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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Droge besorgt. Und Sie haben Miami nicht angerufen.«
    »Mann, es hat funktioniert.«
    »Bis auf eine Kleinigkeit, Vince. Zestron-L hat ein paar Opfer zuviel gefordert. Eine Leiche kann ein Gerichtsmediziner schon mal übersehen. Aber gleich vier? Das war ein Trend.«
    Sie hielten vor einer roten Ampel an. Shradick studierte die Hinweisschilder. »Biegen Sie nach rechts ab«, befahl er.
    »Wo fahren wir hin?« wollte Adam wissen.
    »Zu den Docks.«
    Adam warf M. J. im Rückspiegel einen hastigen Blick zu.
Ganz ruhig bleiben,
schien er zu sagen.
Ich hole uns da irgendwie raus.
    Er bog nach rechts ab.
    Drei Blocks weiter östlich kamen sie an den Kai. Von hier ragten etliche Piers wie Finger ins Wasser. Die meisten waren seit langem verlassen und rotteten vor sich hin. Ein einzelner Fischtrawler schaukelte auf dem grauen Wasser und zerrte an den Leinen.
    »Das Lagerhaus da vorn«, sagte Shradick. »Fahren Sie dorthin.«
    »Der Pier hält unserem Gewicht nicht stand«, entgegnete Adam.
    »Doch, das tut er. Los!«
    Adam fuhr von der Straße und lenkte den Wagen langsam auf den Pier. Sie hörten das Holz unter seinem Gewicht knacken und ächzen, fühlten, wie die Räder über die Planken holperten. Am Eingang des Schuppens hielten sie an.
    »Okay!« sagte Shradick. »Raus aus dem Wagen.«
    M. J. stieg aus. Der Wind zerrte an ihrem Haar und peitschte feine salzige Gischt in ihr Gesicht. Sie stand mit der Pistole im Rücken da und horchte auf das Klopfen ihres Herzens.
    »Quantrell! Machen Sie die Schuppentür auf!« befahl Shradick.
    »Noch zwei Morde mehr«, meinte Adam. »Was bringt Ihnen das, Vince?«
    »Vielleicht meine Freiheit? Machen Sie die Tür auf.«
    Adam drückte widerwillig die Schulter gegen die Schiebetür. »Sie haben Fuller umgebracht«, keuchte er. »Und Esterhaus. Und Peggy Sue Barnett.« Langsam glitt die Schiebetür auf. Dahinter herrschte eine undurchdringliche Finsternis.
    »Wo wird das enden?«
    »Mit euch beiden.« Shradick schwenkte die Waffe. »Rein mit euch!«
    Die Waffe duldete keine Widerrede. Sie traten aus dem wütend heulenden Wind in die absolute Dunkelheit. Die Luft roch nach Staub und Fäulnis.
    »Beamis kommt Ihnen auf die Schliche«, sagte Adam. »Er findet uns …«
    »Das dauert ein Weilchen. Dieser Schuppen hier gehört Vito Scalisi, müssen Sie wissen. Und der sitzt noch bis 2003 im Gefängnis. Wenn sie den Schuppen dann wieder aufmachen, haben die Ratten das Problem erledigt. Falls Sie wissen, was ich meine.«
    Er meint, daß sie unsere Leichen beseitigt haben,
dachte M. J., und ihr wurde übel. Hastig sah sie sich um und erkannte in der Dunkelheit einen Haufen alter Kisten und Holzpaletten. Über ihnen hingen Seile von einer Laufplanke. Und hoch oben tropfte Regenwasser stetig durch ein Loch im Dach. Es gab keinen zweiten Ausgang, keinen Ausweg.
    Adam versuchte noch immer, Zeit zu schinden. »Man hat Sie bei der Beerdigung gesehen, Vince …«
    »Ich bin dienstlich dort gewesen.«
    »Und wir sind ebenfalls gesehen worden. Sie werden zwei und zwei zusammenzählen … wissen, daß Sie uns gefolgt sind …«
    »Ich? Ich bin nach Hause und ins Bett. Hab mir einen Grippevirus geholt.« Er hob die Waffe. »Stellt euch an die Wand. Beide. Will euch nicht rüberschleppen müssen. Nicht mit meinem kaputten Rücken.«
    Adam trat dichter zu M. J. und schlang die Arme um sie. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Haar, fühlte, wie seine Lippen flüchtig über ihre Stirn strichen. »Halte dich bereit«, flüsterte er. »Wenn ich springe, läufst du los!«
    Verwirrt sah sie zu ihm auf und erkannte den Ausdruck in seinem Blick, der keinen Widerspruch duldete.
Tu, was ich dir sage.
    »Spart mir und euch den sentimentalen Abschied, okay?« schnarrte Shradick. »An die Wand mit euch!«
    Da sind so viele Dinge, die ich dir sagen wollte,
dachte sie, ohne den Blick von Adam zu wenden.
Und jetzt ist es zu spät.
    Er drückte ihr einen letzten Kuß auf die Stirn. Dann schob er sie hastig von sich weg und stellte sich mit einer geschickten Bewegung zwischen sie und Shradick. Ruhig wandte er sich um und Shradicks Waffe zu.
    »Wissen Sie, Vince«, sagte Adam, »Sie haben ein paar entscheidende Dinge übersehen. Zum Beispiel den Wagen.«
    »Den Wagen los zu werden ist ein Kinderspiel.«
    »Ich rede von meinem Wagen.« Adam rückte unmerklich einen winzigen Schritt vorwärts. »Ein verlassener Volvo auf dem Friedhof …« Er machte noch einen Schritt auf Shradick zu. Auf die Waffe zu. »Wird ’ne Menge

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