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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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zu werden. Die Fahrstuhltüren schlossen sich und die vier zockelten weiter nach unten.
    »Oh, hallo, Reg«, sagte Mr Weasley, der sich bei dem steten Tröpfeln von Rons Umhang umgedreht hatte. »Ist Ihre Frau heute nicht zum Verhör vorgeladen? Ähm – was ist mit Ihnen passiert? Warum sind Sie so nass?«
    »Yaxleys Büro regnet«, sagte Ron. Er sah dabei Mr Weasleys Schulter an, und Harry war sicher, dass er Angst hatte, sein Vater könnte ihn erkennen, wenn sie sich direkt in die Augen blickten. »Ich hab es nicht in den Griff gekriegt, deshalb haben sie mich losgeschickt, um Bernie zu holen – Bernie Pillsworth, haben sie, glaube ich, gesagt –«
    »Ja, viele Büros haben in letzter Zeit geregnet«, sagte Mr Weasley. »Haben Sie meteolohex recanto probiert? Bei Bletchley hat das funktioniert.«
    »Meteolohex recanto?«, flüsterte Ron. »Nein, hab ich nicht. Danke, D– ich meine, danke, Arthur.«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich; die alte Hexe mit dem Ameisenhügelhaar ging hinaus, und Ron schoss an ihr vorbei und verschwand. Harry wollte ihm gerade folgen, doch da kam ihm Percy Weasley in die Quere, der in den Lift marschierte, die Nase in irgendwelche Papiere gesteckt, die er gerade las.
    Erst als die Türen wieder zugerattert waren, erkannte Percy, dass er mit seinem Vater im Aufzug war. Er blickte auf, sah Mr Weasley, wurde radieschenrot und verließ den Fahrstuhl, kaum dass sich die Türen wieder geöffnet hatten. Harry versuchte zum zweiten Mal auszusteigen, doch nun versperrte ihm Mr Weasleys Arm den Weg.
    »Einen Moment, Runcorn.«
    Die Aufzugtüren schlossen sich, und während sie wieder einen Stock tiefer rumpelten, sagte Mr Weasley: »Wie ich höre, haben Sie Informationen über Dirk Cresswell vorgelegt.«
    Harry hatte den Eindruck, dass die kurze Begegnung mit Percy Mr Weasley nur noch wütender gemacht hatte. Er beschloss, dass es das Beste war, wenn er sich dumm stellte.
    »Wie bitte?«, sagte er.
    »Tun Sie nicht so, Runcorn«, sagte Mr Weasley zornig. »Sie haben den Zauberer aufgespürt, der seinen Familienstammbaum gefälscht hat, richtig?«
    »Ich – und wenn ich’s getan hätte?«, sagte Harry.
    »Nun, Dirk Cresswell ist Ihnen als Zauberer zehnmal überlegen«, sagte Mr Weasley leise, während der Fahrstuhl in die Tiefe sank. »Und wenn er Askaban überlebt, werden Sie ihm Rechenschaft ablegen müssen, ganz abgesehen von seiner Frau, seinen Söhnen und seinen Freunden –«
    »Arthur«, unterbrach ihn Harry, »Sie wissen, dass Sie verfolgt werden, oder nicht?«
    »Soll das eine Drohung sein, Runcorn?«, sagte Mr Weasley laut.
    »Nein«, sagte Harry, »es ist eine Tatsache! Jeder Ihrer Schritte wird beobachtet –«
    Die Aufzugtüren öffneten sich. Sie hatten das Atrium erreicht. Mr Weasley warf Harry einen verächtlichen Blick zu und rauschte aus dem Lift. Harry blieb erschüttert zurück. Er wünschte, er würde jemand anderen als Runcorn verkörpern … die Lifttüren ratterten zu.
    Harry zog den Tarnumhang hervor und warf ihn sich wieder über. Er wollte nun allein versuchen, Hermine zu befreien, während Ron sich um das regnende Büro kümmerte. Als die Türen aufgingen, trat er in einen fackelbeleuchteten steinernen Gang hinaus, der sich deutlich von den holzgetäfelten und mit Teppichen ausgelegten Korridoren in den oberen Stockwerken unterschied. Als der Lift hinter ihm wieder hinaufrumpelte, blickte Harry leicht schaudernd auf die ferne schwarze Tür, die den Eingang zur Mysteriumsabteilung markierte.
    Er ging weiter, denn sein Ziel war nicht die schwarze Tür, sondern ein Durchgang, der sich seiner Erinnerung nach links befand und in die Treppe mündete, die hinunter zu den Gerichtsräumen führte. Während er die Treppe hinunterschlich, spielte er hektisch die verschiedenen Möglichkeiten durch, die ihm blieben: Er hatte noch einige Bluffknaller, doch vielleicht war es besser, einfach an die Tür des Gerichtsraums zu klopfen, als Runcorn einzutreten und eine kurze Unterredung mit Mafalda zu verlangen? Natürlich wusste er nicht, ob Runcorn wichtig genug war, um sich das erlauben zu können, und selbst wenn er es schaffte, würde, wenn Hermine nicht wiederauftauchte, wahrscheinlich eine Suche nach ihr ausgelöst, noch ehe sie das Ministerium verlassen hatten …
    Tief in Gedanken versunken, bemerkte er die unnatürliche Kälte zunächst gar nicht, die über ihn kroch, als würde er in einen Nebel hinabsteigen. Mit jedem seiner Schritte wurde es kälter: Es war eine Kälte,

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