Hai Fisch Futter
und b) will ich, daß Simmons verhaftet wird, falls er Leo umzubringen versucht.«
Luther schlug den Tonfall von jemandem an, der sich an die geistig Minderbemittelten wendet, und sagte: »Sydney, da wär es doch einfacher, wenn wir ihn gleich selber erschießen. Und denk mal an die Steuergelder, die dadurch eingespart würden.«
»Wie dem auch sei«, sagte ich, »ich werde mich nicht an einem Mord beteiligen, nicht einmal, um deinen Trans Am zu rächen. Also entscheide dich.«
Luther dachte darüber nach. »In Ordnung, aber du redest mit den Polypen. Was die betrifft, ziehst du diesen kleinen Schabernack alleine durch. Ich bin als dein Leibwächter dabei. Verstanden?«
»Verstanden.«
Wir tranken unseren Scotch und überlegten. »Wer macht den Anruf?« fragte ich.
Luther hievte sich schwerfällig auf die Beine und holte Leo aus dem Kühlraum. Er war blau vor Kälte und redete wirres Zeug.
»Halt’s Maul. Du lebst doch noch«, sagte Luther mit seinem üblichen Mitgefühl.
Ich schenkte Leo einen Scotch ein und hielt ihn ihm an die Lippen. Er trank mit gierigen Schlucken und schien etwas aufzutauen. Er wirkte ziemlich durcheinander.
»Schlechte Nachrichten, Leo«, sagte ich. »Es war kein Albtraum.«
»Ich bin halb erfroren«, ächzte er.
»Wenn alle Stricke reißen, gibt’s da immer noch die Mikrowelle«, sagte Luther.
»Na, na, Luther. Ich hab da so ein Gefühl, daß Doggy mit uns zusammenarbeiten wird.«
Er gab keine Antwort, aber ich war mir endlich seiner Aufmerksamkeit gewiß. »Wir möchten, daß du etwas für uns tust«, sagte ich mit einschmeichelnder Stimme.
»Hör auf, den Schwanz zu verhätscheln«, forderte Luther barsch.
Ich ignorierte ihn. »Wenn du mitmachst, Leo, hast du eine faire Chance, dies alles zu überleben. Wenn nicht, wanderst du in den Eisschrank zurück. Luther, kann man Schweinefleisch nach dem Auftauen eigentlich wieder einfrieren?«
»Du brauchst nur jemanden anzurufen«, sagte Luther.
»Wen?«
»Matt Simmons. Es ist ’ne einfache Botschaft. Sag ihm, er soll sich mit dir bei dem Yacht Club an der New Beach Road treffen, oder du gehst zu den Bullen.«
Ich wandte mich an Luther. »Wir sollten die Sache in den frühen Morgenstunden durchführen, Alter. Ich will nicht, daß irgendwelche unbeteiligten Zuschauer erschossen werden: Die Polypen halten von Opfern unter der Zivilbevölkerung nicht so besonders viel. Kannst du jemanden organisieren, der deinen Dienst hier übernimmt?«
Er nickte und klemmte sich an die Leitung, um jemanden namens Bogdan zu kontaktieren. Während er sich grunzend mit Bogdan unterhielt, instruierte ich Leo.
»Was ist, wenn ich mich weigere?« fragte mich der.
»Dann gehe ich, und Luther kann dich haben. Du hast die Wahl, Kumpel.«
Das genügte, um seinen Kampfgeist zum Erlöschen zu bringen.
»Und?« fragte Luther.
»Leo ist einverstanden.«
Ich gab Leo das Telefon, und Luther schaltete den Lautsprecher ein. Leo wählte aus dem Gedächtnis, was mir vermutlich etwas hätte sagen sollen, doch Angst und Aufregung hatten meine Schaltkreise heißlaufen lassen.
Dianne Simmons ging ran. Ich warf Luther einen Blick zu: Sollten wir sie aus der Leitung werfen? Er schüttelte den Kopf.
»Leo Mulcahy am Apparat, Mrs. Simmons.«
Dianne klang geschockt. »Leo?«
»Yeah. Leo Mulcahy. Ich habe eine Botschaft für Ihren Mann. Es ist dringend.«
»Ich dachte, du wärst außer Landes, Leo.« Verblüfft.
»Holen Sie ihn einfach her, Mrs. Simmons.«
Dianne begann etwas zu sagen, hielt dann aber inne. Eine Pause trat ein, und Matt Simmons kam an den Hörer.
»Was hat das alles zu bedeuten, Mulcahy?«
»Ich will, daß Sie sich am Yacht Club in Darling Point mit mir treffen — «
Der Trainer fiel ihm gereizt ins Wort: »Wozu?« (Das war seltsam: Er mußte inzwischen doch die belastenden Fotos von Brown Derby und unseren Erpresserbrief gesehen haben.)
»Geld«, sagte Leo. »Fünfzig Riesen. Oder ich geh zu den Bullen.«
Eine weitere Stille, dann sagte Simmons: »Erklären Sie mir die Einzelheiten.«
Doggy tat wie geheißen, und ehe Simmons weitere Fragen stellen konnte, unterbrach Luther die Verbindung: »Schluß mit dem Gequatsche. Verschwinden wir von hier.«
Luther verband Doggy die Augen, und ich fuhr uns zu Luthers Haus in Paddington. Dann kurvte ich zu einer öffentlichen Telefonzelle runter, die ein paar Straßen weiter stand, und rief die Polizei an. Da ich die Angelegenheit als zu wichtig empfand, um sie Leggett und Bray anzuvertrauen,
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