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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Mietwagen parkte und in einen windschnittigen japanischen Flitzer umstieg. Darauf fuhr sie weiter, und ich folgte ihr bis zum Haus von Matt Simmons. Dem Haus von Matt und Dianne Simmons. Natürlich.
    Dianne, dachte ich, wieso benützt du den Namen von Linda Baker, um einen Wagen zu mieten, und wieso benützt du diesen Wagen dann, um mit Bikern zu verkehren, die vor deinem Mann auf der Flucht sind? Höchste Zeit, das in Erfahrung zu bringen.
    Mrs. Prackett öffnete auf mein Klopfen die Tür. Sie erkannte mich von meinem früheren Besuch offensichtlich nicht wieder — Lieferantenkleidung hat, wie ich aus Erfahrung weiß, diesen Tarnkappeneffekt — , war aber trotzdem kurz angebunden. Ich fragte, ob Mr. Simmons zu Hause sei, und sie erwiderte, nein. Ermutigt, sagte ich ihr, daß ich mit Mrs. Simmons sprechen wolle. Sie entgegnete, Mrs. Simmons empfange derzeit keinen Besuch.
    »Sind Sie von den Medien?« wollte sie wissen.
    »Nein. Sagen Sie ihr, daß ich mit ihr über Selwyn Di-xon sprechen will.«
    »Sind Sie ein Journalist?«
    »Nein, ich bin ein Freund von Selwyn.«
    Die Übergriffe termingestresster Pressemenschen hatten Mrs. Pracketts von Natur aus mürrische Wesensart nicht zum Besseren gewandelt. Sie knallte mir die Tür vor der Nase zu, nur um ein paar Minuten später erneut zu erscheinen und mich widerstrebend aufzufordern, doch bitte einzutreten. Dieses Mal wurde ich in ein Wohnzimmer geführt, dessen Einrichtung ganz auf das Thema Hip-pologie ab gestimmt war. Während ich darauf wartete, daß sich die Dame des Hauses blicken ließ, vertrieb ich mir die Zeit, indem ich die Gemälde und das darauf abgebildete Pferdefleisch der Güteklasse A in Augenschein nahm.
    Dianne, die die dunkle Perücke abgenommen hatte und wieder künstliches Blond trug, sah aus der Nähe nicht schlecht aus, obwohl ihre Haut an einigen Stellen erste Sonnenschäden aufwies. Die Stunden im Fitnessraum hatten sich ausgezahlt, und sie präsentierte das Resultat in einem enganliegenden T-Shirt und einem kurzen Rock, der ihre gebräunten Beine zur Geltung brachte. Lizzie hätte gesagt, daß sie wie eine Nutte aussehe, aber Dianne betrachtete das Ganze wahrscheinlich als ein Mittel, um ihr Potential zu maximieren.
    Ich stellte mich vor. Dianne setzte sich, schlug die Beine übereinander, nahm eine Zigarette aus der Schachtel, die sie in der Hand trug, zündete sie unter ausführlicher Zurschaustellung funkelnder Diamantringe mit einem schmalen, goldenen Feuerzeug an, rückte einen schweren Marmoraschenbecher näher, inhalierte und blickte mir ins Gesicht. Es war, als versuche sich Madonna an einer Bette-Davis-Imitation. Ein Pferdezüchter hätte sie Blond Victory genannt.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte sie.
    »Ich untersuche den Tod von Selwyn Dixon. Ich dachte, Sie könnten vielleicht etwas Licht in die Sache bringen, da er für Ihren Mann gearbeitet hat.«
    »Ich habe mit den Angestellten meines Mannes eigentlich nicht so besonders viel zu tun«, sagte sie, während sie das Bein erst vom Knie nahm, dann wieder darüberschlug und eine Riesenshow mit ihren gefärbten Haaren abzog. Vielleicht liegt dem Tönungsmittel ein Beipackzettel mit entsprechenden Instruktionen bei. Mit geschlossenem Mund mochte Dianne ja gerade noch durchgehen, doch ihr Tonfall stand zu allen Versuchen, die vornehme Dame herauszukehren, in krassem Widerspruch. Sie hatte eine dieser hohen, näselnden Stimmen, die jeden Augenblick in ein Winseln umzukippen drohen.
    »Ich weiß, daß er auf dem Grundstück hier immer wieder mal die eine oder andere Arbeit erledigt hat, und dachte deshalb, daß Ihnen vor seiner Ermordung in seinem Benehmen vielleicht etwas aufgefallen ist.«
    »Nein. Wie ich bereits sagte, mische ich mich nicht unter das Personal.«
    »Vielleicht könnten Sie ja Linda Baker fragen«, schlug ich vor.
    Die Zigarette kam auf halbem Weg zu ihrem Mund kurz ins Stocken, und sie erbleichte ein wenig unter der Sonnenbräune und dem Make-up, gewann ihre Selbstbeherrschung aber rasch wieder. »Tut mir leid, ich kenne keine Linda Baker«, sagte sie. »Wer ist das?«
    Dianne war gut, eine geübte Lügnerin mit den Nerven eines Berufsspielers. In der Ferne trampelte Mrs. Prackett den Flur entlang, und die Haustür ging auf und wieder zu.
    »Gibt es noch irgend etwas, das ich für Sie tun kann?« fragte Dianne und erhob sich.
    Da ich begriff, daß es mir mit meiner Einschüchterungstaktik nicht gelingen würde, Dianne Simmons irgendwelche Geständnisse zu

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