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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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entlocken, stand ich ebenfalls auf. Ein letzter Versuch: »Es kommt langsam alles zusammen, Dianne. Sie und Matt täten gut daran, Ihrem kleinen Jockey nach Hongkong zu folgen.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte sie, wobei ihr das Blut ins Gesicht schoß und ihre Worte Lügen strafte. »Ich denke wirklich, Sie sollten jetzt gehen, Mr. Fish.«
    Sie folgte mir in den Gang. Auf dem Tisch dort lag die Tagespost. Ein schneller Blick zeigte mir den Umschlag, der Lizzies Brief enthalten mußte. Dianne hob den ganzen Packen auf und klammerte sich daran wie an einem Rettungsfloß fest, während sie neben der Tür stand und mir dabei zusah, wie ich wegfuhr.
    Ich kehrte in mein Büro zurück, rief Lizzie an und erzählte ihr von meiner Begegnung mit Dianne Simmons.
    »Sie ist so zäh wie Motorradstiefelleder«, sagte ich.
    Lizzie lachte. »Du hast wohl keine Beichte erwartet, oder?«
    »Nein, ich wollte sie nur ein bißchen aufrütteln.«
    »Hat es funktioniert?«
    »Ich glaube nicht. Sie war nicht gerade glücklich, als ich Linda Baker erwähnte, und hat mich hinausgeworfen, als ich auf das Rennen zu sprechen kam, aber sie hat rein gar nichts ausgespuckt.«
    »Ich schätze, unser Timing mit dem Brief war letzten Endes vielleicht doch nicht so optimal«, sagte Lizzie. »Wenn sie Leo bereits ausgezahlt haben, werden sie doch sicher merken, daß das Ding getürkt ist, nicht?«
    »Oder denken, daß Leo gierig wird.«
    »In welchem Falle Leo besser aufpassen sollte«, sagte Lizzie. »Halt mich auf dem laufenden, ja?«

22

    Von einer zweiten Zahlungsaufforderung der Telefongesellschaft dazu angestachelt, Aktivität zu entfalten, ging ich zum Abendessen ins Akropolis hinüber. Als ich die Glastür zur Seite gleiten ließ, hoben die Stammkunden die Köpfe von den Tellern, faßten mich gleichgültig ins Auge und aßen dann wieder weiter. Wie eine Herde verdammter Illawarra-Shorthorns, dachte ich unfreundlich.
    »Wo hast du dich in letzter Zeit bloß rumgetrieben?« fragte Val, während sie um mich herumschlüpfte und drei Teller auf einen Tisch stellte. »Und mach gefälligst den Weg frei, Himmel noch mal!« Das nenne ich wahre Dankbarkeit.
    Ich sah mich nach einer leeren Sitznische um. Ich war bei früheren Besuchen gelegentlich kalt erwischt worden und hatte irgendeinem Idioten gegenübergesessen, der seinen Teller auskratzte, bis die Glasur auf sein Messer absprang, und einmal sogar einem, der ihn hochhob und ableckte — das Akropolis zog nicht viele Kunden an, deren Mütter pingelig auf Manieren geachtet hatten. Ich bin kein prüder Mensch, aber jemandem beim Wiederkäuen zuzuschauen, törnt mich nicht gerade an.
    Val war in ein paar Minuten zurück, um mir mitzuteilen, daß das Tagesgericht panierte Koteletts seien.
    »Herrgott, nein. Die sind immer total knorpelig.«
    »Dann nimmst du eben die Würstchen und eine extra Portion Kohl. Du ißt nicht genug Grünzeug.«
    »In Ordnung. Und ich möchte mit dir reden, wenn es nicht mehr ganz so hektisch zugeht.«
    Ich haute mich mit Würstchen und Soße und Pommes und Weißkohl voll und zog gerade einen Nachtisch in Erwägung, als Val ebenfalls voll reinhaute und sagte: »Ich schätze, du willst ’n bißchen Geld.«
    »Mir ist tatsächlich so was in der Richtung durch den Kopf gegangen«, erwiderte ich. »Die Telekom schickt mir schon Liebesbriefchen.«
    »Kommst du mit fünfhundert Mäusen klar?«
    »Yeah.«
    Während Val mir einen Scheck ausstellte, berichtete ich ihr über den Fall und brachte sie auf den neuesten Stand der Dinge.
    »Du hast dir dein Geld zur Abwechslung einmal verdient«, bemerkte sie.
    »Es ist besser, als hinter kleinen Ganoven herzuschnüffeln.«
    »Aber es hört sich schrecklich gefährlich an, Syd.«
    »Es geht um eine ordentliche Stange Geld. Wenn du schon sieben Riesen gewonnen hast, kannst du dir ja wohl vorstellen, wieviel Simmons bei dem Rennen eingestrichen hat.«
    »Vielleicht solltest du die Bullen verständigen.«
    »Das habe ich versucht«, erklärte ich. »Als ich das letzte Mal mit ihnen geredet habe, haben mich Leggett und Bray von Pontius zu Pilatus geschickt. Ich hab meine Zeit auch nicht gestohlen, verdammt.«
    »Tja, paß bloß auf. Ich beobachte die Biker im Cross nun schon seit Jahren. Es sind ’n paar ganz üble Burschen darunter. Mit denen ist wirklich nicht zu spaßen.«
    »Mit Luther Huck auch nicht«, sagte ich. »Der größte Fehler, den Leo und seine Kumpel je gemacht haben, war der Brandanschlag auf seinen Trans

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