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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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hatte noch nie etwas so Erbärmliches gesehen.
    »Du hast also das Medaillon nach Hause gebracht«, drängte er unerbittlich weiter, denn er wollte unbedingt die ganze Geschichte erfahren. »Und du hast versucht, es zu zerstören?«
    »Nichts, was Kreacher tat, hat irgendeine Spur darauf hinterlassen«, stöhnte der Elf. »Kreacher hat alles versucht, alles, was er wusste, aber nichts, nichts hat gewirkt … so viele mächtige Zauber auf dem Gehäuse. Kreacher war sicher, dass man es nur zerstören konnte, wenn man hineinkam, aber es wollte sich nicht öffnen … Kreacher bestrafte sich, er versuchte es wieder, er bestrafte sich, er versuchte es wieder. Kreacher hat Befehle nicht befolgt, Kreacher konnte das Medaillon nicht zerstören! Und seine Herrin war verrückt vor Kummer, weil Herr Regulus verschwunden war, und Kreacher konnte ihr nicht sagen, was passiert war, nein, weil Herr Regulus ihm v-v-verboten hatte, irgendwem von der F-F-Familie zu erzählen, was in der Höhle p-passiert war …«
    Kreacher begann so heftig zu schluchzen, dass keine zusammenhängenden Wörter mehr zu hören waren. Hermine sah ihn mit tränenüberströmten Wangen an, wagte es jedoch nicht, ihn noch einmal anzufassen. Selbst Ron, der Kreacher nicht sonderlich leiden konnte, wirkte betrübt. Harry setzte sich auf die Fersen und schüttelte den Kopf, um vielleicht auf einen klaren Gedanken zu kommen.
    »Ich verstehe dich nicht, Kreacher«, sagte er schließlich. »Voldemort hat versucht dich zu töten, Regulus starb, um Voldemort zu stürzen, und dennoch hast du Sirius mit Vergnügen an Voldemort verraten? Du bist mit Vergnügen zu Narzissa und Bellatrix gegangen und hast über sie Informationen an Voldemort weitergeleitet …«
    »Harry, so denkt Kreacher nicht«, sagte Hermine und wischte sich mit dem Handrücken die Augen. »Er ist ein Sklave; Hauselfen sind an schlechte, ja sogar grausame Behandlung gewöhnt; was Voldemort Kreacher angetan hat, war gar nicht so unüblich. Was bedeuten einem Elfen wie Kreacher schon Kriege unter Zauberern? Er ist den Leuten treu ergeben, die freundlich zu ihm sind, und Mrs Black muss das gewesen sein, und Regulus war es ganz sicher, und so hat er ihnen bereitwillig gedient und ihre Ansichten nachgeplappert. Ich weiß, was du sagen willst«, fuhr sie fort, als Harry gerade protestieren wollte, »nämlich dass Regulus es sich anders überlegt hat … aber das scheint er Kreacher nicht klargemacht zu haben, oder? Und ich glaube, ich weiß, warum. Kreacher und die Familie von Regulus waren alle sicherer, wenn sie sich an den alten Grundsatz des reinen Blutes hielten. Regulus versuchte sie alle zu schützen.«
    »Sirius –«
    »Sirius war schrecklich zu Kreacher, Harry, und da brauchst du gar nicht so zu schauen, du weißt, dass es stimmt. Kreacher war schon lange Zeit allein, als Sirius kam, um hier zu leben, und er lechzte vermutlich nach ein bisschen Zuneigung. Ich bin sicher, ›Miss Zissy‹ und ›Miss Bella‹ waren furchtbar nett zu Kreacher, als er auftauchte, also hat er ihnen einen Gefallen getan und ihnen alles erzählt, was sie wissen wollten. Ich habe schon immer gesagt, dass die Zauberer eines Tages dafür bezahlen müssen, wie sie die Hauselfen behandeln. Nun, Voldemort hat bezahlt … und Sirius auch.«
    Harry konnte ihr nichts entgegensetzen. Während er Kreacher beobachtete, der am Boden schluchzte, fiel ihm ein, was Dumbledore nur Stunden nach Sirius’ Tod zu ihm gesagt hatte: Ich glaube nicht, dass Sirius Kreacher jemals als ein Wesen mit Gefühlen betrachtete, die so heftig wie die eines Menschen sind …
    »Kreacher«, sagte Harry nach einer Weile, »wenn du meinst, du schaffst es, ähm … dann setz dich bitte auf.«
    Es dauerte einige Minuten, bis Kreachers Schluckauf sich beruhigt hatte und Stille eintrat. Dann stemmte er sich hoch in eine sitzende Haltung und rieb sich mit den Fingerknöcheln die Augen wie ein kleines Kind.
    »Kreacher, ich werde dich bitten, etwas zu tun«, sagte Harry. Er warf Hermine einen Hilfe suchenden Blick zu: Er wollte den Befehl freundlich erteilen, konnte aber gleichzeitig nicht so tun, als wäre es keiner. Doch offenbar war sie damit einverstanden, wie er seinen Tonfall geändert hatte: Sie lächelte aufmunternd.
    »Kreacher, ich möchte, dass du bitte gehst und Mundungus Fletcher findest. Wir müssen herausfinden, wo das Medaillon – wo das Medaillon von Herrn Regulus ist. Es ist wirklich wichtig. Wir wollen das Werk, das Herr Regulus begonnen hat,

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