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Hannibal

Hannibal

Titel: Hannibal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Harris
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Fenstern auf der Fahrerseite und feuerten über das Dach hinweg. ein dritter nahm Starling vom Rücksitz aus unter Feuer. Mündungsfeuer und Pulverdampf aus drei Waffen. Kugeln pfiffen durch die Luft. Starling hechtete zwischen zwei parkende Autos, sah, wie sich Burke auf der Straße wand und Brigham vollkommen regungslos dalag. Eine rote Pfütze breitete sich um seinen Helm herum aus. Hare und Bolton feuerten, zwischen parkende Autos gekauert, von irgendwoher auf der anderen Straßenseite. Ein Platzregen aus Splittern und Glas ergoß sich über die beiden. Ein Autoreifen zerplatzte mit lautem Knall. Das Feuer der automatischen Waffen nagelte sie fest. Starling, mit einem Fuß in dem noch immer Wasser führenden Rinnstein, hob kurz den Kopf, um die Lage zu sondieren. Immer noch feuerten die beiden in den Fenstern sitzenden Schützen über das Autodach hinweg. Der Fahrer, eine Pistole in der freien Hand, entleerte ein Magazin. Ein vierter Mann auf dem Rücksitz hatte die Tür geöffnet und zerrte Evelda mit ihrem Baby ins Auto. Sie hatte die Schultasche bei sich. Die Crips feuerten aus allen Rohren auf Bolton und Hare. Dann stieg Qualm von den Hinterreifen des Cadillacs auf. Das Auto begann sich schlingernd in Bewegung zu setzen. Starling richtete sich auf, folgte mit der Waffe dem Wagen und erledigte den Fahrer mit einem Schuß in die Schläfe. Zwei weitere Schüsse rissen den im vorderen Fenster sitzenden Schützen brutal nach hinten weg. Sie ließ das Magazin aus dem .45er Colt fallen und hatte, ohne auch nur für den Bruchteil einer Sekunde ihre Augen vom Wagen zu nehmen, noch ehe das leere auf dem Boden angekommen war, ein neues hineingejagt. Der Cadillac streifte eine Reihe parkender Wagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite und kam mit einem häßlichen metallischen Knirschen zum Stehen. Starling ging auf den Cadillac zu. Einer der Schützen saß noch immer im Rückfenster. Er verdrehte die Augen und stieß mit den Händen wild gegen das Wagendach. Sein Oberkörper war zwischen einem geparkten Wagen und dem Cadillac eingeklemmt. Seine Waffe schlidderte vom Dach herunter. Leere Hände erschienen im hinteren Seitenfenster. Ein Mann mit einem blauen Tuch um den Kopf kroch hervor. Er hob die Hände und rannte weg. Starling ignorierte ihn. Von rechts krachten Schüsse aus einem Gewehr. Der Flüchtende geriet ins Taumeln und stürzte kopfüber hin, versuchte noch, unter einen der parkenden Wagen zu kriechen. Über Starling knatterten die Rotorblätter eines Helikopters. Irgend jemand schrie über den Fischmarkt: »Unten bleiben. Unten bleiben.« Menschen kauerten unter den Marktständen. Ein feiner Sprühregen stob von dem Tisch auf, wo Augenblicke zuvor noch der Hai ausgenommen worden war. Starling näherte sich dem Cadillac. Irgend etwas bewegte sich im Fond des Wagens. Der Cadillac schwankte. Herzzerreißende Schreie des Babys. Gewehrfeuer. Das Rückfenster zersplitterte. Glas fiel ins Wageninnere. Starling hob den Arm und schrie, ohne sich umzudrehen: »FEUER EINSTELLEN. Stellt das Feuer ein. Haltet die Tür im Blick. Hinter mir. Laßt bloß die Eingangstür der gottverdammten Fischhütte nicht aus den Augen.« »Evelda.« Bewegung auf dem Rücksitz des Cadillacs. Jämmerliches Schluchzen des Babys. »Evelda, ich will deine Hände am Fenster sehen.« Evelda Drumgo kam jetzt heraus. Noch immer schluchzte das Baby. Von irgendwoher dröhnte »La Macarena«. Evelda war ausgestiegen und ging, den schönen Kopf nach vorn gebeugt und ihre Arme um das Baby geschlungen, auf Starling zu. Burke wand sich zwischen den beiden Frauen auf dem Boden. Seine Bewegungen waren mittlerweile langsamer geworden. Er hatte viel Blut verloren. Der Rhythmus von »La Macarena« ruckelte mit Burke dahin. Jemand hastete gebückt zu ihm, legte sich neben ihn und versuchte, die Blutung zu stillen. Starling hielt den Lauf ihrer Waffe vor Evelda auf den Boden gesenkt. »Evelda, ich will deine Hände sehen, mach schon. Bitte, laß mich deine Hände sehen.« Die Decke beulte sich aus. Evelda mit ihren Zöpfen und dem dunklen, ägyptisch anmutenden Augen hob langsam den Kopf und schaute Starling in die Augen. »Du also bist es, Starling«, sagte sie. »Evelda, tu jetzt nichts Unüberlegtes. Denk an dein Baby.« »Laß uns Körperflüssigkeiten austauschen, bitch.« Die Decke flatterte kurz auf. Ein Knall zerriß die Luft. Starling schoß Evelda Drumgo durch die Oberlippe und blies ihr damit den Hinterkopf weg. Ein stechender Schmerz an der

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