer über das Thema Clyde sprach sie den ganzen Tag mit uns.
Und ich fand es herrlich, mit
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