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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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unberührt. Er blickte hinaus über den Ozean und hatte in dieser Morgendämmerung das Gefühl, näher als je zuvor zu sein, näher am Kern des Ganzen.
    Und noch immer ziepte seine Narbe, und er wusste, dass auch Voldemort auf der richtigen Spur war. Harry begriff, und begriff doch nicht. Sein Instinkt sagte ihm das eine, sein Gehirn etwas ganz anderes. Der Dumbledore in Harrys Kopf lächelte, beobachtete Harry über seine Fingerkuppen hinweg, die er aneinandergelegt hatte wie zum Gebet.
    Sie haben Ron den Deluminator gegeben. Sie haben ihn verstanden … Sie haben ihm einen Weg zurück ermöglicht …
    Und Sie haben auch Wurmschwanz verstanden … Sie wussten, dass ein wenig Reue in ihm steckte, irgendwo …
    Und wenn Sie sie kannten … was wussten Sie über mich, Dumbledore?
    Bin ich dafür bestimmt, zu wissen, aber nicht, zu suchen? Wussten Sie, wie schwer mir das fallen würde? Ist das der Grund, warum Sie es so schwierig gemacht haben? Damit ich Zeit hätte, das herauszufinden?
    Harry stand reglos da, mit glasigen Augen, den Blick auf den Punkt gerichtet, wo der strahlend goldene Rand der gleißenden Sonne am Horizont erschien. Dann schaute er auf seine sauberen Hände und war kurz überrascht, das Tuch zu sehen, das er darin hielt. Er legte es beiseite und kehrte in den Flur zurück, und dabei spürte er seine Narbe zornig pochen, und durch seinen Kopf jagte, rasch wie die Spiegelung einer Libelle über dem Wasser, die Silhouette eines Gebäudes, das er nur zu gut kannte.
    Bill und Fleur standen am Fuß der Treppe.
    »Ich muss mit Griphook und Ollivander sprechen«, sagte Harry.
    »Nein«, sagte Fleur. »Du wirst warten müssen, ’Arry. Sie sind beide krank, müde –«
    »Es tut mir leid«, sagte er ohne Schärfe, »aber ich kann nicht warten. Ich muss auf der Stelle mit ihnen reden. Allein – und mit jedem einzeln. Es ist dringend.«
    »Harry, was zum Teufel ist eigentlich los?«, fragte Bill. »Du tauchst hier auf mit einem toten Hauselfen und einem halb bewusstlosen Kobold, Hermine sieht aus, als wäre sie gefoltert worden, und Ron hat sich eben geweigert, mir irgendwas zu erzählen –«
    »Wir können dir nicht verraten, was wir gerade tun«, sagte Harry bestimmt. »Du bist im Orden, Bill, du weißt, dass Dumbledore uns einen Auftrag hinterlassen hat. Wir sollen mit niemand anderem darüber reden.«
    Fleur gab einen ungeduldigen Laut von sich, aber Bill sah nicht zu ihr hin; er starrte Harry an. Sein tief vernarbtes Gesicht war schwer zu lesen. Schließlich sagte er: »Von mir aus. Mit wem willst du zuerst sprechen?«
    Harry zögerte. Er wusste, was von dieser Wahl abhing. Es war kaum noch Zeit: Nun war der Moment gekommen, sich zu entscheiden: Horkruxe oder Heiligtümer?
    »Griphook«, sagte Harry. »Ich will zuerst mit Griphook reden.«
    Sein Herz raste, als wäre er gerannt und hätte gerade ein mächtiges Hindernis genommen.
    »Dann hier hoch«, sagte Bill und ging voran.
    Harry war mehrere Stufen hinaufgestiegen, als er stehen blieb und zurückblickte.
    »Euch beide brauche ich auch!«, rief er Ron und Hermine zu, die sich halb versteckt bei der Tür zum Wohnzimmer herumgedrückt hatten.
    Sie traten beide ins Licht mit seltsam erleichterten Mienen.
    »Wie geht es dir?«, fragte Harry Hermine. »Du warst sagenhaft – dass dir diese Geschichte eingefallen ist, als sie dir so wehgetan hat –«
    Hermine lächelte matt, und Ron nahm sie in den Arm und drückte sie.
    »Was machen wir jetzt, Harry?«, fragte er.
    »Ihr werdet sehen. Kommt mit.«
    Harry, Ron und Hermine folgten Bill die steile Treppe hoch in einen kleinen Flur. Drei Türen gingen von ihm ab.
    »Hier rein«, sagte Bill und öffnete die Tür zu seinem und Fleurs Zimmer. Auch von hier aus war das Meer zu sehen, das nun von der aufgehenden Sonne golden gesprenkelt war. Harry ging zum Fenster, kehrte der atemraubenden Aussicht den Rücken und wartete, mit verschränkten Armen und kribbelnder Narbe. Hermine nahm den Stuhl am Frisiertisch; Ron setzte sich auf seine Armlehne.
    Bill tauchte wieder auf, er trug den kleinen Kobold und setzte ihn behutsam auf dem Bett ab. Griphook bedankte sich mit einem Grunzen, und Bill ging hinaus und schloss die Tür hinter sich, so dass sie allein waren.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie aus dem Bett hole«, sagte Harry. »Wie geht es Ihren Beinen?«
    »Sie schmerzen«, antwortete der Kobold. »Aber sie heilen.«
    Er hielt noch immer das Schwert von Gryffindor in der Hand und machte ein sonderbares Gesicht,

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