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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Lippenstiftspuren auf Gwens beiden Wangen hinterlassen hatte, stieg er in sein Auto, winkte noch einmal aus dem Fenster und fuhr davon.
     
    Fast war er dankbar, dass die Türglocke schellte. So kam er wenigstens von den verfickten Versicherungsformularen weg, die seinen ganzen Couchtisch bedeckten. Und die halbe Couch auch noch. Er ging zur Tür und öffnete sie.
    „Darf ich reinkommen?“ Gwennie wirkte nervös, fast verängstigt. Und so verloren, wie sie immer irgendwie wirkte. Kaum zu glauben, dass das die Frau war, die das Alphabet ausgepustet hatte. Und seine Firma. Ungewohnt schüchtern ging sie an ihm vorbei in seine Wohnung.
    Cool bleiben, befahl er sich. Und ans Atmen de nken!
    Mit gesenktem Blick stand sie da, und Dirk sah ihr an, wie mies sie sich fühlte. Plötzlich hatte er das B edürfnis, sie in die Arme zu nehmen und zu trösten.
    TRÖSTEN?, fragte er sich dann aber noch rechtzeitig. War er verrückt? Wer war denn hier der Gearschte? Sie oder er? Schließlich hatte sie seine Firma abgefackelt, im Alleingang. Ohne darauf zu vertrauen, dass er schon eine Möglichkeiten gefunden hätte, das Problem auf seine Art zu lösen. UND seine Firma zu behalten. UND seine Macht als A, die ihm echt getaugt hätte.
    Eigentlich sollte er ihr dieses Rettet-die-Wale-T-Shirt vom Leib reißen, sie auf die Couch schmeißen und seine ganze Wut in Form von aggressivem Sex in sie reinpumpen, bis er erschöpft auf ihr zusammenbrach.
    Aber er tat gar nichts, sondern fragte: „Was willst du?“
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. Obwohl er ihr ihren Frust gönnte, kühlte ihre Hilflosigkeit seine Wut schneller ab, als ihm lieb war. Um nichts Unüberlegtes zu tun, steckte er sich erst mal eine Zigarre an und drehte ihr dabei den Rücken zu. Sollte sie ruhig noch ein bisschen schmoren. Diese kleine Rache würde er sich gönnen nach allem, was sie ihm angetan hatte.
    Auf der anderen Seite war sie aber, nur um Dirk zu helfen, in die Schaltzentrale des Alphabets eingedrungen, ohne auf ihre eigene Sicherheit Rücksicht zu nehmen. Und sie hatte ihm den Hals gerettet, als Swen ihn umnieten wollte.
    Trotzdem schadete es nichts, sie noch ein bisschen in ihrem ungewohnten Schuldbewusstsein hängen zu lassen.
    „Ich wollte … wollte nur sehen, wie … wie es dir geht.“ Ihre Stimme war so leise, dass Dirk seine Lauscher anstrengen musste.
    Dirk lachte auf. Kurz, hart, sarkastisch. „Wie es mir geht? Du meinst, nachdem du alles zerstört hast, was ich aufgebaut habe? Hervorragend geht’s mir. Echt hervorragend.“
    Sie, fast noch leiser als vorhin: „Was wirst du jetzt tun?“
    Er schaute aus dem Fenster, wo der Qualm seiner Firma noch immer als grauer Dunst über der Stadt hing. „Keine Angst“, sagte er, „ich werde Statler-Tec nicht wieder aufbauen. Dazu fehlt mir die Kohle.“ Bisher war es ihm noch nicht gelungen, an Swens Schotter ranzukommen. Nur an seine Aktien, aber das konnte nicht alles sein. Swen musste den Hauptteil seines Gewinn als A sehr diskret angelegt haben. So diskret, dass weder Dirk noch Onkel Will rausgefunden hatten, wo.
    „Was wirst du also tun?“, fragte sie noch mal.
    Um nicht zu schnell weich zu werden, schaute Dirk sie noch immer nicht an. Er zuckte die Schultern. „Papierkram, Versicherungen, Wohnung auflösen, packen, und so weiter.“
    „Du gehst fort?“
    Deutlich hörte er die Tränen in ihrer Stimme, beschloss aber, dass ihre Bestrafung noch nicht vorbei war. „Klar. Was soll ich sonst noch hier?“
    „Wohin?“ Hatte sie das geflüstert, oder hatte er es sich nur eingebildet? Er war sich nicht s icher, antwortete aber trotzdem: „Das Einzige, was mir nach deiner gründlichen Arbeit noch geblieben ist, ist eine Firmenbeteiligung, in die ich mal investiert habe, um an der Steuer was vorbei zu schieben. Ich will mal schauen, ob ich damit was auf die Beine stellen kann.“ Er blies den Zigarrenrauch gegen die Fensterscheibe. „Ansonsten bin ich pleite, bis auf die Kohle, die ich kriege, wenn ich Swens Haus, seine Aktien und seine Yacht verkaufe.“ Aber das würde höchstens zwei Millionen einbringen. Nicht annähernd das, was er bräuchte für einen Neuaufbau von Statler-Tec.
    „Wie hast du eigentlich das Ding gedreht?“, fragte er. „Wie hast du die Sprengladungen anbri ngen können? Mit wem hast du das durchgezogen? Sicher nicht mit deinen weltfremden Müslifressern von SURVIVAL, sondern mit Profis, so gut, wie das organisiert war.“
    „Ich werde nichts über die

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