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PR 2701 – Unter der Technokruste

PR 2701 – Unter der Technokruste

Titel: PR 2701 – Unter der Technokruste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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1.
    Wucherungen
    19. Juni 1514 NGZ
     
    Perry Rhodan schaute auf ein Meer ohne Wasser.
    Es hatte an diesem Ort niemals Wasser gegeben, im Mare Imbrium auf Luna; auf dem Mond, dem einzigen, den er und alle anderen Menschen je von so Nahem gesehen hatten, als er noch ein Kind gewesen war. Vor seinem Aufbruch ins All. Ehe er in einer halsbrecherischen Mission ebendiesen Mond in der STARDUST erreicht und eine neue Zeit eingeläutet hatte.
    Nun war er erneut dort, auf Luna. Genau wie unzählige Male dazwischen. Aber diesmal war es schwierig gewesen, diesen Ort anzusteuern. Schwieriger als für all die Generationen seit Rhodans erstem Flug dorthin.
    Die Strecke von der Erde zum Mond war eigentlich nur ein Katzensprung für die moderne Technik. Oder weniger als das. Man legte sie durch einen Transmitterdurchgang zurück oder in einem Beiboot, ganz bequem oder ...
    Oder auch nicht, dachte Perry Rhodan. Denn niemand hatte den Mond mehr erreichen können, seit er wieder aufgetaucht war. Zwei Jahre war das nun her ...
    Er bückte sich, brach einen Dorn aus der ewigen Metallfläche ab, die den gesamten Mond rundum umgab. Wohin er schaute, nichts als kalte, metallene Weite. Keiner der hochdekorierten Wissenschaftler in der gesamten Galaxis wusste, wie es zu dieser bizarren Veränderung des Mondes gekommen war und was auf Luna vor sich ging.
    Von der Erde und dem Weltraum aus beobachteten die Menschen schon lange den Mond, aber seit seiner Veränderung war ihm niemand so nah gekommen wie nun Perry Rhodan und seine drei Begleiter. Sie standen mitten auf dem gigantischen, fahlgrün leuchtenden Geflecht. Es umhüllte den Mond nicht glatt, sondern war von einer Unzahl aus Wucherungen und Aufbauten verbaut.
    Rhodan wog den Dorn in der Hand. Er fühlte sich nicht anders an als ein gewöhnliches Stück Eisen. Nachdenklich drehte er ihn zwischen den Fingern. Was war mit dem Mond geschehen? Was hatte ihn so bizarr verändert?
    Das gesamte Sonnensystem war vor einigen Jahren entführt und mit unbegreiflicher Technologie in ein undefinierbares Raumgebiet versetzt worden. Letztlich war es an seinen angestammten Platz zurückgekehrt. Das ganze Solsystem – außer Luna.
    Genau da lag das Problem.
    Der irdische Mond war später an seinem eigentlichen Standort angekommen, als Trabant und treuer Begleiter der Erde. Oder eben nicht mehr treu. Stattdessen war der Mond unzugänglich, von einer rätselhaften Zone im All abgeschottet und von einem kalten, technischen Geflecht überwuchert. Er leuchtete fahlgrün; wie ein unheimliches, fremdes, böses Auge, das vom Himmel herab die Menschen beobachtete.
    Und exakt zu diesem Auge war Perry Rhodan nun vorgestoßen. In einem kleinen, unscheinbaren Raumschiff. Es war nicht wieder die STARDUST gewesen wie damals, vor so langer Zeit, als der Aufbruch der Menschheit zu den Sternen seinen Anfang genommen hatte, sondern ein Schiff namens STARDIVER.
    Kein Zufall, dass sich die Namen so sehr glichen.
    Kein Zufall, dass ausgerechnet er das Schiff gesteuert hatte.
    Kein Zufall, dass es exakt wie damals eine tödlich gefährliche Mission war.
    Die erste Gefahr lag bereits hinter ihm und seinen Begleitern. Er hatte sie überlebt, aber einen hohen Preis bezahlt.
    Zu hoch?
    Verschollen, dachte Rhodan. Wir sind mitten in der Heimat verschollen.
     
     
    Kurz zuvor
     
    Die STARDIVER hatte es geschafft. Das Spezialschiff war zum Mond vorgedrungen. Es war fast keine Zeit vergangen seit dem Aufbruch von Terra, auch wenn Perry Rhodan das anders empfunden hatte. Das Schiff und mit ihm die gesamte Besatzung hatten einen abenteuerlichen Flug hinter sich.
    Ihm blieb keine Gelegenheit, darüber nachzudenken. Momentan zählte nur, was vor ihm lag. Unter ihm.
    Der Mond!
    Die STARDIVER hatte die undurchdringliche Zone um den Mond dank des neuartigen Triebwerks tatsächlich überwunden; seit Lunas verspätetem Auftauchen war das nichts und niemandem gelungen. Für das, was Rhodan in diesem Moment zum ersten Mal aus unmittelbarer Nähe sah, fand er nur ein Wort:
    Bizarr.
    Es war bizarr.
    So weit er schauen kannte, blickte er auf ein Meer aus Metall, das aussah wie eine gewachsene Landschaft. Über die gesamte Mondoberfläche zog sich eine Schicht aus unbekannter Technologie, teils dünn, teils hoch aufragend. Alles war davon überdeckt; Berge, Krater und alle Städte und Werften.
    Rhodan und seine Begleiter hatten es noch nicht näher untersuchen können. Der Anblick bedrückte ihn ebenso, wie er ihn verwirrte. Ja, mehr sogar. Es

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