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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sehr vorsichtig. »Aber wo hast du überhaupt davon gehört?«
    »Es wurde heute Morgen in einem Gespräch erwähnt.« Warum regte sie das so auf?
    »Halte dich davon fern, Jack. Was es auch ist, was du da gefunden hast, halte dich davon fern. Wenigstens so lange, bis wir uns heute Abend getroffen haben.«
    Sie legte auf. Jack starrte unbehaglich auf seinen großen Fernsehschirm, wo gerade eine leere Hose lautlos eine entsetzte Frau eine englische Landstraße entlanghetzte. Zum Ende des Gesprächs hatte Kolabatis Stimme sehr merkwürdig geklungen. Fast als habe sie Angst um ihn.
     

7
     
    »Umwerfend«, sagte die Verkäuferin.
    Vicky sah von ihrem Buch auf. »Du siehst gut aus, Mommy.«
    »Bezaubernd!«, sagte Nellie. »Absolut bezaubernd.«
    Sie hatte Gia zu La Chanson gebracht. Das Geschäft gehörte zu Nellies bevorzugten Boutiquen, weil es nicht wie ein Textilgeschäft wirkte. Mit dem baldachinförmigen Vordach erwartete man von außen eher ein kleines Nobelrestaurant. Aber die kleinen Schaufenster auf beiden Seiten des Eingangs ließen kaum einen Zweifel daran, was im Innern verkauft wurde.
    Sie beobachtete Gia, die vor einem Spiegel stand und sich selbst in einem schwarzen trägerlosen Cocktailkleid aus Taft begutachtete. Von den vieren, die Gia bisher anprobiert hatte, gefiel ihr dies am besten. Aber Gia ließ keinen Zweifel daran, was sie von der Idee hielt, dass Nellie das Kleid bezahlen wollte. Aber es war Teil ihrer Abmachung gewesen und Nellie bestand darauf, dass Gia sich daran hielt.
    Sie war so stur: Nellie hatte bemerkt, dass sie bei allen vier Kleidern nach dem Preisschild gesucht hatte. Offenkundig hätte sie sich dann für das preiswerteste entschieden. Aber sie hatte keines gefunden.
    Nellie lächelte in sich hinein Da kannst du lange suchen, Kleine. Hier haben die Kleider keine Preisschilder.
    Es ging schließlich nur um Geld. Und was war schon Geld?
    Nellie seufzte und erinnerte sich an das, was ihr Vater ihr über Geld gesagt hatte, als sie noch ein kleines Mädchen war. Diejenigen, die nicht genug davon haben, sehen nur, was man damit kaufen kann. Und wenn man dann endlich genug davon hat, dann merkt man plötzlich – und das ist eine sehr unangenehme Einsicht –, was man damit alles nicht kaufen kann … die wirklich wichtigen Dinge im Leben … so wie Jugend, Gesundheit, Liebe, Ausgeglichenheit.
    Sie spürte, wie ihre Lippen zitterten, und presste sie fest zusammen. Ihr ganzes Vermögen konnte ihren John nicht wieder lebendig machen, und auch Grace nicht zurückbringen, wo auch immer sie gerade war.
    Nellie sah nach rechts, wo Victoria neben ihr saß und in einem Garfield-Buch las. Das Kind war seit der Ankunft der Pralinen am Morgen ungewöhnlich still gewesen, fast schon verschlossen. Hoffentlich hatte sie sie nicht zu sehr verletzt. Nellie legte den Arm um sie und drückte sie. Victoria belohnte sie mit einem Lächeln.
    Meine liebe, liebe Victoria. Wie konnte Richard nur so etwas wie dich zustande bringen?
    Der Gedanke an ihren Neffen erzeugte einen bitteren Geschmack in ihrem Mund. Richard Westphalen war der lebende Beweis, wie Reichtum zu einem Fluch werden konnte. Man brauchte sich nur anzusehen, was die Kontrolle über das Erbteil seines Vaters in so jungen Jahren aus ihm gemacht hatte. Er wäre vielleicht ein besserer Mensch geworden – ein anständiger Mensch –, wenn ihr Bruder Teddy nicht so früh gestorben wäre.
    Geld! Manchmal wünschte sie fast…
    Die Verkäuferin sprach Gia an: »Haben Sie noch etwas anderes gesehen, was Sie anprobieren möchten?«
    Gia lachte. »Ungefähr hundert, aber dies hier ist perfekt.« Sie wandte sich Nellie zu: »Was denkst du?«
    Nellie musterte sie, erfreut über die Wahl. Das Kleid war tatsächlich perfekt. Einfache Linien, der schwarze Taft betonte das blonde Haar und schmiegte sich überall da an, wo er das sollte.
    »Du wirst allen die Schau stehlen!«
    »Das kann man immer tragen«, meinte die Verkäuferin.
    Und das stimmte auch. Wenn Gia ihre jetzige Figur behielt, konnte sie das Kleid auch in zehn Jahren noch tragen und würde damit immer noch gut aussehen. Was Gia wahrscheinlich sehr recht war. In Nellies Augen war Gias Geschmack in Bezug auf Kleidung zumindest verbesserungswürdig. Wenn sie etwas zu sagen hätte, würde Gia sich modischer kleiden. Sie hatte eine gute Figur – genügend Oberweite und die schmale Taille und langen Beine, von denen Designer träumten. Sie sollte ihre Kleidung nicht von der Stange kaufen.
    »Ja«,

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