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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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ihr um, ein anmaßendes Grinsen auf den Lippen. „Hallo, Sommersprosse! Ich freue mich auch, dich zu sehen. Wo hast du so lange gesteckt? Maureen befürchtet schon, dass du sie mit den Vorbereitungen für Ians Hochzeit hängen lässt.“
    Gwen f luchte auf Gälisch, wobei sich Nolan und Ronnie feixend die Ellbogen in die Rippen stießen.
    „Was ist los, Tochter?“ Ihr Vater umarmte sie l ächelnd. „Hast du keinen Kuss mehr übrig für einen alten Mann?“
    Mechanisch drückte Gwen ihre Lippen auf die bartstoppelige Wange ihrer Vaters, wandte sich aber sogleich wieder dem gemeinen Schuft zu, wegen dem sie sich bis zu ihrer Abreise nach Irland die Augen ausgeheult hatte. Und im Flugzeug auch noch. „Was zum Teufel willst du hier? Und was machst du mit unseren Fellen?“
    „Komm schon, Gwennie!“ Dirk Statler machte einen Schritt auf sie zu. „Du wirst doch jetzt nicht sauer sein, nur weil ich dich ein paar Tage schmoren ließ. Das bisschen Rache musst du mir gö nnen!“
    Doch Gwen gönnte ihm gar nichts. „Ich habe dich gefragt, was du hier zu suchen hast!“
    Statler wischte sich den Unterarm über die schweißnasse Stirn. „Ich schätze, wir machen mal ’ne Pause, was, Jungs? Komm, Gwennie!“ Ohne eine Antwort abzuwarten marschierte er los in Richtung Meer.
    Eigentlich hätte er es verdient gehabt, dass sie ihn keines Blickes würdigte und zurück ins Haus ging, doch ihre bohrende Neugier trieb sie dazu, ihm zu folgen. „Jetzt rede endlich!“, befahl sie, als sie ihn eingeholt hatte.
    Doch er lief ungerührt den engen Pfad hinab zum Strand, bis die Felsen ihnen Sichtschutz vor den and eren gewährten. Dann drehte er sich unvermittelt um, presste Gwen gegen eine Felswand und attackierte sie mit einem verheerenden Kuss.
    Er roch nach Schweiß, Mann und Schaf. Und schmeckte nach Zigarren und Lust. Und ihr Körper glühte auf wie Wasserstoff bei einer Kernfusion. Sie konnte gar nicht anders, als diesen Kuss hungrig zu erwidern.
    Doch das hieß noch lange nicht, dass sie diesem Mistkerl verzieh, nur weil sie sich jetzt in sein T-Shirt krallte und sich fiebrig an ihn drängte. Nur weil sie wie betäubt war vor Freude darüber, dass er sie doch nicht verlassen hatte.
    „Verdammt, Gwennie, ich hab dich vermisst!“ Seine Stimme drang gekeucht und heiß in ihr Ohr. „Heirate mich, okay? Verdammt noch mal, heirate mich!“
    „Du Mistkerl!“, hauchte sie.
    Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Ich werte das mal als ein Ja.“ Seine Hand schob sich unter ihre Jacke.
    Erschaudernd zog Gwen sie wieder hervor. „Nein, nicht hier! Mein Vater könnte jederzeit nac hsehen, wo wir bleiben.“
    Sein Aufseufzen transportierte eine Mischung aus Enttäuschung und Nachsicht. „Okay, aber heute Nacht kommen wir wieder hierher. Ich kann die ganze Zeit an nichts anderes denken als an dich.“
    Das besänftigte sie schneller, als ihr geheuer war. Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich hinunter zu dem schmalen Streifen Sandstrand, den das Ufer dem Meer abgetrotzt hatte. Dort gingen sie Arm in Arm am Wasser entlang. Hoch über ihnen antworteten die Möwen auf die Wellen, die zwischen den Steinen murmelten, und Gwen genoss diese berauschende Mischung, die sich aus den Geräuschen ihrer Heimat, der Wärme des Mannes neben ihr und dem Nachklang seines Heiratsantrages ergab.
    „Du hast mich gefragt, was ich hier will“, eröffnete er. „Ich meine , außer dich zu heiraten. Du erinnerst dich an unser letztes Gespräch?“
    „Ja.“ Gwen erinnerte sich nur zu gut.
    „Da hab ich dir doch von einem Projekt erzählt, in das ich noch zu Ellmstädter Zeiten inve stiert habe. Das hier ist das Projekt.“
    Verblüfft sah Gwen zu ihm auf. „Was?“
    „ Als ich das erste Mal bei euch war, hat dein Daddy mir von seinen Schwierigkeiten und Ideen erzählt. Und ich hab beschlossen, dafür Kohle locker zu machen. Für eine Firma zur Vermarktung von Schafprodukten.“
    Gwen blinzelte empört. „Und du hast mir nichts davon erzählt! Und meine Familie auch nicht!“
    „Ich konnte deinen Daddy davon überzeugen“, gab er unverfroren zu, „dass du dich nur unnötig aufregen und Ärger machen würdest.“
    Noch während Gwen das verdaute, wurde sein Tonfall leidenschaftlich. „Wir planen eine Fa brik, wo wir alles produzieren, was aus Schaffleisch, Wolle, Leder, Knochen und Fell produziert werden kann. Mit eigener Gerberei und Wollspinnerei. Erst mal für die Touristen. Produkte aus irischen, artgerecht gehaltenen Schafen. Die Urlauber

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