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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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gut.«
    »Sind Sie dabei auf die Idee gekommen, dass Herr Förster Ihnen die SMS schreibt und Sie so tun, als wüsste er nichts von dem Transport?«
    Die junge Frau nickte. »War doch ein guter Plan, oder? Sie haben es nicht gecheckt.«
    Hackenholt reagierte nicht.
    »Jedenfalls habe ich mich breitschlagen lassen, im Büro zu bleiben. Dafür sollte Thorsten Graef mitfahren. Der war der Faulste von den Fahrern und hatte schon angekündigt, sich was Neues zu suchen. Aber damit brauchten wir natürlich eine andere Strategie. Wenn Sascha und ich gefahren wären, hätten wir einfach gesagt, wir hätten an einer roten Ampel gestanden und wären überfallen worden. Mit Thorsten konnten wir das nicht machen – der hätte gesehen, wer ihn überfällt und es der Polizei erzählt.«
    »Ich dachte, Santino Di Canio und Luigi Di Natale sollten den Überfall übernehmen? Dann wäre es doch egal gewesen, ob Herr Graef sie sieht oder nicht.«
    Giulietta Veccio schüttelte den Kopf. »Santino sollte zwar Luigi mitbringen, aber er wollte auch, dass Cesare und Domenico mitmachen. Er meinte, für so große Sachen braucht man viele Leute – auch für das Fluchtauto und so. Und wenn sie sich Masken übergezogen und den Audi wirklich an einer roten Ampel überfallen hätten, wäre das Risiko viel zu groß gewesen, dass es jemand sieht und die Polizei ruft.
    Cesare kam schließlich auf eine Idee: Wir könnten so tun, als ob wir Polizisten wären. Er hat von dem Raubüberfall auf den Goldtransporter in Baden-Württemberg erzählt, bei dem dieser Rapper zwei Millionen Euro erbeutet haben soll. Davon war er total fasziniert. Und nachdem es bei dem geklappt hat, haben wir beschlossen, wir machen das auch so. Das ist nämlich viel unauffälliger und niemand schöpft Verdacht.«
    »Polizeiuniformen wachsen allerdings nicht auf Bäumen«, sagte Hackenholt.
    »Das nicht, aber man kann sie im Internet bestellen.«
    »Nur gegen Vorlage eines gültigen Polizeiausweises.«
    »Das war kein Problem, Cesare besaß einen.« Als sie Hackenholts fragenden Blick sah, erklärte sie: »Vor einem Jahr oder so ließ ein Gast seinen Geldbeutel bei uns liegen. Cesare hat ihn gefunden und wollte nachschauen, wem er gehört. Dabei hat er den Dienstausweis entdeckt. Also behielt er den Geldbeutel. Der Mann kam auch nie zurück, um zu fragen, ob er ihn bei uns verloren hat.«
    Hackenholt bedeutete ihr fortzufahren.
    »Cesare hat also die Klamotten für Domenico, Santino, Luigi und sich bestellt, und die sind ganz fix zwei Tage später geliefert worden. Wir hatten ziemlich viel Spaß beim Anprobieren.« Giulietta Veccio grinste bei der Erinnerung, dann wurde sie aber plötzlich wieder ernst und ihre Stimme leiser. »Am Tag des Transports ging von Anfang an alles schief. Als ich in die Firma kam, war Sascha total aus dem Häuschen, weil der Audi nicht angesprungen ist. Fred Mayer muss am Vortag das Licht angelassen haben, und die Starthilfekabel lagen auch nicht da, wo sie sein sollten.
    Deshalb hat Sascha panisch den Alten aus dem Bett geklingelt, und der hat sich dann in aller Ruhe fertig gemacht und ist irgendwann in der Firma erschienen. Als Sascha und Thorsten endlich loskamen, hatten sie fast eine halbe Stunde Verspätung. Wir hatten fürchterlich Schiss, dass damit alles gelaufen war. Aber allem Anschein nach gab es keine Probleme, Cesare hat erzählt, nach zwanzig Minuten sind sie wieder aus dem Museum herausgekommen und Richtung Plärrer losgefahren.«
    »Wo waren Ihr Bruder und seine Freunde zu dem Zeitpunkt?«
    »Sie haben in einer Seitenstraße beim Museum gewartet und sind Sascha und Thorsten von dort aus gefolgt. Wie vorher abgesprochen, haben sie den Audi kurz vor der Ausfahrt Zollhaus überholt und angehalten. Sascha und Thorsten mussten aussteigen und ihre Ausweise sowie die Fahrzeugpapiere vorzeigen.
    Und dabei ist wieder etwas passiert: Cesare fiel Saschas Führerschein aus der Hand, und ein Windstoß hat ihn auf die Fahrbahn geweht. Als er sich danach bücken wollte, hat Sascha ›Cesare, pass auf!‹ gerufen, weil ein Lastwagen gekommen ist, der ihn überfahren hätte. Thorsten hat das aber mitbekommen und gefragt, woher er die Polizisten kennt.«
    Und das war sein Todesurteil, dachte Hackenholt.
    »Santino hat daraufhin die Strategie geändert: Eigentlich sollten er und Cesare bei Sascha mitfahren, während sie Thorsten zu Luigi in den Fond von Domenicos Auto setzen wollten. Aber nun hat Santino Thorsten gefesselt und sich neben ihn im Audi auf

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