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Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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wenig länger, als angebracht gewesen wäre. Ich schloss die Augen. Es war so intim.
    »Sind wir wieder Freunde?«, flüsterte er mir ins Ohr.
    Wie hatte es Michael Flatley geschafft, in meinen Bauch zu kommen?
    »Hm«, wimmerte ich.
    Und ich wusste, dass wir uns später richtig küssen würden, und dies in einem Haus in Devon am Meer, und ich konnte es kaum erwarten.

87
    Das Dinner war zu Ende, und ich hatte Ruth oder Simon noch immer nicht gesehen. Das war der einzige Vorteil meiner wirklich nur in Ansätzen hervorragend geplanten Sitzordnung – ich hatte nämlich Peter Jackson zweimal berücksichtigt, dafür Marcus, Eamonns Sohn, vergessen. Aber keiner regte sich auf, schließlich feierte man eine Hochzeit, und alle waren vom Champagner ohnehin beschwipst. Himmlisch.

    Das Essen war köstlich. Die Reden waren brillant, wenngleich es nicht so lange gedauert hätte, sich sämtliche Folgen von Die Sopranos anzuschauen. Alle schienen aufstehen und das Wort ergreifen zu wollen. Marcus, Eamonns Sohn, war schon als Trauzeuge sehr lustig und anrührend, und am Ende seiner Rede sah ich mit meinen Smoky Eyes wie der Joker in Batman aus. Dann erhob sich Eamonn und sprach. Er sagte, dass Rachel ihn erst zum vollständigen Menschen mache.
    »Verzeihung.« Das war Rachel, die mit ihrem Käsemesser an ein Glas klopfte und sich erhob. »Ich weiß, dass die Braut normalerweise keine Rede hält, aber es gibt da ein ganz besonderes Dankeschön, das ich gerne aussprechen würde.«
    Die Menge verstummte.
    »Tja, wo fange ich an? Am besten wohl mit einer kleinen Vorgeschichte. Ich muss euch sagen, dass ich früher nie eine beste Freundin hatte. Offenbar bin ich durchs Leben gegangen und habe wunderbare Frauen kennengelernt, deren Freundschaft ich aber verlor, weil ich anderweitig zu beschäftigt war, um sie zu pflegen. Jetzt sehe ich dem Tod ins Auge. Bitte, wenn ich das sage, ist das nicht makaber gemeint. Ihr sollt wissen, dass ich ihm ins Gesicht schaue mit dem Ausdruck von Lara Croft und dass ich ihm keine Chance gebe. Aber ich bin mir seiner Gegenwart jetzt mehr bewusst denn je. Also möchte ich ein paar Worte über meine wunderbare Freundin Sarah sagen. Sarah gehört zu den Menschen, die immer das Positive sehen. Das hat mich stets genervt. So sagte sie etwa: ›Ich habe zwar Übergewicht, aber auf der positiven Seite können sich die gut fühlen, die dünner sind als ich.‹
Oder: ›Mein Freund hat mich wegen einer anderen Frau verlassen. Ich bin am Boden zerstört, aber irgendwie und irgendwann wird was Gutes dabei herauskommen.‹ Entschuldige, Simon, wo immer du bist; wenigstens können jetzt alle darüber lachen.
    Als meine Diagnose feststand, sagte ich zu Sarah, ich wolle kein Mitleid. Ich wollte nicht heulen und in Selbstmitleid baden, ein Entschluss, den ich manchmal bedauerte, wenn Sarah ihr Repertoire wirklich schrecklicher Scherze abspulte.« Alle lachten, ein wenig zu wissend, wenn Sie mich fragen. »Aber jetzt werde ich das Positive sehen und dabei wahrscheinlich doch ein paar Tränen vergießen. Denn hier stehe ich, und es ist der Tag meiner Hochzeit, und ich habe einen Ehemann.« Sie hält inne und lächelt, nachdem sie das Wort »Ehemann« gesagt hat. »Nicht irgendeinen Ehemann, sondern den besten Mann der Welt. Einen Mann, den ich auf eine Weise liebe, wie jemanden zu lieben ich mir zuvor nie hatte vorstellen können. Er heiratet mich zwei Tage, bevor mir eine Brust amputiert wird; er liebt mich bedingungslos und ist bereit, mit mir diese Tortur durchzustehen. Und ich habe eine großartige Freundin – Sarah. So stehe ich heute vor euch wunderbaren Menschen und fühle mich, trotz der Krankheit, die meinen Körper angreift, die mich müde und wütend macht und mich vor Schmerz aufschreien lässt, tatsächlich viel reicher als je zuvor.
    Und ich möchte mich deshalb bei Sarah bedanken, die mich auf jedem Schritt dieses Wegs begleitet hat. Bei jedem Arzttermin war sie an meiner Seite und hielt meine Hand. Kein Tag verging, an dem sie nicht angerufen und gesagt hat: ›Ich komme vorbei und mache dir einen Tee.‹
Sie hat es sogar übernommen, Eamonn über meine Krankheit zu informieren, als ich mich dazu nicht in der Lage fühlte. Sie hat mir geholfen, den heutigen Tag zu organisieren. Ich habe mich ihrer Kraft bedient, als ich selbst keine mehr hatte. Und obwohl das Leben mir ein hartes Los zugeteilt hat, fühle ich mich auch sehr, sehr glücklich. Das ist die Wahrheit. Und deshalb möchte ich, dass ihr euch

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