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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Restaurants?“
    Er schüttelte den Kopf. „Kann man nicht sagen.“
    „Es ist brutal. Man muss absolut furchtlos sein. Ich war immer eine gute Köchin, doch ich brauchte Jahre, bis ich genügend Rückgrat hatte, zurückzubrüllen oder fliegenden vom Chef durch die Küche geschleuderten Objekten auszuweichen. Und offensichtlich entspricht das auch nicht meiner Natur. Ich bin eher Köchin als Straßenkämpfer.“
    Er stützte sich mit dem Ellbogen auf der Theke ab und widmete ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit. „Und das wissen Sie, weil …?
    „Weil ich sicher war, dass ich prima damit klarkomme, ehe ich wegen des ganzen Stresses in der Notaufnahme gelandet bin.“
    „Sie haben sich entschieden zu kündigen?“, fragte er das Offensichtliche.
    Sie war sehr still, nahm einen Schluck ihres Wodka-Martinis, fischte eine Olive aus dem Drink und knabberte daran.
    „Ganz so einfach ist die Sache nicht. Ich hatte einen lieben Freund und Mentor. Ich gebe zu, dass wir uns möglicherweise etwas zu nahe gekommen sind, allerdings hat er mir geschworen, dass er sich von seiner Frau getrennt habe, dass er kurz vor der Scheidung stünde. Dann suchte mich seine Frau bei der Arbeit auf. Hatte ich schon erwähnt, dass dieser Mentor gleichzeitig einer der Eigentümer des Restaurants ist? Sie hat mir erklärt, dass ihr Mann sie zu mir geschickt habe, um mir mitzuteilen, dass ich mich still und leise aus dem Staub machen soll. Es dauerte ungefähr fünf Minuten, da hatte sich schon rumgesprochen, was sie mir vorwarf.“ Sie hielt inne, um erneut an ihrem Drink zu nippen. „Dennoch“, fuhr sie fort. „war das Schlimmste daran, dass er nie auf meinen Anruf reagiert hat. Ich hatte ihn angerufen, um ihn zu fragen, warum um alles in der Welt er seine Frau damit beauftragt hat, mich loszuwerden, doch er hat sich nie mehr bei mir gemeldet.“ Sie sah Lief mit ihren großen blauen Augen an. „Ich hatte irgendwie gehofft, dass seine Frau sich das alles nur ausgedacht hatte. Verstehen Sie?“
    Lief griff nach ihrer Hand und drückte sie kurz. „Und zu allem Übel hat man Ihnen auch noch das Herz gebrochen.“
    „Vermutlich“, gab sie zu. „Ich hätte es besser wissen müssen. Und nun – wie erzähle ich meiner Schwester bloß, dass mein Freund gar nicht mein Freund war? Dass die Karriere, für die ich mich beinahe umgebracht hätte, beinahe mich umgebracht hätte? Und dass ich fristlos und ohne Vorwarnung gekündigt habe und ihr nun unaufgefordert einen endlosen Besuch abstatte?“
    Er konnte nicht anders als grinsen. „Sie scheinen diese Geschichte aus dem Effeff runterbeten zu können. Ich bin mir sicher, sie wird verständnisvoll reagieren.“
    „Vermutlich. Aber auch sehr überrascht, denn eigentlich ist Jillian die Flatterhafte von uns beiden. Ich bin eigentlich die Beständige.“
    „Soll ich Ihnen was sagen? Sie haben sich aus einer miserablen Situation befreit. Das klingt sowohl intelligent als auch gefestigt. Jetzt benötigen Sie bloß ein bisschen Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen.“
    „Kennen Sie den Ausspruch, wer die Hitze nicht verträgt, hat in der Küche nichts zu suchen?“, fragte sie und schüttelte bedrückt den Kopf. „Ich bin ein wandelndes Klischee. Was machen Sie eigentlich hier? In Virgin River?“
    „Ich? War einfach auf der Suche nach einem ruhigeren Ort. Und ich gehe gerne angeln und jagen. In der Reihenfolge.“
    Plötzlich stand Jack wieder vor ihnen. „Wie geht es euch beiden?“
    „Ich denke, einfach fantastisch!“, antwortete Kelly. „Das hier habe ich jetzt wirklich gebraucht – einen starken Drink und eine kleine Unterhaltung. Faszinierend, wie gut das hilft.“
    „Also dann fehlt euch nichts?“, erkundigte sich Jack.
    „Ich trinke in ein paar Minuten noch einen. Und bring meinem Freund Lief hier bitte ein Bier, das auf mich geht. Er ist ein guter Zuhörer.“
    „Klar“, entgegnete Jack. „Abendessen?“
    „Für mich nicht, allerdings würde ich gerne noch ein paar Nüsse haben. Danke.“ Als Jack sich wieder von ihnen abgewandt hatte, schaute sie Lief erneut an. „Ruhiger als in …?
    „Los Angeles. Meine Frau ist vor ein paar Jahren gestorben, und meine Tochter leidet immer noch sehr darunter. Sie brauchte wirklich einen Neuanfang und weniger Hektik. Genau wie ich.“
    Kelly wirkte betroffen. „Oh, Mann, das tut mir leid. Das rückt die Dinge für mich wirklich wieder zurecht. Da sitze ich hier und heule Ihnen wegen meines Nichtfreundes und dem gemeinen Boss etwas vor

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