Handyman Jack 08 - Der schwarze Prophet
vom Anblick Hunderter weinender, trauernder Pfarreimitglieder, die von der Lower East Side hierher gekommen waren, um einer geliebten Lehrerin die letzte Ehre zu erweisen, zutiefst berührt gewesen.
»Was ist geschehen, Jack?«, fragte der Priester mit leiser Stimme. Tränen standen in seinen Augen. »Möge der Herr mich mit einem tödlichen Blitz treffen, wenn je eine feinere, liebenswertere, gottesfürchtigere Frau über diese schöne Erde gewandelt ist.«
Jack betrachtete die kahlen Bäume, die das verblassende Grün des Rasens säumten, und ließ dann den Blick über die reichhaltig verzierten, altmodischen Grabsteine dieses Friedhofs in Queens gleiten.
»Ja, Sie war etwas Besonderes.«
»Aber wer …?«
»Das ist nicht mehr wichtig.«
»Natürlich ist es das! Er muss …« Und dann erstarben die Worte des alten Geistlichen. Er sah zu Jack hoch. »Hm, wollen Sie mir damit andeuten, dass er sich der menschlichen Gerechtigkeit entzogen hat?«
»Ich überlasse es Ihnen, Ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.«
»Sicher, und ich weiß ja auch, was einem bestimmten Mann zugestoßen ist, auf den ein Auge zu haben ich Sie vor längerer Zeit gebeten habe. Er wurde seit jener Zeit weder gesehen noch hat er jemals wieder etwas von sich hören lassen, nicht wahr?«
»Zumindest nicht bei mir.«
Father Ed seufzte. »Ich dränge mich nicht gerade danach, solche Dinge zu verzeihen, wissen Sie, aber schön, wenn der Gerechtigkeit Genüge getan wurde.
Dann, so denke ich, hat es sicherlich seine Richtigkeit. Dennoch, da ist immer noch diese arme Frau …und das, was ihr angetan wurde. Wir mussten ihren Sarg geschlossen halten.«
Jack versuchte, den Anblick von Maggie in dem Leichensack aus seinem Gedächtnis zu verbannen.
Er holte tief Luft. Er hatte die Absicht gehabt, Father Ed an diesem oder am nächsten Tag im Pfarrhaus aufzusuchen. Er wollte etwas mit ihm besprechen. Eigentlich konnte er es aber auch gleich an Ort und Stelle tun.
»Da wir gerade von Schwester Maggie sprechen, wie richte ich einen Ausbildungsfond in ihrem Namen ein?«
Father Ed bekam große Augen. »Wie kommen Sie darauf, so etwas tun zu wollen?«
»Jemand hat mir … von einem Mädchen namens Fina erzählt, das St. Joe’s wegen finanzieller Probleme verlassen müsse.«
»Serafina! Ja, Schwester Maggie hat nach einer Möglichkeit gesucht, die Martinez-Kinder an der Schule zu halten. Haben Sie sie kennen gelernt?«
»Nein …«
»Warum wollen Sie ihnen dann helfen?«
Das, was von Hertas fünfundzwanzig Riesen übrig war, addiert mit dem, das er bei Cordova eingesammelt hatte, summierte sich zu einem ansehnlichen Betrag. Er konnte das Geld Herta schlecht zurückgeben.
»Sagen wir einfach, ich möchte nicht, dass sie vergessen wird. Vielleicht können Sie etwas einrichten, wo sich Geld investieren lässt, und es für die Martinez-Kinder verwenden, bis sie auf die Highschool wechseln, und den Rest für andere Kinder ausgeben, die ähnliche Hilfe nötig haben.«
»Also das ist wunderbar, Jack. Der Schwester Mary Margaret O’Hara Ausbildungs-Fonds … das klingt richtig gut, meinen Sie nicht? Ich werde mich sofort darum kümmern. Wann schicken Sie den Scheck?«
»Scheck?«
»Nun, ich nehme an, Sie wollen den Betrag von der Steuer absetzen.«
»Ich habe es bereits bei mir. Bargeld dürfte doch kein Problem sein, oder?«
Father Eds Augen funkelten verschmitzt. »Ganz und gar nicht.«
4
Luther Brady war wie in Trance.
Eine Kette spannte sich zwischen seinen Füßen.
Seine Hände waren an seine Taille gekettet. Ein Polizist führte ihn durch einen Korridor des Untersuchungsgefängnisses. Ein zweiter folgte ihm, und auf beiden Seiten steuerte ihn je ein Beamter am Ellbogen. Sie schoben ihn eilig auf ein helles Rechteck zu – eine Tür nach draußen. Und dahinter wartete ein Transporter, um ihn nach Riker’s zu bringen.
Visionen von einer Massenvergewaltigung durch eine Parade riesiger, grinsender Schwarzer ließen seine Knie weich werden. Im Gefängnis musste es jedoch einige Dormentalisten geben. Er brauchte nur ein paar um sich zu sammeln … als Schutz …
Und dann blinzelte er ins grelle Sonnenlicht. Nach ein paar Sekunden erkannte er, dass es nicht die Sonne allein war, sondern auch Blitzlichter und Kamerascheinwerfer. Sein Weg auf einen Polizeitransporter zu wurde außerdem von Reportern gesäumt, die im Maschinengewehrtempo Fragen auf ihn abfeuerten, während sie ihm ihre Mikrofone unter die Nase hielten.
Er blinzelte, dann straffte
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