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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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und fähigsten Auroren wäre. Er hat zuerst Mad-Eye gejagt, und als Mundungus es vergeigt hat, nahm er sich Kingsley vor …«
    »Ja, das ist alles gut und schön«, unterbrach Fleur sie barsch, »aber das erklärt immer noch nischt, wo’er sie wussten, dass wir ’Arry ’eute Abend wegbringen würden, nischt wahr? Jemand muss unvorsischtisch gewesen sein. Jemand ’at einem Außenste’enden verse’entlisch das Datum genannt. Das ist die einsige Erklärung, wes’alb sie das Datum, aber nischt den ganzen Plan kannten.«
    Sie schaute finster in die Runde, immer noch Spuren von Tränen auf ihrem schönen Gesicht, und forderte alle stumm heraus, ihr zu widersprechen. Niemand tat es. Das einzige Geräusch, das die Stille unterbrach, kam von Hagrid, der hinter seinem Taschentuch hickste. Harry blickte rasch zu Hagrid hinüber, der gerade sein Leben riskiert hatte, um das von Harry zu retten – zu Hagrid, den er liebte, dem er vertraute, der einst überlistet worden war, um Voldemort entscheidende Informationen im Tausch gegen ein Drachenei zu liefern …
    »Nein«, sagte Harry laut und alle sahen ihn überrascht an: Der Feuerwhisky hatte seine Stimme offenbar kräftiger werden lassen. »Ich meine … wenn jemand einen Fehler begangen hat«, fuhr Harry fort, »und ihm etwas rausgerutscht ist, dann weiß ich, dass es nicht mit Absicht war. Das ist nicht seine Schuld«, wiederholte er, abermals ein wenig lauter, als er sonst gesprochen hätte. »Wir müssen einander vertrauen. Ich vertraue euch allen, ich glaube nicht, dass irgendjemand in diesem Raum mich jemals an Voldemort verraten würde.«
    Diesen Worten folgte ein erneutes Schweigen. Sie sahen ihn alle an; Harry fühlte sich wieder ein wenig erhitzt und trank noch mehr Feuerwhisky, nur um etwas zu tun. Während er trank, dachte er an Mad-Eye. Mad-Eye hatte Dumbledores Bereitschaft, anderen zu vertrauen, immer scharf kritisiert.
    »Gut gesprochen, Harry«, sagte Fred unvermutet.
    »Jaah, wer Ohren hat, der höre …«, sagte George, mit einem kurzen Blick auf Fred, dessen Mundwinkel zuckte.
    Lupin machte ein merkwürdiges Gesicht, als er Harry ansah: Es lag fast etwas Mitleidiges darin.
    »Du hältst mich für naiv?«, fragte Harry eindringlich.
    »Nein, ich glaube, du bist wie James«, erwiderte Lupin, »er hätte es als Gipfel der Schande betrachtet, seinen Freunden zu misstrauen.«
    Harry wusste, worauf Lupin hinauswollte: Sein Vater war von seinem Freund Peter Pettigrew verraten worden. Er spürte eine unbändige Wut in sich aufsteigen. Er wollte widersprechen, aber Lupin war von ihm weggegangen, stellte sein Glas auf einen kleinen Tisch und wandte sich an Bill: »Es gibt Arbeit. Ich kann auch Kingsley fragen, ob –«
    »Nein«, sagte Bill sofort, »ich mach es, ich komm mit.«
    »Wo wollt ihr hin?«, fragten Tonks und Fleur gleichzeitig.
    »Mad-Eyes Leichnam«, sagte Lupin. »Wir müssen ihn bergen.«
    »Kann das nicht –?«, begann Mrs Weasley mit einem flehenden Blick zu Bill.
    »Warten?«, sagte Bill. »Du willst doch nicht, dass ihn stattdessen die Todesser mitnehmen?«
    Niemand sprach. Lupin und Bill verabschiedeten sich und gingen.
    Die Übrigen ließen sich nun alle in die Sessel sinken, nur Harry blieb stehen. Der Tod, jäh und unwiderruflich, weilte unter ihnen wie ein unsichtbarer Geist.
    »Ich muss auch gehen«, sagte Harry.
    Zehn verdutzte Augenpaare starrten ihn an.
    »Sei nicht albern, Harry«, sagte Mrs Weasley. »Was soll das?«
    »Ich kann nicht hierbleiben.«
    Er rieb sich die Stirn: Sie schmerzte wieder; sie hatte seit über einem Jahr nicht mehr so wehgetan.
    »Ihr seid alle in Gefahr, solange ich hier bin. Ich will nicht –«
    »Aber sei doch nicht albern!«, sagte Mrs Weasley. »Heute Nacht ging es einzig und allein darum, dich wohlbehalten hierherzuholen, und zum Glück hat es geklappt. Außerdem ist Fleur damit einverstanden, hier zu heiraten und nicht in Frankreich, wir haben alles vorbereitet, so dass wir alle zusammenbleiben und uns um dich kümmern können.«
    Sie begriff nicht; sie machte es für ihn nicht besser, sondern nur noch schlimmer.
    »Wenn Voldemort rausfindet, dass ich hier bin –«
    »Aber warum sollte er das?«, fragte Mrs Weasley.
    »Es gibt ein Dutzend Orte, wo du jetzt sein könntest, Harry«, sagte Mr Weasley. »Er hat keine Chance herauszukriegen, in welchem geschützten Haus du bist.«
    »Ich bin nicht meinetwegen in Sorge!«, sagte Harry.
    »Das wissen wir«, entgegnete Mr Weasley ruhig. »Aber unsere ganze

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