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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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es eine lange Warteliste für Apartments in der Innenstadt; es würde der Vermieterin nicht schwerfallen, einen Nachmieter zu finden.
    Auf der Fahrt nach Virgin River begann Kelly sich eine Ausrede zu überlegen, weshalb sie ohne Vorankündigung, ohne zu fragen und ohne ihre Schwester über die Umstände zu informieren, so plötzlich bei ihr auf der Matte stand. Sie spürte, wie ihre innere Anspannung anstieg, je näher sie Virgin River kam. Jillian war immer die ungestümere der beiden Schwestern gewesen, während sich Kelly normalerweise immer an ihre fest gefassten, praktischen und langfristigen Pläne gehalten hatte. Jillian war diejenige gewesen, die sich ohne die richtige Ausbildung auf einen Job stürzte, sobald er ihr gefiel. Die spontane Jillian war auch diejenige, die sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt hatte, den sie kaum kannte. Kelly war immer die Solidere der beiden Schwestern gewesen. Oh, Jillian war fraglos brillant in allem, was mit PR, Marketing zu tun hatte – überhaupt in unternehmerischen Dingen. Und Jill ergriff Gelegenheiten, wenn sie sich ihr boten. Kelly nicht.
    Und dennoch war es Kelly, die für einen wahnsinnigen, beleidigenden Chef gearbeitet hatte und die sich nach einem Mann sehnte, der mehr verheiratet als getrennt war, und die nun in eine Kleinstadt floh, bevor sie den nächsten Nervenzusammenbruch erlitt. Kelly, die Jillian bei allen Herausforderungen geholfen und unterstützt hatte, von der ersten Periode bis zum Studienbeginn. Und ausgerechnet Kelly fühlte sich nun wie eine totale Niete. Kelly war sich nicht sicher, ob Jill sie bemitleiden oder auslachen würde.
    Sie schätzte, dass sie so gegen sechs Uhr in Virgin River eintreffen würde. Bevor sie zu Jillian nach Hause fuhr, entschied sie sich, erst einmal in Jacks Bar zu gehen, um sich mit einem Glas Wein oder Ähnlichem zu stärken. Kelly hatte in den letzten beiden Nächten kaum geschlafen und den ganzen Tag noch nichts gegessen. Wie denn auch, bei der überraschenden Wendung, die ihr Leben auf einmal genommen hatte?
    Lief Holbrook betrat Jacks Bar und setzte sich auf einen Hocker an der Theke. Mitten in der Jagdsaison im Oktober war der Laden voll mit Männern, die Kakihemden, rote Westen und Jagdhüte trugen und ihr Feierabendbier genossen. Sie hockten alle in kleinen Grüppchen zusammen, und er war der Einzige, der alleine dort war.
    Nicht zum ersten Mal dachte Lief darüber nach, dass er hier viel besser hinpasste als nach L.A., und das galt erst recht für Hollywood. Ursprünglich von einer großen Farm in Idaho stammend, fühlte er sich in Jeans, Stiefeln und Baumwollhemden wohler als in gebügelten Hosen und italienischen Schuhen.
    Außerdem war er Autor und kein Schauspieler. Er arbeitete meistens zu Hause und nur manchmal hinter der Kamera, allerdings nie davor.
    Lief war ein Mensch, der sich gerne draußen aufhielt, so war er erzogen worden – als Jäger oder Angler. Seine Geschichten fielen ihm meist entweder beim Jagen, Angeln oder bei handwerklichen Tätigkeiten ein. In der letzten Zeit hatte Lief mehr geangelt als geschrieben, mehr Selbstreflexion betrieben als etwas aufs Papier zu bringen. Seine Stieftochter Courtney erforderte eine Menge Energie und Kraft. Sie war gerade vierzehn geworden, ein verwirrter Teenager, der seine Mutter vor ein paar Jahren verloren hatte. Seit rund zwei Jahren schien es stetig abwärts mit ihr zu gehen. Er musste sie aus L.A. in eine ruhigere Umgebung bringen, wo sie noch einmal versuchen konnten, ihre Beziehung zu verbessern.
    Doch nicht heute Abend.
    „Bier?“, fragte Jack ihn.
    „Danke. Das wäre toll.“
    „Wo ist deine Verabredung?“, erkundigte sich Jack und zapfte ihm ein Bier.
    Lief grinste in sich hinein, weil er wusste, dass Jack sich auf Courtney bezog, die einzige Verabredung, die er in den letzten zwei Jahren gehabt hatte. „Wir hatten ein paar kleine Meinungsverschiedenheiten und müssen uns mal aus dem Weg gehen.“
    „Ach was?“ Jack stellte das Bier auf einen Untersetzer. „Worüber könnte ein Mann in den Vierzigern mit einem vierzehnjährigen Mädchen denn wohl groß in Konflikt geraten?“
    „Kleidungsfragen. Die Wahl des Fernsehprogramms. Internetseiten. Hausaufgaben. Benehmen. Diät. Und Sprache, wie zum Beispiel Ausdrücke, die sie mir an den Kopf wirft, wenn sie sauer auf mich ist. Und sie ist ständig sauer auf mich.“
    „Hast du mit dem Therapeuten gesprochen, von dem ich dir erzählt habe?“, wollte Jack wissen.
    „Sie hat nächste

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