Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache
Stellvertreters wird bald unbesetzt sein, möchte ich meinen.«
»Eine feudale Stellung bei der Sektorleitung«, zischte Han, »der schlimmsten Plündererbande, die es im Weltraum je gegeben hat.«
»Han«, meinte Fiolla, »jemand im Inneren könnte eine Veränderung herbeiführen, wie Spray es zu tun versucht hat. Wenn jemand an der richtigen Stelle säße, könnte er sehr viel Gutes tun.«
»Sehen Sie?« Aus Sprays Frage klang Befriedigung. »Unsere Ansichten ergänzen sich. Trotz all Ihrer Kühnheit und Geschicklichkeit, Kapitän, könnten Sie eine Organisation von der Größe und dem Reichtum der Sektorleitung nie merklich schädigen. Ich behaupte, daß Wesen wie Fiolla und ich selbst, im Inneren am Werk, zu erreichen vermögen, was Strahlern nicht gelingt. Wie können Sie sie dafür tadeln?«
Um nicht antworten zu müssen, starrte Han Gallandro an. »Worum ging es bei dem Duell?«
Der andere winkte lässig ab. »Der Glayyd-Clan stellte ein besonderes Problem dar; seine Unterlagen sind mit einem Zerstörungsschalter verbunden, an dem treue Clangenossen sitzen. Wir konnten das Risiko nicht eingehen, einzugreifen und das Beweismaterial an uns bringen zu wollen und dabei womöglich nur zu erreichen, daß man es uns vor der Nase zerstörte. Der ältere Mor Glayyd mißtraute den Sklavenhändlern, und sie verdächtigten ihn, den Plan zu hegen, mehr Geld aus ihnen herauszuholen. Sie sind keine Leute, die Zutrauen zur menschlichen Natur haben, wissen Sie. Die Sklavenhändler wandten sich deshalb insgeheim an den Reesbon-Clan, und als der ältere Mor Glayyd davon erfuhr, begann er sich auf Umwegen mit Spray in Verbindung zu setzen, weil er befürchtete, sein Clan würde verraten werden. Er wurde natürlich bald danach vergiftet, wohl auf Zlarbs Anregung hin, wie es den Anschein hat. Ich bin vor Ihnen allen hier gewesen; nachdem die Falcon notlandete, gelang es Odumin – Verzeihung, Sir, Spray –, Verbindung mit mir herzustellen. Ich sah eine Gelegenheit, einen besonderen Zug ihres Kodex anzuwenden, um Ihnen die Glayyds zu verpflichten, Solo. Es war nicht sehr schwierig, mich den Reesbons anzubieten, und was diese betrifft, so sind sie diejenigen, von denen der Gedanke stammte, den neuen Mor Glayyd in ein Duell mit mir zu verwickeln.«
»Ein großartiger Einfall«, lobte Spray. »Und es geschah auch auf Ihren Vorschlag, die Sender im Rettungsboot weiterarbeiten zu lassen?«
Gallandro zuckte bescheiden die Achseln und drehte an seinem Schnurrbart. Han hätte sich am liebsten selbst einen Tritt gegeben. Und allen anderen Anwesenden auch. »Augenblick, Spray«, meldete er sich zu Wort. »Wie haben Sie sich mit ihm in Verbindung gesetzt? Sie saßen hier fest.«
Spray wirkte plötzlich etwas verlegen. »Äh, ja. Es gab Kommunikations-Stationen, die auf mein Signal warteten, aber ich mußte für den Fall, daß Gallandro nicht auf der Stelle erreichbar war, ungestört die Anlagen der Falcon benutzen können.« Er wandte sich an den Wookie. »Und da bin ich Ihnen Abbitte schuldig. Um Sie für die notwendige Zeit vom Schiff fernzuhalten, erschreckte ich die Rupfer mit einer Signalpistole und trieb sie zur Massenflucht, wobei ich nur vorhatte, Sie für einige Zeit auf dem Grat festzusetzen. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie in Gefahr geraten könnten. Es tut mir aufrichtig leid.«
Chewbacca tat, als höre er ihn nicht, und Spray ging nicht mehr darauf ein.
»Sie sind also nur ein Lohnschütze mehr«, sagte Han zu Gallandro. »Trifft das zu? Ein Bote an der Kette der Sektorleitung?«
Der andere war belustigt. »Sie müssen noch viel Zeit vergehen lassen, bevor Sie in der Lage sind, über mich zu urteilen, Solo. Ich hatte es längst satt, darauf zu warten, daß ich auf irgendeine sinnlose Art ums Leben kam. Deshalb habe ich schon vor geraumer Zeit darauf verzichtet, mit einem offenen Auge zu schlafen, und dafür habe ich wieder eine Zukunft. Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie irgendwann einmal dasselbe Gefühl bekommen.«
Niemals, dachte Han, aber Gallandro erschien ihm rätselhafter denn je.
»Mit Magg und den anderen im Sklavenhändler-Schiff und dem ans Licht gekommenen Beweismaterial möchte ich meinen, daß unbestreitbar ist, was wir vorzubringen haben«, erklärte Spray befriedigt.
»Dann brauchen Sie uns nicht mehr?« fragte Han hoffnungsvoll.
»Das stimmt nicht ganz«, erwiderte der Gebietsleiter. »Ich fürchte, ich kann Sie nicht einfach gehen lassen, obwohl ich alles in meiner Macht Stehende tun will, um
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