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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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gemeinsam den Grandiosen Kurfürsten von Pakrik Major; möge er seine überragende und allumfassende Weisheit als Führer dieser Zusammenkunft zum Ausdruck bringen.«
    Die versammelten Wesen schrien oder brüllten ihr Einverständnis mit dem Überschwang des Herolds hinaus. Alle außer Han. Leia, die es sich neben ihm auf dem faserigen Rasen bequem gemacht hatte, konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Hierher zu kommen war immerhin Hans Idee gewesen: als vorübergehende Erholung von der bitteren Zwietracht und den nagenden Zweifeln, welche die Regierung der Neuen Republik aufwühlten, seit die teilweise zerstörte Kopie des Caamas-Dokuments ans Licht gekommen war.
    Und es war eine gute Idee gewesen. Seit ihrer Ankunft vor einem halben Tag spürte Leia bereits, wie die Anspannung von ihr abfiel. Coruscant zu verlassen, war genau das, was sie gebraucht hatte. Sie hatte sich seither wenigstens zweimal große Mühe gegeben, ihrem Mann das auch zu sagen und ihm für seine große Aufmerksamkeit zu danken.
    Im Moment allerdings stießen all ihre Versicherungen auf taube Ohren. Einmal mehr hatte er es versäumt, einen Umstand in Betracht zu ziehen, den Leia für sich als den Solo-Verlegenheitsfaktor bezeichnete.
    »Preisen und verherrlichen wir gleichermaßen unsere ruhmreichen Gäste von der Neuen Republik«, fuhr der Herold fort und wies mit einer ausladenden Geste auf die Stelle, an der sich Han und Leia ausgestreckt hatten. »Mögen ihre überragende Weisheit, ihr Ehrfurcht gebietender Mut und ihre unübertreffliche Ehre den Himmel über unserer Zusammenkunft erleuchten.«
    »Du hast unsere Hochnäsigkeit vergessen«, murmelte Han vor sich hin, als die Versammlung ihre Begrüßung hinausbrüllte.
    »Es ist immerhin besser als Coruscant«, tadelte Leia ihn sanft, während sie sich halb aufrichtete und winkte. »Komm, Han, sei nett.«
    »Ich winke doch, ich winke«, grummelte Han, stützte sich auf einen Arm und winkte widerwillig mit dem anderen. »Ich weiß nicht, weshalb die das jede Stunde machen müssen.«
    »Wäre es dir lieber, wenn sie uns anklagen würden, weil wir angeblich Beihilfe zur Vertuschung eines versuchten Völkermordes geleistet haben?«, konterte Leia.
    »Mir wäre es lieber, wenn sie uns einfach in Ruhe ließen«, sagte Han, winkte ein letztes Mal und ließ die Hand dann wieder sinken. Leia tat es ihm gleich, und das beifällige Gebrüll der Delegierten verebbte.
    »Geduld, Liebling«, meinte Leia, während der Herold sich tief verneigte und das Podium dem kunstvoll gekleideten Grandiosen Kurfürsten überließ. »Das geht doch nur noch bis heute Abend so – so lange wirst du es wohl noch aushalten. Morgen brechen wir dann nach Pakrik Minor auf und finden dort all die Ruhe und den Frieden, die du mir versprochen hast.«
    »Es sollte dort besser wirklich ruhig und friedlich zugehen«, sagte Han finster und ließ den Blick über die Delegierten schweifen.
    »Das wird es«, versicherte Leia und streckte die Hand aus, um die seine zu drücken. »Hier auf Pakrik Major mag ja alles Prunk und Pomp sein, aber dort werden wir auf all den Hochkorn-Farmen wahrscheinlich niemanden finden, der uns auch nur erkennt.«
    Han schnaubte, doch Leia konnte bereits erkennen, dass seine Stimmung sich ein wenig aufgehellt hatte. »Ja«, erwiderte er. »Wir werden sehen.«
     
    »Carib?«
    Carib Devist erhob sich mit weichen Knien aus der Rinne, in der er gekauert hatte, und achtete darauf, nicht in die beiden Reihen Hochkorn zu stürzen, die ihn umgaben. »Hier bin ich, Sabmin«, rief er und streckte sein Entkernungswerkzeug winkend so hoch über die Halme, wie er konnte.
    »Ich sehe dich«, rief Sabmin zurück. Dann erklang das knisternde Geräusch spröder Blätter, die sich aneinander rieben, und schließlich trat Sabmin aus einer Lücke in den Pflanzenreihen. »Ich musste…« Er verstummte und betrachtete stirnrunzelnd das Werkzeug. »Oh-oh.«
    »Spar dir dein Oh-oh für die bessere Gesellschaft«, sagte Carib säuerlich. »Sei ehrlich und sag einfach shavit .«
    Sabmin stieß ein leises Zischen zwischen den Zähnen hervor. »Wie viele Kolonien?«, fragte er.
    »Bis jetzt nur die eine«, antwortete Carib und wies mit dem Entkerner in Richtung der Hochkornhalme, an denen er sich zu schaffen gemacht hatte. »Und ich habe eine Königin gefunden, es ist also gut möglich, dass ich den gesamten Seuchenherd erwischt habe. Aber wetten würde ich darauf nicht.«
    »Ich werde die anderen warnen«, entgegnete Sabmin.

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