Hand in Hand in Virgin River
Sam Shepard. Komm rein, Kelly.“
„Ich bin auf dem Weg zum Bauernmarkt, allerdings wollte ich erst noch etwas wissen.“ Sie ließ sich von ihm ins Haus führen. Eigentlich hätte es ihr gefallen, wenn er seine Hose ausgezogen hätte, damit sie sich auch noch den Rest von ihm hätte ansehen können. Aber stattdessen sagte sie: „Willst du nicht lieber in ein Hemd schlüpfen?“ Und sie fächelte sich mit der Hand Luft zu.
Er grinste sie an. „Klar“, erwiderte er. „Eine Minute.“
Sie rührte sich keinen Millimeter von der Tür weg. Nachdem er zurückgekommen war, fragte sie: „Was hat deine Familie von diesem Film gehalten?“
„Nun, meine Mutter nannte ihn schmalzig, doch sie mochte den Teil, in dem die Mutter von Muriel St. Claire und der Vater von Sam Shepard gespielt wurden. Aber es gefiel ihr nicht, dass sie so jung schon Witwe wurde. Mein Vater hingegen fand ihn fabelhaft. Er sagte, er hoffe, dass er einmal wie Sam Shepard im Film mit fünfundachtzig im Kugelhagel sterbe. Mit dem Gesicht nach unten im Kartoffelfeld.“ Dann lächelte er.
„Dieser Film hätte mich beinahe umgebracht“, sagte sie. „Ich habe mindestens eine Stunde lang geschluchzt.“
„Du mochtest ihn“, sagte er ihr auf den Kopf zu.
„Keine Ahnung. Es wird lange dauern, bis ich mir wieder einmal einen Film von dir anschauen werde! Und beim nächsten Mal brauche ich vorher eine bessere Vorbereitung.“ Sie seufzte. „Ich glaube, ich habe eine posttraumatische Belastungsstörung.“
Er lachte in sich hinein. „Es war auch schwierig, ihn zu schreiben.“
„Hast du beim Schreiben geweint?“
„Ich war ein bisschen berührt, allerdings sobald ich anfing mich so zu fühlen, dachte ich immer, dass ich ins Schwarze getroffen hatte. Das hatte ich mir gewünscht. Würdest du bitte hereinkommen?“
Sie stand immer noch an der Tür. „War es schwierig du zu sein, als du sechzehn warst?“
„Ich schätze, es ist für jeden schwierig, sechzehn zu sein.“ Er nahm sie in die Arme. „Weißt du was? Wenn ich dich so nah bei mir spüre, komme ich mir immer ein bisschen beschwipst vor.“ Er ließ die Hände an ihrem Rücken entlanggleiten und bettete sein Kinn auf ihrem Kopf. Er inhalierte den frischen Duft ihrer Haare. „Du fühlst dich so verdammt gut an und du riechst himmlisch.“
„Wir haben nichts miteinander gemeinsam. Gar nichts.“
„Ich glaube, wir haben eine Menge gemeinsam. Ich liebe es, dich einfach so im Arm zu halten, und du magst es, wenn ich dich so halte. Du kochst gerne, und ich esse gerne. Wen kümmert da schon das Filmgeschäft? Du musst dir meine Filme nicht anschauen. Du und meine Mutter, ihr könnt einfach auf der Veranda sitzen und Bohnen palen oder was auch immer, während ich mir mit meinem Dad, der hofft, in einem Kugelhagel zu sterben, Filme ansehe.“
„Ich denke nicht, dass ich so schnell über diesen Film hinwegkommen werde. Ich bin emotional angeschlagen.“
„Wir knutschen einfach ein bisschen herum, und schon geht es dir wieder besser.“
„Weißt du, Lief, ich glaube, wir machen gerade einen großen Fehler. Wir sollten nichts miteinander anfangen – das wird nirgendwohin führen. Ich muss einen Job finden, und hier gibt es keine Möglichkeiten für mich. Du musst dein Familienleben in Ordnung bringen und noch mehr umwerfende, oscarverdächtige Drehbücher verfassen, die mich total mitnehmen. Ich kenne mich überhaupt nicht mit Teenagern aus, und du hast eine Tochter und hältst mich vor ihr geheim.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das ist alles ein großer Fehler.“
„Und was, wenn nicht?“, fragte er. „Was, wenn es perfekt ist?“
„Suchst du nach einer Mutter für deine Tochter? Denn das bin ich nicht, soviel ist sicher. Und dabei habe ich sie noch nicht einmal getroffen!“
„Bis ich dich kennenlernt habe, habe ich nach überhaupt nichts gesucht. Seit ich dich kenne, habe ich erkannt, dass ich eine Freundin suche.“ Er lächelte sie an. „Das ist alles. Arme Court – ich bin die einzige Mutter, die sie bekommen wird, schätze ich. Aber ich werde Courtney und Amber zu deiner Halloweenparty mitbringen. Das Ende unseres Versteckspiels.“
„Es ist keine Party, sondern eine Art Picknick. Ein Kürbispicknick.“
„Alle sind schon ganz aufgeregt deswegen. Ich glaube, die Stadt hält das für eine Feier. Und ich komme mit den Mädchen.“
„Wie stehen die Chancen, dass Courtney mich auch nur halbwegs tolerieren wird?“, wollte sie von ihm wissen.
„Die Chancen
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