Happy End in Hollywood? (German Edition)
übertreib mal nicht. Es geht doch nur darum, dass du während der Arbeit am Drehbuch in der Nähe von Lillian bist, damit ihr euch jederzeit besprechen könnt.“
„Das meinte ich nicht. Ich will, dass er eine ganz normale Kindheit hat.“
„Niemand hat eine ‚normale‘ Kindheit.“
„Oh doch, Jack. Viele Kinder haben eine. Sie gehen auf den öffentlichen Spielplatz, machen Picknick mit ihren Freunden. Ganz normale Sachen eben. Sie wohnen nicht in riesigen Herrenhäusern mit Dienstboten. Nicht mal für ein paar Monate.“
„Das würde ihn ja wohl nicht umbringen.“
„Aber ich sehe auch nicht ein, dass es nötig wäre.“
„Weil du starrköpfig bist, deswegen.“
Während ihres Streitgesprächs war er ihr immer näher gekommen. Am liebsten wäre sie aus dem Zimmer gerannt, aber das ging natürlich nicht – vor allem hätte sie ihm damit gezeigt, wie nervös er sie machte. „Ich bin nicht starrköpfig. Ich will nur meinen Sohn beschützen.“
„Weißt du, was ich glaube?“
Prüfend sah er ihr in die Augen. Sie verlor sich in seinem unwiderstehlichen Blick … und wünschte sich sehnlichst, dass er sie küsste. Sie wollte glauben, dass er sich unter seiner kühlen Fassade immer noch genauso zu ihr hingezogen fühlte wie sie sich zu ihm.
Aber statt sie zu küssen, sagte er: „Ich glaube, du machst das nur, um mich zu ärgern.“
„Um dich zu ärgern?“
„Ganz genau. Du weißt, dass es für mich wichtig ist. Deswegen stellst du dich quer.“
„Das ist doch lächerlich.“
„Was sollte denn sonst der Grund für dein Verhalten sein?“
„Ich halte es einfach nicht für notwendig. In Wirklichkeit willst du mich doch nur hier haben, damit du mich kontrollieren kannst. Und wie soll ich konzentriert arbeiten, wenn du mir ständig im Nacken sitzt? Bei kreativer Arbeit …“
„Ich muss dir etwas sagen“, unterbrach er ihren Redeschwall. „Lillian würde es nie zugeben, aber … sie ist nicht mehr so auf dem Damm wie früher. Sie ist alt geworden.“
„Oh“, sagte Cece. „Ich hatte mir schon so was gedacht. Sie wirkt nicht mehr so vital …“
„Ich vermute, deshalb möchte sie dich in der Nähe haben. Sie verlässt das Herrenhaus nur noch selten.“
„Aber …“
„Ihr könnt euch nicht eben mal so bei Starbucks verabreden, um irgendwelche Details durchzusprechen.“
„Ich kann doch hierherkommen, wenn ich etwas mit ihr absprechen will“, wandte Cece schwach ein, aber sie wusste schon, sie hatte den Kampf verloren. Wenn Lillian wirklich so hinfällig war, wie Jack durchblicken ließ, musste sie nachgeben.
„Du wohnst in Santa Barbara. Wenn viel Verkehr ist, bist du zwei, zweieinhalb Stunden unterwegs … hin und dann noch mal zurück. Das heißt, du verbringst einen halben Arbeitstag im Auto. Also schaffst du nicht so viel und bist während dieser Zeit obendrein von deinem Sohn getrennt. Nein, Cece, es ist die einzig praktikable Lösung. Du musst hierherziehen.“
„Verflixt. Ich gebe es ja nur ungern zu … aber du hast recht.“ Es gefiel ihr nicht, aber was sollte sie machen? Eigentlich wollte sie Theo so weit wie möglich von Jack fernhalten. Und wenn sie ehrlich zu sich selbst war – auch sie wollte Jack nicht so oft um sich haben. Denn sie empfand noch immer etwas für ihn. Das wurde ihr erneut bewusst, als er sie gewinnend anlächelte.
„Ich wusste, dass ich dich überzeugen würde.“
„Natürlich“, erwiderte sie trocken.
„Ich sorge dafür, dass du es nicht bereuen wirst.“
„Machst du Witze? Ich bereue es jetzt schon.“
Das Gute ist nur, dass er nicht hier im Herrenhaus lebt, dachte Cece. Er hat sein eigenes Haus in Malibu. Und bei unserer Vorgeschichte hat er sicher auch kein Interesse daran, mehr Zeit als nötig mit mir zu verbringen. Wenn ich es geschickt anstelle, können Theo und ich hier im dritten Stock wohnen, ohne dass Jack ihn auch nur einmal zu Gesicht bekommt. Ich muss halt nur aufpassen, dass er in seinem Zimmer bleibt, wenn Jack hier im Haus aufkreuzt. Aber das kriege ich hin. Ich muss es hinkriegen.
Sie erhob sich und stellte ihr Glas ab.
„Du willst doch nicht etwa schon gehen?“ Er klang enttäuscht.
„Ich muss nach Hause und packen“, erwiderte sie. „Lillian möchte sicher, dass ich morgen früh schon hier bin.“
„Aber du hast doch noch nicht mal was gegessen.“
„Ich bleibe auch nicht zum Essen.“
„Das solltest du aber. Hannah macht einen absolut fantastischen Lammbraten.“
„Nein danke, wirklich
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