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Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition)

Titel: Die Chroniken von Araluen - Die brennende Brücke: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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W alt und Will verfolgten die Spur der Wargals nun schon seit drei Tagen. Die vier bösartigen Kreaturen, Fußsoldaten des aufständischen Lord Morgarath, waren gesehen worden, als sie das Lehen Redmont in nördliche Richtung durchquerten. Sobald der Waldläufer davon erfahren hatte, war er losgeritten, um sie zu stellen. Will, sein junger Lehrling, war bei ihm.
    »Woher sind sie denn nur gekommen, Walt?«, fragte Will während einer der kurzen Pausen. »Inzwischen müsste der Drei-Schritte-Pass abgeriegelt sein.«
    Der Drei-Schritte-Pass war der einzige Verbindungsweg zwischen dem Königreich von Araluen und den Bergen von Regen und Nacht, wo Morgaraths Hauptquartier lag. Da sich das Königreich auf den bevorstehenden Krieg mit Morgarath vorbereitete, waren sowohl Fußsoldaten als auch ein Trupp Bogenschützen geschickt worden, um die kleine Garnison an dem schmalen Pass
zu verstärken, bis die Hauptarmee sich gesammelt hatte.
    »Das ist die einzige Stelle, wo eine größere Anzahl von Wargals eindringen könnte«, stimmte Walt ihm zu. »Aber ein paar Einzelne könnten auch über die Klippen ins Königreich kommen.«
    Morgaraths Herrschaftsbereich war ein unwirtliches Bergplateau, das hoch über der Südspitze des Königreichs aufragte. Vom Drei-Schritte-Pass im Osten verliefen steile Klippen und jäh abfallende Felswände in Richtung Westen und bildeten so eine Art natürliche Grenze zwischen dem Plateau und Araluen. Im Südwesten mündeten die Klippen in eine andere natürliche Grenze, genannt »Die Schlucht«. Wie der Name schon sagte, handelte es sich dabei um eine riesige Schlucht, die bis hinaus ins Meer reichte und Morgaraths Plateau vom Königreich Celtica trennte.
    Es waren diese natürlichen Grenzen, die Araluen und das benachbarte Celtica während der letzten sechzehn Jahre vor Morgarath und seinen Wargals geschützt hatten. Umgekehrt gewährten sie dem aufständischen Morgarath natürlich auch Schutz vor Araluens Streitkräften.
    »Ich dachte, diese Klippen seien unpassierbar«, sagte Will.
    Walt gestattete sich ein grimmiges Lächeln. »Es gibt nichts, was wirklich völlig unpassierbar ist. Besonders wenn es jemandem egal ist, wie viele Leben
ein solches Unternehmen kostet. Ich vermute, dass sie Seile und Enterhaken benutzten und eine wolkenverhangene Nacht bei schlechtem Wetter abwarteten. So konnten sie an den Grenzpatrouillen vorbeikommen.«
    Er stand auf und zeigte damit, dass die Pause beendet war. Will erhob sich ebenfalls und sie gingen zu ihren Pferden. Walt stöhnte unwillkürlich auf, als er sich in den Sattel schwang. Die Wunde, die er sich im Kampf mit den Kruls zugezogen hatte, bereitete ihm immer noch Beschwerden.
    »Meine Hauptsorge ist nicht die Frage, woher sie gekommen sind«, fuhr er fort, »sondern wohin sie wollen und was sie vorhaben.«
    Er hatte den Satz kaum beendet, da hörten sie aus der Ferne einen Schrei, gefolgt von verschiedenen anderen Lauten; manche hörten sich an wie ein Grunzen oder Knurren und schließlich vernahmen sie auch das Klirren von Waffen.
    »Und das finden wir vielleicht gleich heraus«, fügte Walt hinzu.
    Er drängte Abelard in einen Galopp, lenkte das Pferd dabei lediglich mit den Knien, während er geschickt einen Pfeil aus dem Köcher holte und an die Sehne seines großen Langbogens legte. Will galoppierte auf Reißer hinterher. Er beherrschte die Kunst des freihändigen Reitens noch nicht so wie Walt und benötigte seine rechte Hand für die Zügel, während er seinen Bogen in der linken Hand bereithielt.
    Sie ritten durch den Wald und überließen es ihren eigens für Waldläufer ausgebildeten Pferden, den geeigneten Weg zu wählen. Plötzlich kamen sie auf eine weite Lichtung. Beide Pferde hielten auf Schenkeldruck ihrer Reiter an. Will ließ Reißers Zügel fallen, holte einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn schussbereit an.
    Ein großer Feigenbaum stand in der Mitte der Lichtung. Unweit davon stiegen Rauchwölkchen von einem kleinen Lagerfeuer auf. Eine Schlafmatte und eine Decke lagen daneben. Die vier Wargals, deren Spur Walt und Will verfolgt hatten, umzingelten einen Mann, der mit dem Rücken zum Baum stand. Im Augenblick hielt er sich die Angreifer mit seinem langen Schwert vom Leibe, doch die Wargals ließen nicht locker. Sie waren mit kurzen Schwertern und Äxten bewaffnet, einer trug einen schweren eisernen Speer.
    Will sog bei ihrem Anblick scharf die Luft ein. Obwohl er so lange ihrer Spur gefolgt war, schockierte es ihn dennoch, sie

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