Haltlos
hinunter.
Jaromir schüttelte den Kopf und lächelte sie an. „Nein Kleines, hast du nicht. Er will uns sicher nur unsere Privatsphäre lassen… und außerdem hat er für morgen bestimmt noch etwas vorzubereiten.“
Sie nickte und merkte, dass ihr Gleichgewichtssinn nicht mehr so recht funktionierte. Irgendwie drehte sich alles um sie herum.
„Huch“, entschlüpfte es ihr und sie musste nach seiner Hand greifen.
Er hielt sie liebevoll fest und sie grinste ihn selig an.
„Ach ja, Hoggis Worte“ , erinnerte sich Victoria, „«Es kann keine Geheimnisse zwischen zwei Gefährten geben!» … na, wenn es weiter nichts ist…“ Und schon ließ sie alle Barrieren zwischen sich und Jaromir fallen.
Die Distanz der letzten Tage und Wochen war von einem Moment auf den anderen verschwunden und ihr Gefährte wurde schlagartig mit allem konfrontiert, was gerade in ihrem Kopf vorging. Und im Moment war das vor allem die phänomenale Wirkung des Astraltranks.
Jaromir keuchte und musste grinsen. „Wow! Das nenne ich bunt und weich! Wahnsinn!“
Er kicherte, dann schüttelte er sich leicht und versuchte wieder einen klaren Verstand zu bekommen, was gar nicht so einfach war.
Er sah sie mit seinen warmen, braunen Augen an. „Der Trank ist wirklich ausgezeichnet! Aber ich denke, ich bringe dich besser ins Bett.“
Sie sah ihn mit glasigen Augen an. „Aber Herr Professor, essss gibt doch noch soooo viel suu tuuun!“
Er nickte. „Da hast du recht, Kleines. Aber du hilfst mir am meisten, wenn du dich ausruhst und morgen Abend wieder fit bist.“
Sie ließ sich jetzt vollends in seine Arme sinken. „Aber isch bin wieder fit – äeeecht! Der krasse Trank macht misch voll szu Superman! … Ich könnte noch ainen Schluck davon vertragen, oder kann man das Zeuch etwa übadosasieren?“
Jaromir hob sie auf seine Arme und schüttelte den Kopf. „Nein Vici, nicht bei einem Astraltrank von dieser Qualität. Wäre er schlechter gewesen, dann hätten wir wegen der Nebenwirkungen mit der Dosierung aufpassen müssen, aber so hast du einfach nur einen herrlich bunten Nachmittag!“
Obwohl sie sich fit wie ein Turnschuh fühlte, war sie plötzlich auch unendlich müde und konnte kaum noch ihre Augen offen halten. Sie kuschelte ihren Kopf an seine muskulöse Brust und wollte antworten. Aber mehr als ein schläfriges „Hmmmhmm“ brachte sie nicht mehr zu Stande.
27. Lagerfeuer
Als sie die Augen blinzelnd wieder aufschlug, war es taghell in Jaromirs Schlafzimmer und die Nachmittagssonne schien durch die weißen Gardinen.
„Wie lange ich wohl geschlafen habe?“ , fragte sie sich.
„Einen ganzen Tag lang, Kleines“, antwortete Jaromir prompt. „Wie geht es dir?“
Er lag lächelnd neben ihr und hatte sie im Schlaf beobachtet.
Sie streckte sich und gähnte herzhaft. „Hmm, weiß nicht so recht. Eigentlich ganz gut…“ Sie horchte in sich hinein und korrigierte sich: „Ne, eigentlich richtig super! Ich fühle mich total erholt.“
Sie strahlte ihn an und fragte dann: „Hast du die ganze Zeit neben mir gelegen?“
Er lächelte und schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, leider nicht, auch wenn ich es am liebsten getan hätte. Du warst so friedlich und so herrlich entspannt, wie schon seit Wochen nicht mehr.“ Er tippte sich an die Stirn und sagte: „Seitdem du die Barrieren aufgelöst hast, habe ich ganz genau mitbekommen, wie es dir geht. Irgendwie haben wir uns in den letzten Wochen so schleichend voneinander entfernt, dass ich es erst jetzt so richtig bemerkt habe, wie stark die Barrieren waren… So gefällt es mir viel besser!“
Sie lächelte zurück. „Mir auch!“
Dann blickte sie sich um und sah am Fußende des Bettes ihre Reisetasche stehen. Sie war prall gefüllt.
Victoria runzelte die Stirn. „Die habe ich aber nicht so dorthin gestellt, oder?“
Jaromir schüttelte den Kopf und sie sah in seinen Gedanken, dass er am Vormittag bei ihr in der Wohnung alle möglichen Klamotten und andere Utensilien eingepackt hatte, von denen er annahm, dass Victoria sie in der nächsten Woche brauchen könnte.
„Du warst bei mir in der Wohnung und hast meine Sachen gepackt?“, fragte sie verwundert.
Er nickte. „Ja, als ich festgestellte, dass J am Vormittag noch eine Klausur schreibt, habe ich die Gelegenheit genutzt und ein paar Dinge für dich eingepackt… Ich wusste nicht, wie lange du noch schlafen würdest und wollte dich nicht stören.“
Sie zog die Stirn kraus. „Wie spät ist es denn
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