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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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schien während des Sommers aus seinem Kopf verdunstet zu sein. Er sollte einen Käfer in einen Knopf verwandeln, doch es gelang ihm nur, seinen Käfer außer Atem zu bringen, denn der krabbelte ständig über den Tisch, um Harrys Zauberstab zu entkommen.
    Ron erging es noch schlimmer. Er hatte seinen Zauberstab mit einem Stück geborgtem Zauberband geflickt, doch er schien nachhaltig beschädigt zu sein. In den unpassendsten Momenten stieß er prasselnd Funken aus. Und immer wenn Ron seinen Käfer verwandeln wollte, hüllte er ihn in dicken grauen Rauch, der nach faulen Eiern stank. Ron, der nicht mehr sah, was er tat, zerquetschte aus Versehen seinen Käfer mit dem Ellbogen und musste um einen neuen bitten. Professor McGonagall war alles andere als begeistert.
    Harry war sehr erleichtert, als die Glocke zum Mittagessen schellte. Sein Hirn fühlte sich wie ein ausgedrückter Schwamm an. Das Klassenzimmer leerte sich, zurück blieben nur er und Ron, der mit seinem Zauberstab wütend auf den Tisch schlug.
    »Blödes … nutzloses … Teil …«
    »Schreib deinen Eltern, sie sollen dir einen neuen schicken«, schlug Harry vor, als leuchtende Kugeln in hohem Bogen aus dem Zauberstab hervorschossen und wie bei einem Feuerwerk zerknallten.
    »Ja, natürlich, und zurück kommt dann noch ein Heuler«, sagte Ron und stopfte den inzwischen fauchenden Zauberstab in seine Schulmappe. »Es ist dein Fehler, wenn der Zauberstab angeknackst ist –«
    Sie gingen hinunter zum Mittagessen, wo Rons Stimmung durch Hermine nicht gerade gehoben wurde. Sie zeigte ihnen eine Hand voll Mantelknöpfe, die sie in Verwandlung zustande gebracht hatte.
    »Was haben wir heute Nachmittag?«, sagte Harry, um rasch das Thema zu wechseln.
    »Verteidigung gegen die dunklen Künste«, sagte Hermine sofort.
    »Sag mal«, meinte Ron und schnappte sich ihren Stundenplan, »warum hast du eigentlich alle Stunden bei Lockhart mit Herzchen umkringelt?«
    Hermine riss ihm den Stundenplan aus der Hand und wurde knallrot.
    Nach dem Essen gingen sie hinaus in den Hof. Der Himmel war bedeckt. Hermine setzte sich auf eine steinerne Stufe und vergrub sich wieder in Abstecher mit Vampiren . Harry und Ron unterhielten sich ein wenig über Quidditch, doch nach einigen Minuten beschlich Harry das Gefühl, dass jemand ihn beobachtete. Er blickte auf und sah den sehr kleinen Jungen mit mausgrauen Haaren, den er schon gestern Abend gesehen hatte, als er den Sprechenden Hut aufsetzte. Er starrte Harry an, als stünde er unter einem Bann. In den Händen hielt er etwas, das aussah wie eine gewöhnliche Muggelkamera, und in dem Moment, als Harry ihn anschaute, lief er hellrot an.
    »Hallo, Harry. Ich bin … ich bin Colin Creevey«, sagte er atemlos und machte einen schüchternen Schritt auf ihn zu. »Ich bin auch in Gryffindor. Meinst du – wäre es für dich in Ordnung, wenn – kann ich ein Bild von dir machen?«, fragte er und hob hoffnungsvoll die Kamera.
    »Ein Bild?«, wiederholte Harry tonlos.
    »Damit ich beweisen kann, dass ich dich getroffen hab«, sagte Colin Creevey begierig und kam langsam näher. »Ich weiß alles über dich. Jeder erzählt es. Wie du überlebt hast, als Du-weißt-schon-wer dich umbringen wollte, und wie er verschwunden ist und alles und dass du immer noch eine Blitznarbe auf der Stirn hast« (er besah sich prüfend Harrys Haaransatz), »und ein Junge in meinem Schlafsaal hat gesagt, wenn ich den Film im richtigen Gebräu entwickle, dann bewegen sich die Bilder.« Colin holte vor Begeisterung tief Luft und sagte: »Es ist einfach klasse hier, oder? Ich wusste nie, dass all das merkwürdige Zeug, das ich konnte, Magie war, bis der Brief von Hogwarts kam. Mein Vater ist Milchmann, er konnte es auch nicht fassen. Also mach ich eine Menge Fotos und schick sie ihm. Und es wär echt gut, wenn ich eins von dir hätte« – er sah Harry flehentlich bittend an – »vielleicht könnte dein Freund es schießen und ich stelle mich neben dich? Und könntest du dann deinen Namen draufschreiben?«
    »Autogrammkarten? Du verteilst Autogrammkarten , Potter?«
    Laut und schneidend hallte Draco Malfoys Stimme im ganzen Hof wider. Er hatte sich direkt hinter Colin gestellt, flankiert, wie immer in Hogwarts, von seinen grobschlächtigen und brutalen Spießgesellen Crabbe und Goyle.
    »Alle anstellen!«, dröhnte Malfoy in die Menge hinein. »Harry Potter verteilt Autogrammkarten!«
    »Nein, tu ich nicht«, sagte Harry wütend und ballte die Fäuste. »Halt den

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