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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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gewesen.
    Die Uhr an der Wand gegenüber hatte nur einen Zeiger und überhaupt keine Ziffern. Am Rand entlang standen Dinge wie »Zeit für Tee«, »Zeit zum Hühnerfüttern« und »Du kommst zu spät«. Der Kaminsims war drei Reihen tief vollgepackt mit Büchern: So zaubern Sie Ihren eigenen Käse , lautete ein Titel, oder Magie beim Backen und Festessen in einer Minute – Das ist Hexerei! . Und wenn Harry seinen Ohren trauen durfte, hatte eine Stimme aus dem alten Radio über der Spüle gerade die »Hexenstunde« angekündigt, »mit der bezaubernden singenden Hexe Celestina Warbeck«.
    Mrs Weasley werkelte in der Küche herum und bereitete eher planlos das Frühstück zu, wobei sie ihren Söhnen böse Blicke zu- und Würstchen in die Pfanne warf. Hin und wieder murmelte sie etwas wie: »Weiß nicht, was ihr euch eigentlich dabei gedacht habt«, und »Das hätte ich nie von euch erwartet«.
    »Dir mache ich keinen Vorwurf«, versicherte sie Harry und häufte acht oder neun Würstchen auf seinen Teller. »Arthur und ich haben uns genauso um dich Sorgen gemacht. Letzte Nacht noch haben wir uns gesagt, wir gehen hin und holen ihn persönlich, wenn er Ron bis Freitag nicht geantwortet hat. Aber hört mal« (jetzt schaufelte sie noch drei Spiegeleier auf Harrys Teller), »einen nicht zugelassenen Wagen übers halbe Land zu fliegen! Hinz und Kunz hätten euch sehen können –«
    Lässig schnippte sie mit dem Zauberstab gegen das Geschirr in der Spüle, das sich, leise im Hintergrund klirrend, selber abwusch.
    »Es war bewölkt , Mum!«, sagte Fred.
    »Sprich nicht mit vollem Mund!«, fauchte Mrs Weasley.
    »Sie haben ihn ausgehungert, Mum!«, sagte George.
    »Das gilt auch für dich!«, sagte Mrs Weasley, doch mit leicht besänftigter Miene begann sie für Harry Brote zu schneiden und sie mit Butter zu bestreichen.
    In diesem Augenblick wurden sie von einer kleinen rothaarigen Gestalt in einem langen Nachthemd abgelenkt, die in der Küche erschien, einen spitzen schrillen Schrei ausstieß und wieder hinaushüpfte.
    »Ginny«, sagte Ron mit gedämpfter Stimme zu Harry. »Meine Schwester. Den ganzen Sommer schon redet sie von dir.«
    »Tja, sie wird ein Autogramm von dir wollen, Harry«, grinste Fred, doch er fing den Blick seiner Mutter auf und machte sich stumm über seinen Teller her. Keiner sagte mehr ein Wort, bis alle vier Teller leer waren, was überraschend schnell ging.
    »Mensch, bin ich müde«, gähnte Fred und legte endlich Messer und Gabel weg. »Ich glaub, ich geh ins Bett und –«
    »Das wirst du nicht«, fuhr ihn Mrs Weasley an, »es ist dein Problem, dass du die ganze Nacht auf gewesen bist. Du wirst jetzt den Garten für mich entgnomen, die spielen mal wieder völlig verrückt –«
    »Ach Mum –«
    »Und ihr auch«, sagte sie mit wütendem Blick auf Ron und George. »Du kannst nach oben ins Bett, mein Lieber«, sagte sie zu Harry gewandt, »du hast sie ja nicht angestiftet, diese Klapperkiste zu fliegen.«
    Doch Harry, der sich hellwach fühlte, sagte rasch: »Ich helfe Ron, ich hab noch nie beim Entgnomen –«
    »Das ist sehr lieb von dir, Harry, aber es ist eine stumpfsinnige Arbeit«, sagte Mrs Weasley. »Nun, hören wir mal, was Lockhart dazu sagt –«
    Und sie zog einen dicken Wälzer vom Kaminsims. George stöhnte auf.
    »Mum, wir wissen, wie man einen Garten entgnomt –«
    Harry sah auf den Einband von Mrs Weasleys Buch. In verschlungenen Goldlettern standen darauf die Worte: Gilderoy Lockharts Ratgeber für Schädlinge in Haus und Hof . Auf dem Umschlag prangte das Foto eines sehr gut aussehenden Zauberers mit wehendem Blondhaar und hellblauen Augen. Wie immer in der Zaubererwelt bewegte sich das Foto, und der Abgebildete, offenbar Gilderoy Lockhart, zwinkerte ihnen verschmitzt zu. Mrs Weasley sah mit strahlenden Augen zu ihm hinunter.
    »Ach, ein wunderbarer Mann«, sagte sie, »er kennt sich aus mit Haushaltsschädlingen, da könnt ihr Gift drauf nehmen, ein fabelhaftes Buch …«
    »Mum steht auf ihn«, flüsterte Fred laut und deutlich.
    »Mach dich nicht lächerlich, Fred«, sagte Mrs Weasley mit deutlich rosa angehauchten Wangen. »Na gut, wenn ihr glaubt, ihr wüsstet’s besser als Lockhart, dann mal los, und wehe, es ist noch ein einziger Gnom im Garten, wenn ich nachschauen komme.«
    Grummelnd und gähnend schlurften die Weasleys nach draußen, Harry im Schlepptau. Der Garten war groß und genau nach Harrys Geschmack. Die Dursleys hätten ihn nicht gemocht – es gab eine Menge

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