Happy birthday, Türke!
Tür.
»Wissen Sie eigentlich, daß Ahmed aussteigen wollte? Als Sie ihm das Messer in den Rücken gesteckt haben, war er dabei, ein Haus in Norddeutschland abzubezahlen. Dort wäre er mit Ihrer Familie in ein paar Monaten hingezogen. Einen Therapieplatz hatte er für Ayse auch schon gefunden. Sie hätten ihn fragen sollen, was er in nächster Zeit vorhat. Sie hätten mit ihm reden können. Sie hätten sich den Mord sparen können!«
Wir sahen uns eine Weile in die Augen. Mir schien es eine Ewigkeit zu sein.
»Und wissen Sie, weshalb ich Sie nicht zur Polizei bringe?«
Er schüttelte traurig den Kopf.
»Weil Sie damit ein Leben lang zu kämpfen haben werden. Es ist kein gutes Gefühl, ein Mörder zu sein, um so mehr, wenn der Mord sinnlos war. Falls es Sie beruhigt, niemand außer mir weiß es.«
Ich tippte mir an den Kopf.
»Machen Sie es gut, Herr Ergün. Schöne Tage in Istanbul.«
Ich zog die Tür leise zu und schlich durch den stillen Flur aus der Wohnung. Das Treppenhaus war düster und noch vom Tag mit Hitze aufgeladen. Ich steckte mir eine Zigarette an. Während ich die Stufen hinunterstieg, drang aus einer Wohnung ein sanftes Jazz-Saxophon. Ich dachte an ein Mädchen, das ich vor langer Zeit gekannt hatte.
Dann kaufte ich bei Madame Obelix eine Flasche Chivas und ging durch die Nacht nach Hause.
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