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Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen

Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen

Titel: Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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schon wieder haben können. Aber Poth wusste vom Fehler und als Mitwisser musste er zum Schweigen gebracht werden. Jetzt fragen Sie sich natürlich, wieso weiß dieser Swensen das alles! Ganz einfach, weil Sie einen zweiten Fehler gemacht haben.«
    »Einen zweiten Fehler, nein, wieso, das verstehe ich überhaupt nicht, ich verstehe überhaupt nichts mehr.«
    »Sie haben dummerweise einen Bogen des Papiers, das Sie für Ihre Fälschung benutzt haben, in ihrer Wohnung liegen lassen«, setzt Swensen nach. »Unser Labor konnte die Übereinstimmung mit dem Papier des Original-Manuskripts nachweisen. Das zur Romanfälschung, Herr Wraage, und jetzt zur Selbstmordfälschung. Hier ist Ihnen der schwerwiegendste Fehler unterlaufen.«
    Wraage sitzt zusammengesunken im Stuhl. Seine Augen irren im Raum umher, können aber keinen Halt finden.
    Was passiert hier? Ich versteh’ gar nichts mehr! Ich muss denken, klar denken! Fehler! Wie kann das nur angehen?
    »Aber, aber das kann gar nicht sein«, stammelt er, »ich habe an alles gedacht. Ich weiß doch Bescheid – was denn für einen Fehler, um Gottes willen?«
    »Nun, die Idee mit den Handschuhen war erstmal gar nicht schlecht. Aber leider nicht zu Ende gedacht. Das Labor hat winzige Magnesiumspuren im Innenfutter der Handschuhe gefunden. Wie kommen die da hinein? Ich verrate es ihnen, Herr Wraage. Sie stammen von Gummihandschuhen, die Sie übergezogen haben um keine Fingerabdrücke im Handschuh zu hinterlassen. Sie haben den Handschuh getragen und Peters erschossen, damit sich Blutspritzer und Schmauchspuren darauf befinden. Blutspritzer haben allerdings die Eigenschaft sich über eine große Entfernung zu verbreiten. Bei Peters enden Sie allerdings nach den Handschuhen. Auf dem Ärmel seiner Jacke wurden keine Blutspuren gefunden. Einzige Erklärung: Peters wurden die Handschuhe erst nach dem tödlichen Schuss übergestreift. Und jetzt hören Sie gut zu, Herr Rohde, alias Wraage. Die Spurensicherung hat Ihre gesamte Kleidung ins Labor geschafft. Dort werden wir selbst feinste Blutspritzer finden, auch wenn Sie ihre Kleidung vorher in der Reinigung hatten!«
    »Ich kann das nicht glauben, wie konnte das passieren, ich war mir so sicher, habe mich so gut informiert, habe alles getan um alles richtig zu machen! Das müssen Sie doch zugeben, die Idee ist hervorragend, der Plan genial, nicht wahr? Die Fingerabdrücke durch Plastikhandschuhe in den Handschuhen zu vermeiden – geben Sie zu, da kommt doch wirklich keiner drauf! Und sich die Dinger selber anzuziehen, wegen der Blutspritzer – eine gute, wirklich eine sehr gute Idee, das müssen Sie doch anerkennen. Aber, aber irgendwie …«
     
    * * *
     
    »Kaum zu glauben, aber dieser Bonsteed hat schon ein verdammtes Sauglück!«
    Maria Teske zuckt erschreckt zusammen. ›Think Big‹ steht mit hochrotem Kopf hinter ihr. Das Maß seiner Wut steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
    Kurz vor dem Kollaps, denkt Maria Teske, als sie den Färbungsgrad registriert.
    »Was ist passiert«, fragt sie katzenfreundlich.
    »Bonsteed ist der neue Vorsitzende der Stormgesellschaft«, schnaubt ›Think Big‹ empört, »dabei war er schon so gut wie abgeschossen. Na ja, scheißegal! Wir müssen das Beste daraus machen. Bonsteeds Wahl ist die News des Tages. Um 19:00 Uhr ist ein Empfang im Storm-Haus. Du klemmst dich dahinter, Maria. Ich möchte das schon morgen als Aufmacher im Lokalteil.«
    Ehe Maria Teske ein Wort sagen kann, ist der Chef wieder in seinem Büro verschwunden.
    Geschieht dir recht, mein Lieber, denkt sie und grinst in sich hinein. Die Intrigen mit Frederike Kargel haben wohl nicht geklappt. Es gibt eben doch so etwas wie höhere Vorsehung. Und der ist auch meine Schulfreundin Heike zum Opfer gefallen, als sie doch glatt versuchte mich nach den beiden auszuhorchen. Das ist ihrem Ohr allerdings nicht so gut bekommen.
    »Ach so, du spionierst jetzt schon für die Storm-Mafia«, hab ich ihr gesagt. »Hat Bonsteed dich um den kleinen Finger gewickelt. Erstaunlich, wo er nach deinen Aussagen doch so ein mieser Knochen sein soll.«
    Und dann habe ich ihr noch gesagt, dass sie sich unsere Freundschaft in den Allerwertesten stecken kann. Damit war das Thema vom Tisch.
    Sie lässt ihren Computer herunterfahren, packt ihre Handtasche und geht zur Garderobe. Da klingelt das Telefon an ihrem Platz. Sie eilt zurück und nimmt den Hörer ab.
    »Swensen hier!«, meldet sich eine Stimme. Maria Teske hatte mit jedem Anrufer gerechnet, nur

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