Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job
wie sonst. Sie sind unzufrieden, aber Sie denken, na ja, jeder hat mal einen schlechten Tag. Sie kommen ein paar Wochen später wieder, aber da ist es auch nicht mehr so gut wie früher. Sie versuchen es noch einmal, Ergebnis wie gehabt. Einen Monat später, als Sie zufällig vorbeifahren, parken nur noch ganze vier Autos vor dem Lokal. Zwei Monate später steht ein Schild mit der Aufschrift „Zu vermieten” vor dem Gebäude.
Wie konnte das passieren? Ganz einfach. Eines Tages hat einer der Geschäftsführer einem Angestellten einen Fehler durchgehen lassen. Er hat ihn nicht korrigiert, weil er gerade zu beschäftigt war, sich gerade nicht gut gefühlt hat oder sich nicht herumärgern wollte. Der Angestellte schließt daraus, bewusst oder unbewusst, dass es auch mit weniger Leistung geht. Ein paar Kollegen registrieren aufmerksam, dass der Kollege keine Ermahnung für seine schlechte Leistung bekommen hat, also denken sie, dann dürfen wir das auch. Der Geschäftsführer beschwert sich nicht darüber, die Kunden auch nicht. Das ist der Moment, von dem an schlechte Leistung zum Standard wird. Der Geschäftsführer hätte es den Angestellten nicht durchgehen lassen sollen. Vielleicht hätten sie gesagt, dass der erste Kollege es ja auch machen durfte, und was ist denn schon dabei? Egal. Das Problem wurde nicht angesprochen, geschweige denn gelöst. So wird aus der hervorragenden Leistung eine mittelmäßige – und bevor man es so recht mitbekommt, sind alle entlassen, weil die Kunden weg bleiben.
Ein kleiner Ausrutscher, und der ganze Laden geht hopps. Das klingt übertrieben? Kann sein, kann aber auch nicht sein. Klar, so etwas dauert immer seine Zeit. Aber diejenigen Unternehmen, die auf keiner Hierarchiestufe schlechte Leistung durchgehen lassen und sich die Zeit nehmen, jeden Ausrutscher im Service zu besprechen, haben immer die Nase vorn, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Sie sind trotz aller Widerstände erfolgreicher, weil sie auf allen Ebenen Bestleistung erwarten, verlangen und auch selbst erbringen.
Klar ist es nicht leicht, das umzusetzen. Deswegen machen es ja die wenigsten. Aber genau dafür wurden Sie eingestellt, und genau dafür werden Sie jeden Tag bezahlt. Wenn Sie es nicht tun, begehen Sie Diebstahl an Ihrem Arbeitgeber, denn Sie geben ihm nicht das, wofür er Sie bezahlt.
Sie sind ein Dieb!
„Was? Sie nennen mich einen Dieb? Sie kennen mich doch nicht mal persönlich!”
Natürlich kenne ich Sie. Auch ohne Sie jemals gesehen zu haben, kenne Sie gut genug, um sagen zu können, dass Sie jeden Tag stehlen.
Vermutlich nehmen Sie kein Geld aus der Kasse und unterschlagen auch kein Firmengeld. Nein, Sie nehmen auch keine Büroklammern und keine Post-it-Notes-Zettel aus der Firma mit nach Hause. Trotzdem sage ich Ihnen ins Gesicht hinein, dass Sie ein dreckiger, gemeiner Dieb sind. Warum? Jeden Tag, an dem Sie nicht Ihr Bestes geben, stehlen Sie Ihrer Firma Geld. Denn die bezahlt Sie für hervorragende Leistung. Sie bestehlen auch Ihre Kolleginnen und Kollegen, denn die müssen Ihre Schlamperei wieder ausbügeln. Und Sie bestehlen Ihre Kundschaft, denn die bezahlt hohe Preise für gute Leistung. Am meisten aber bestehlen Sie sich selbst.
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen ehrlich:
Überziehen Sie gern wissentlich die Kaffee- und die Mittagspausen?
Kommt es bei manchen Projekten vor, dass Sie nicht Ihr Bestes geben?
Haben Sie schon einmal behauptet, Sie hätten sehr viel zu tun, während Sie in Wahrheit so gut wie nichts zu tun hatten?
Bieten Sie Ihrer Kundschaft nicht immer hervorragenden Service und erstklassige Beratung?
Gehen Sie manchmal lieber den bequemeren Weg als den einzig richtigen Weg?
Haben Sie sich schon einmal krank gemeldet, ohne wirklich krank zu sein?
Wenn Sie auch nur eine dieser Fragen mit Ja beantworten müssen, sind Sie ein Dieb. Sicher, jeder von uns hat sich von Zeit zu Zeit schon mal das eine oder andere zu Schulden kommen lassen. Aber wenn das einreißt, wird Mittelmäßigkeit zum Standard.
Sie denken, das merkt doch keiner? Das spielt keine Rolle. Auch wenn es kein anderer merkt, Sie selbst merken es. Sie wissen, wann Sie nicht Ihr Bestes gegeben haben. Sie merken es, wenn Sie für etwas bezahlt werden, das Sie gar nicht geleistet haben. Und Sie müssen die Konsequenzen tragen. Schuldgefühle, Ablehnung und schlechte Beurteilungen anderer sind nur einige der Folgen. Am schlimmsten ist, dass Sie selbst sich dann nicht mehr gut fühlen, weil
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