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Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer

Titel: Handyman Jack 03 - Im Kreis der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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benutzt hatte, während ihm das Lied der kleinen Zeichentrickeule durch den Kopf ging.
    I love to sing-a, about the moon-a anna June-a anna spring-a…
    Es war Frühling geworden – und New York City erwachte aus dem Winterschlaf. Die Luft roch frisch und rein, bunte Blumen lugten aus Blumenkästen in den oberen Stockwerken der Klinkerbauten, und winzige Blattknospen sprossen aus den Ästen der Bäume auf den Bürgersteigen. Die Vormittagssonne stand hoch am Himmel, und ihre Strahlen wärmten Jack, der mit Arbeitshemd und Jeans bekleidet war. Die Wintermäntel waren verschwunden, man konnte endlich wieder kurze Röcke und lange Beine sehen. Ein idealer Tag, wenn man das Leben liebte und sich für Frauen interessierte.
    Nicht dass die Frauen ihm übermäßig viel Beachtung schenkten. Sie schienen den Mann mit der mäßig kräftigen Statur, dem mittellangen Haar und den friedlichen braunen Augen kaum wahrzunehmen. Was Jack nur recht war. Er wäre enttäuscht gewesen, wenn er ihnen aufgefallen wäre, bemühte er sich doch nach Kräften, ein wandelndes
Trom-pe-l’ceil
zu sein.
    Jack pflegte das Prinzip der Unauffälligkeit. Das war nicht so einfach – nicht zu trendy, nicht zu retro. Er achtete darauf, was der Durchschnittstyp auf der Straße trug. Jeans und Flanellhemden kamen nie aus der Mode, sogar hier auf der Upper West Side. Desgleichen Turnschuhe und Arbeitsstiefel –
echte
Arbeitsstiefel. Arbeitshosen aus Baumwoll-Twill waren ebenfalls angesagt – niemals modisch, aber auch sie fielen nicht auf.
    Auf der Central Park West fand er einen öffentlichen Fernsprecher. Die Apartmenthäuser hörten hier für dutzende von Blocks wie abgeschnitten auf, um Platz für den Park auf der anderen Straßenseite zu lassen. Durch die immer noch kahlen Bäume konnte er den Lake sehen, einen blauen Spiegel im grünenden Gras. Noch trieben keine Boote darauf, aber lange würde er nicht mehr leer bleiben.
    Er tippte die Zugangsnummer auf seiner Telefonkarte ein. Er liebte diese Dinger. So anonym wie Bargeld und weitaus leichter als die Tasche voll Wechselgeld, das er früher immer bei sich haben musste.
    Jedermann schien sich vor der potentiellen Bedrohung der allgemeinen Sicherheit zu fürchten, die von den neuen elektronischen Einrichtungen ausging. Aber aus Jacks Sicht bot die Elektronik ein hohes Maß an Anonymität. Früher hatte er einen Anrufbeantworter in einem leeren Büro in der Tenth Avenue stehen gehabt, doch vor ein paar Monaten hatte er ihn abgeschaltet und ließ seitdem sämtliche Gespräche für diesen Anschluss zu einem Voice-Mail-Service weiterleiten.
    E-Mail, Voice-Mail, Telefonkarten… er konnte fast hören, wie Louis Armstrong sang: »What a wonderful world.«
    Jack wählte die Nummer in Brooklyn, die Ehler hinterlassen hatte. Am anderen Ende meldete sich die Keystone Paper Cylinder Company, und er bat, mit Lewis Ehler verbunden zu werden.
    »Was soll ich sagen, wer ihn sprechen will?«, erkundigte sich die Telefonistin.
    »Melden Sie ihm nur, hier wäre Jack. Ich riefe wegen seiner E-Mail an.«
    Ehler war sofort in der Leitung. Er hatte eine pfeifende, hohe Stimme, die flüsterte und zunehmend schneller sprach.
    »Vielen Dank, dass Sie zurückrufen. Ich drehe fast durch, weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Ich meine, seit Mel verschwunden ist, habe ich – «
    »Immer langsam«, bremste Jack ihn. »Verschwunden? Ihre Frau ist weg?«
    »Ja! Es sind jetzt drei Tage, und – «
    »Moment mal. Das reicht schon. Wir können mir Zeit und Ihnen eine Menge Atem sparen. Ich suche grundsätzlich keine verschwundenen Ehefrauen.«
    Die Stimme wurde schriller und lauter. »Aber Sie müssen es tun!«
    »Das ist eindeutig eine Angelegenheit für die Polizei. Dort verfügt man über das Personal und die technischen Möglichkeiten, um vermisste Personen erfolgreicher zu suchen, als ich das je schaffen würde.«
    »Nein, nein! Sie sagte: keine Polizei. Ganz ausdrücklich, auf keinen Fall die Polizei.«
    »Sie hat es Ihnen gesagt? Wann das denn?«
    »Erst gestern. Ich… ich habe gestern von ihr gehört.«
    »Dann ist sie gar nicht richtig verschwunden.«
    »Doch, das ist sie. Bitte glauben Sie mir, sie ist wirklich weg. Und sie bat mich, Sie – und nur Sie – anzurufen. ›Handyman Jack ist der Einzige, der alles versteht‹, das war es, was sie auch noch sagte.«
    »Tatsächlich? Woher weiß sie, dass es mich gibt?«
    »Keine Ahnung. Ich selbst habe noch nie von Ihnen gehört, bis Mel Ihren Namen

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