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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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zurück, wo Luther mit ein paar Gläsern Scotch aufwartete. »Wie lange, glaubst du, hält er’s da drinnen aus?« fragte ich.
    Luther zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Wir werden’s bald rausfinden.«
    »Hast du irgendwas Vernünftiges aus ihm herausgekriegt?«
    »Er hat die Morde nicht begangen, sonst hätte ihn die Alte von Simmons nicht ausbezahlt, sondern hochgehen lassen. Es war Simmons oder diese Scheißhausratte, die für ihn arbeitet.«
    »Warum ist er dann auf der Flucht?«
    »Hat wahrscheinlich den Wagen gefahren. Oder weiß was über die Karre. Oder hat was gesehen. Er pißt sich vor Angst ans Bein.«
    »Er könnte zu den Bullen gehen.«
    »Na, hör mal. Wenn er zugibt, das Auto geklaut zu haben, bekommt er mindestens ’n paar Jährchen aufgebrummt, und wenn er das Auto mit Selwyn im Kofferraum gefahren hat, noch ’n ganzen Packen obendrauf. Außerden ist er bestimmt vorbestraft.«
    »Er muß sich gesagt haben, daß er eine größere Chance hatte, Simmons zu überleben, als eine Auseinandersetzung mit Leggett und Bray. Ich würde mich wahrscheinlich genauso entscheiden.«
    »Bist eben ’n richtiger Schlaukopf, Sydney.«
    »Danke. Was war übrigens in dem Koffer?«
    »Die Knete, ’n paar Kleider, ’n Paß und ’n Foto von Doggy mit irgendso ’ner Braut auf dem Rücksitz einer ollen Kwakka.«
    »Ein Reiskocher! Du kriegst die Motten! Laß mal sehen!«
    Er reichte es herüber. Ich starrte auf das Bild eines viel jüngeren und schlankeren Leo Mulcahy und eines pummeligen, ungesunden Mädchens, das zwar der reinste Tuschkasten war, unter dem ganzen Kosmetikkleister aber wahrscheinlich eine süße Schnute hatte. Das kleine Gesicht, das unter einer Mähne böse ausgebleichten Haars hervorlugte, trug einen mürrischen Ausdruck zur Schau, und die Augen war dick mit klebrigem schwarzem Eyeliner nachgezogen. Eine Erinnerung regte sich, nahm an einem Nervenknoten die falsche Abzweigung und schaffte es nicht bis in mein Bewußtsein.
    »Was ist?« fragte Luther. »Du siehst aus, als hättest du grade ’ne Küchenschabe verschluckt.«
    »Das Mädchen. Ich glaube, ich habe sie schon mal irgendwo gesehen.«
    »Sie wäre kein Mädchen mehr, Sydney. Ist mittlerweile wahrscheinlich ’n alter Schraubendampfer und die schlimmste Gewitterziege in der ganzen Stadt.«
    »Es fällt mir schon wieder ein. In der Zwischenzeit müssen wir Simmons aus der Reserve locken.«
    »Ja, darüber hab ich auch schon nachgedacht. Vielleicht ist Doggy nach ’n paar Stunden auf Eis ja bereit, ’n Treffen einzufädeln.«
    »Ah, Luther. Da ist noch was. Lizzie und ich haben Simmons ein Foto von dem Gaul, den er unserer Meinung nach gegen Silk Banner ausgetauscht hat, mit ’ner Lösegeldforderung von Emmett und Leo zugesandt.«
    Luther lachte. »Dann hast du zur Abwechslung also auch mal Initiative gehabt.«
    »Wieso hat Simmons nicht versucht, Leo zum Schweigen zu bringen?« fragte ich.
    »Er kommt nicht an ihn ran. All diese Hunnen in oberster Gefechtsbereitschaft. Deshalb hat er seine Alte geschickt.«
    »Wir müssen sie zusammenbringen. Simmons die Gelegenheit geben, Leo ins Visier zu nehmen, und ihn dann sozusagen auf frischer Tat ertappen.«
    »Yeah.«
    »Das Problem ist nur, daß Leo vielleicht getötet wird, wenn wir die Sache verbocken.«
    »Wär doch scheißegal, oder?« sagte Luther.
    Ich konnte nicht umhin, ihm beizupflichten: »Du hast recht. Der Gouverneur würde uns wahrscheinlich ’ne Medaille für Verdienste um das Allgemeinwohl verleihen.«
    »Wohin?« fragte Luther.
    »Ans Revers, vermute ich mal. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er sie uns ans Arschleder pinnt.«
    »Das Treffen, das Treffen!«
    »Oh. Wie wär’s neben dem Cruising Yacht Club in Darling Point, du weißt schon, wo er an den Rushcutter Bay Park angrenzt. Wir könnten unter diesen großen Feigenbäumen an der Parkseite des Clubhauses warten. So würden wir die Kerle kommen sehen.«
    »Dort ist es zu hell beleuchtet, Alter. Die Stadtverwaltung hat da doch diese ganzen Straßenlampen aufgestellt, um die Einbrecher abzuschrecken.«
    »Ein paar gut gezielte Steine, und das Problem ist gelöst«, sagte ich.
    Luther lachte: »Das ist ungefähr das einzige, was ich in der Schule gelernt habe.«
    Ich nützte seine gute Laune aus, um ihm zu sagen, daß ich die Bullen bei dem Hinterhalt dabeihaben wollte.
    »Die Bullen können mich mal.«
    »Ich bin auch kein allzu großer Freund der Polizei, Leo, aber a) möchte ich nicht über den Haufen geknallt werden

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