Hämoglobin (Jacks Gutenachtgeschichten) (German Edition)
letzten Jahren bewusst vermieden habe, zumal mein täglicher Weg ohnehin nicht daran vorbei führ t .
Meine Freundin kennt die Geschichte nicht. Nach der He r kunft des Geldes fragte sie nie, und das ist gut so.
Ich nahm das Gelände nur als den üblichen, flüchtigen, dun k len Fleck wahr. Die Tankstelle hatte damals noch im selben Jahr der Vorfälle geschlossen, und eine andere, weit bekanntere Marke hatte das Ruder übernommen.
Diese schloss bereits um zweiundzwanzig Uhr, wie alle Filialen dieser Kette, und ich habe nie wieder dort eingekauft. In übe r haupt keiner Tankstelle.
Im Auto war es warm – Klimaanlage, Stufe drei – und der CD-Player beackerte die x-te Version eines Kuschelrock-Aufgusses.
Als ich aus dem Fenster blickte, sah ich die Tankstelle.
Sie war völlig dunkel.
Aber in der Waschanlage brannte Licht.
Ich schaute auf die Uhr: H alb zwei.
Durch die großen Bullaugen des modernen Rolltores sah ich Schatten, die offenbar Menschen gehörten. Aber nur einer bewegte sich.
Ich stellte die Klimaanlage eine Stufe höher.
Nachwort des Verlag s zur 2. Auflage
Aachen, den 4. August 2005
Kaum zu glauben, aber wahr: Im Oktober 2004 wurden von „Hämogl o bin“ 1500 Exemplare gedruckt. Für einen neu gegründeten Kleinverlag eine absurd hohe Zahl, und d ie meisten hielten mich , der ich dies vera n lasst hatte, für verrückt , auch wenn es nur die wenigsten offen ausspr a chen.
Was jedoch noch viel verrückter ist: Diese absurde Zahl wurde binnen 10 Monaten tatsächlich ver kauft !
Gerne würde ich allen Lesern, die diesen Erfolg durch den fleißigen Erwerb von „Hämoglobin“ erst möglich machten, dafür danken. Aber die haben ja schon die Erstauflage gekauft , insofern ist es unwahrschei n lich, dass sie diese Zeilen lesen werden.
Nun, dann bedanke ich mich eben bei Ihnen. Wer weiß, vielleicht findet dieses Buch ja gerade dank Ihrer Hilfe auch einmal s eine dritte Auflage.
Ich lernte Torsten Sträter über die Internet-Plattform www.kurzgeschichten.de kennen, wo er als „ Jack Torrance “ sein Unwesen trieb und am laufenden Band höchst amüsante „short stories“ fabrizie r te. Sie hatten das gewisse Etwas.
Ich nannte ihn noch Jack, nachdem wir uns schon ein Jahr lang persö n lich kannten, und als der Eldur Verlag gegründet wurde, wusste ich von Anfang an: Wenn wir Jack als Autor gewinnen können , ist das wie ein Sechser im Lotto.
Na ja, eigentlich habe ich es nicht gewusst, ich habe es nur gehofft. Der durchschlagende Erfolg hat sowohl mich als auch den Autor sehr übe r rascht, positiv überrascht, und wir fragen uns immer wieder: Wie haben so viele Leute in so kurzer Zeit überhaupt von der Existenz dieses Büc h leins erfahren? Mundpropaganda? Die Werbung kann es nicht gewesen sein, dafür hatte der Verlag nämlich 2004 noch kein Budget .
Jacks Gutenachtgeschichten waren von Anfang an auf 3 Bände ausg e richtet . Jacks Fundus hätte vielleicht auch eine Reihe von 30 Bänden ermöglicht, aber nach Teil 3 („Hit the Road, Jack“) kommt erst mal was anderes, nämlich ein Roman.
Jawohl, richtig gelesen, Torsten Sträter schreibt an einem Roman. Ich würde ihn gerne schon bewerben, aber er hat noch keinen Titel. Wir nennen ihn derzeit den „Autobahn-Roman“; wenn Sie ihn mal irgen d wann lesen sollten, werden Sie wissen, warum.
Und wenn wir schon bei seinen anderen Büchern sind, möchte ich auf „Brainspam“ verweisen. Achtung, das ist kein Horror- sondern ein H u morbuch , obwohl ich zugebe, dass die Grenzen bei Jack hier oftmals etwas … fließend sind. Es trägt den Untertitel „ Aufzeichnungen aus dem Königreich der Idiotie “ und hat die ISBN 3-937419-17-9 . Natürlich nur für den Fall, dass Sie an so was interessiert sind.
Noch ein Wort zum Thema Druckfehlerteufel. Der hatte in der ersten Auflage so heftig zugelangt, dass dies sogar in den Rezensionen unrüh m liche Erwähnung fand. Ich kann Ihnen versichern, es lag nicht daran, dass Autor oder Lektor eine Lese-Rechtschreibschwäche hätten, und es war auch keine Absicht, wie der altkluge Spruch im Impressum vielleicht suggerierte. Für die Zweitauflage wurde daher tüchtig nachkorrigiert.
Bemerkenswerter weise steckte der größte Teil aller Fehler in einer einz i gen Geschichte, nämlich der Mr.-Daniels- Story , und es war zum größten Teil ein „dass“, bei dem das 2. „s“ fehlte .
Inzwischen glaube ich, zu wissen, wie das geschehen konnte. D er Orig i nal text war noch in alter
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