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Handyman Jack 04 - Tollwütig

Handyman Jack 04 - Tollwütig

Titel: Handyman Jack 04 - Tollwütig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Stimme, laut und deutlich.
    »Jack, bitte! Lass uns gehen!«
    Sirenen erklangen in der Ferne. Ja … es wurde ohne Zweifel Zeit zu gehen.
    Doch während Jack auf Gia und Vicky zutrat, sah er, wie ihre Augen sich vor Entsetzen weiteten. Das bereitete ihn auf den Aufprall gegen seinen Rücken vor und auf die Arme, die sich in einem Würgegriff um seinen Hals legten. Der Aufprall stieß ihn die Treppe hinunter. Aneinander geklammert stürzten er und sein Angreifer einer granitharten Landung entgegen. Jack drehte sich in der Luft, wuchtete das schwerere Gewicht seines Angreifers herum, damit er sich unter ihm befand. Die heisere Stimme, die unzusammenhängend in sein Ohr brüllte, brach schlagartig ab, als sie auf die Stufen prallten. Der andere Mann hatte die volle Wucht des Sturzes mit seinem Rücken aufgefangen und Jack abgefedert.
    Jack rollte sich herunter und sah zu seinem Schock, dass es der Typ war, den er von Gia weggerissen und gegen die Wand geschmettert hatte. Sein Gesicht war eine blutige Masse und er hätte eigentlich nicht mehr fähig sein dürfen zu stehen, geschweige denn ihn anzugreifen. Jetzt stand er auch nicht mehr – er lag ausgestreckt auf dem Rücken und schnappte nach Luft. Er musste mindestens ein halbes Dutzend Rippen gebrochen haben. Doch dann stöhnte er, versuchte sich umzudrehen – und eine ungläubige Sekunde lang glaubte Jack, dass er aufstehen und sich wieder auf ihn stürzen würde. Doch dann sackte er zurück und rührte sich nicht mehr. Der Bursche war verdammt viel härter, als er aussah, aber so hart war er nun auch nicht.
    Ringsum herrschte ein Chaos. Menschen riefen, schrien, schlugen und traten um sich, stürzten, bluteten. Die Odessa-Treppe aus Panzerkreuzer Potemkin im wirklichen Leben.
    Was stimmte nicht mit diesen Kerlen? Wer waren sie, und warum benahmen sie sich wie eine Mongolenhorde? Keiner von ihnen schien zu wissen, wann es Zeit war aufzuhören. Aber was Jack viel mehr beunruhigte, war ihre Bereitschaft, physischen Schaden zuzufügen. So etwas fand man nicht bei einem Durchschnittsmenschen. Die meisten Menschen haben eine innere Schranke, die sie davon abhält, einen anderen Menschen nachhaltig zu verletzen. Jack hatte diese innere Schranke auch einmal besessen. Er hatte Jahre gebraucht, sie zu überwinden, in sich selbst einen Bereich zu schaffen, wo diese Hemmung nicht mehr wirkte. Es war ein Ort, den er aufsuchen, ein Zustand, in den er eintreten konnte, falls es nötig war, und wo er eine Bereitschaft, fast eine begeisterte Zustimmung fand, Schaden zuzufügen, ehe er ihm oder anderen zugefügt wurde, und das ohne zu zögern auch in voller Härte zu tun. Zögere, und du bist verloren. Vielleicht zahlst du für das Zögern sogar mit deinem Leben. Es war besser auszuteilen, als einzustecken. Und zwar immer.
    Diese Burschen zeigten nichts von diesen natürlichen Hemmungen. Nur gut, dass die meisten von ihnen ziemlich verweichlicht waren und keine Ahnung vom Kampf Mann gegen Mann hatten. Anderenfalls wäre das Ganze schnell außer Kontrolle geraten.
    Jack ergriff Gias Arm und führte sie und Vicky zur Seite und nach unten. Er drehte sich um, schaute nach rechts und sah Porky Pig am Fuß der Treppe unweit des Springbrunnens. Er brüllte wüste Flüche, während er zum Bürgersteig kroch und ein Bein hinter sich herzog. Jack wäre am liebsten hinuntergegangen und hätte diesem Mistkerl noch einige weitere wichtige und weniger wichtige Knochen gebrochen, doch es war einfach undenkbar, dass er Gia und Vicky mitten in diesem Tumult allein ließ.
    Als sie den Bürgersteig erreichten, nahm er Gia die schluchzende Vicky ab und schlug die Richtung zur Innenstadt ein. Er bemerkte, wie seine Hand von dem Adrenalin in seinem Kreislauf zitterte, als er sie hob, um ein Taxi herbeizuwinken.
    Wie hatte es geschehen können, dass ein so schöner Abend so hässlich enden musste?
     
     

2
     
    »Das Gebot steht bei elf-fünf«, verkündete der mit einem Smoking bekleidete Auktionator. »Höre ich zwölftausend?«
    Dr. Luc Monnet widerstand mühsam dem Drang, sich umzudrehen und den anderen Bieter wütend anzustarren. Er behielt den Blick auf den Auktionator gerichtet. Andere Leute ringsum, elegant gekleidet und auf üppig gepolsterten Stühlen thronend, die in ordentlichen Reihen auf dem roten Teppichboden aufgestellt waren, hatten keine solchen Hemmungen. Sie verrenkten die Hälse hierhin und dorthin und genossen den Lieblingssport der Versteigerungsgäste: ein Wett-Bieten.
    Luc

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