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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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eigentlich?“
    Er blickte nicht mal auf seine Uhr als er antwortete. „Es ist sechs.“
    Sie grinste. „Oh Mann, da habe ich ja wirklich lange geschlafen…“
    Dann bemerkte sie die Unruhe, die ihr Gefährte in den letzten Stunden zurückgedrängt hatte, die nun aber, wo sie wach war, wieder zunahm. Sie wurde selbst auch ganz nervös. „Und wann springen wir?“
    Er lächelte, doch das Lächeln wirkte nun irgendwie aufgesetzt. „Abrexar hat vor wenigen Minuten endlich einen sicheren Ort für uns gefunden. Die Suche hat leider länger gedauert, als er geplant hatte. Jetzt muss er das Versteck noch einrichten, Lebensmittel besorgen und all so was. Sobald wir dort sind, darf niemand mehr den Ort verlassen oder dorthin springen, damit die Goldenen keine Spuren zu uns finden können. Deswegen muss vorher auch schon alles fertig sein. Und aus diesem Grund werden wir vor zehn heute Abend nicht springen können.“
    Victoria blickte ihn besorgt an.
    Sie wollte nach dem Angriff nicht länger als nötig hierbleiben, aber Jaromir sah sie aufmunternd an. „Keine Angst, Kleines. Bis jetzt hat keine Grüne nach dir gesehen. Du hättest selbst im Schlaf eine der sanften, grünen Wogen wahrgenommen und über unsere Geistesverbindung hätte ich das gespürt. Sie wissen also noch nicht, dass ihr Angriff fehlgeschlagen ist.“
    „Ich bin wirklich nicht der Typ für solche Räuber-und-Gendarm-Geschichten“, seufzte Victoria. „Das ist mir echt zu aufregend!“
    Er lächelte mitfühlend und genau in diesem Moment spürten sie beide eine sanfte, grüne Woge heranrollen.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, wurde diesmal von Verwunderung begleitet und war dann auch schon wieder verschwunden.
    Victoria sprang ängstlich auf und wollte am liebsten sofort weglaufen.
    Doch Jaromir hielt sie fest und nahm sie in den Arm. Er drückte sie an sich und dachte gezwungen gelassen: „Ganz ruhig, Kleines! … Hey, keine Panik… Ich kontaktiere gleich Abrexar und der wird uns dann sagen, wie wir am besten weiter vorgehen.“
    Victoria konnte sich kaum beruhigen. Ihr kam immer wieder die herabstürzende Kastanie in den Sinn.
    Jaromir strich ihr die langen, braunen Haare aus dem entsetzten Gesicht. „He Victoria! Vergiss nicht, dass die Goldenen nie schnelle Entscheidungen treffen. Wir kriegen das schon hin und haben mit Sicherheit noch viele Stunden Zeit. Und Lenir und ich sind doch auch noch da.“
    Langsam, ganz langsam hörte ihr Herz auf zu rasen und sie konnte wieder ruhiger atmen. Als sie ihn ansah, konnte er ihre Angst nicht nur fühlen, sondern auch sehen.
    Er lächelte und fragte leise: „Hey Kleines, was ist denn los? Du bist doch sonst immer so taff.“
    Sie grinste wider Willen. „Sonst hat auch noch niemand versucht, mich mit einem Baum zu erschlagen.“
    Er küsste sie auf die Stirn. „Auch wieder wahr…“ Dann blickte er ihr prüfend in die Augen. „Geht es wieder?“
    Sie nickte tapfer.
    Er zog sie neben sich aufs Bett und sagte: „Dann fragen wir jetzt mal den großen Meister um Rat.“
    Jaromir konzentrierte sich und Victoria konnte spüren, wie sein Geist auf Wanderschaft ging. Nach einer Weile hatte er gefunden, was er suchte. „He Abrexar!“
    Wie durch Watte kam die Antwort: „Gibt’s Neuigkeiten, Jaromir?“
    „Ja, Victoria ist wach. Es geht ihr gut. Aber die Grünen haben soeben bemerkt, dass sie noch lebt.“
    „Shit!“ , entfuhr es dem Mentor. „Ich bin hier noch nicht ganz fertig! Aber wenn Victoria jetzt erst aufgewacht ist, dann muss sie sowieso noch ein paar Stunden warten, bevor sie springen kann.“
    Victoria hielt es nicht mehr aus und mischte sich ein: „Aber, sie wissen, wo wir sind! Und sie wollen mich umbringen!“
    Auch wenn sie nicht direkt mit Abrexar gesprochen hatte, sondern über die Geistesverbindung mit Jaromir, so merkte sie doch sofort, wie anstrengend das war. Die Entfernung musste unglaublich groß sein!
    „Victoria, überlass lieber mir das Reden mit Abrexar, wenn es dich anstrengt. Du bist noch nicht vollständig regeneriert und er ist wirklich verdammt weit weg.“
    Wieder hörte sie Abrexars Stimme aus der Ferne – diesmal mit strengem Unterton: „Jaromir hat recht. Wenn es dich schon über Jaromirs Geistesverbindung so anstrengt, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sich deine Astralenergien noch nicht genügend gesetzt haben. Ihr springt auf gar keinen Fall vor zehn Uhr heute Abend! Verhaltet euch unauffällig. Nehmt also weiter alle Termine wahr, die ihr schon

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