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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Ihre dringende Bitte hin eingelassen, heute früher am Abend? Vielleicht kann sie Ihnen die Tür öffnen? Dann müssten Sie nicht das halbe Schloss aufwecken.«
    »Die antwortet ja nicht, Sie alter Besen! Machen Sie doch auf! Na los! Tun Sie’s, und zwar sofort!«
    »Gewiss, wenn Sie es wünschen«, sagte Professor McGonagall mit schneidender Kälte. Ein sanfter Schlag des Türklopfers war zu hören und die melodische Stimme fragte erneut: »Wo gehen verschwundene Gegenstände hin?«
    »Ins Nicht-Sein, das heißt in alles«, antwortete Professor McGonagall.
    »Hübsch gesagt«, erwiderte der Adler-Türklopfer und die Tür schwang auf.
    Die wenigen Ravenclaws, die noch da waren, spurteten zur Treppe, als Amycus, mit dem Zauberstab fuchtelnd, über die Schwelle stürmte. Er war gedrungen wie seine Schwester, hatte ein farbloses, teigiges Gesicht und winzige Augen, die sich sofort auf die reglos am Boden ausgestreckte Alecto richteten. Voll Zorn und Angst schrie er auf.
    »Was haben sie getan, diese kleinen Bälger?«, schrie er. »Die kriegen alle miteinander den Cruciatus von mir zu spüren, bis sie mir verraten, wer das war – und was wird bloß der Dunkle Lord sagen?«, kreischte er über seiner Schwester stehend und schlug sich mit der Faust gegen die Stirn. »Er ist uns entwischt und die haben sie jetzt auch noch umgebracht!«
    »Sie steht lediglich unter einem Schockzauber«, sagte Professor McGonagall ungeduldig, die sich gebückt hatte, um Alecto zu untersuchen. »Sie wird bald wieder bei bester Gesundheit sein.«
    »Nein, zum Henker noch mal, wird sie nicht!«, brüllte Amycus. »Nicht, wenn der Dunkle Lord sie zu fassen kriegt! Sie hat doch nach ihm gerufen, ich hab gespürt, wie mein Mal gebrannt hat, und er glaubt, dass wir Potter haben!«
    »›Potter haben‹?«, sagte Professor McGonagall scharf. »Was soll das heißen, ›Potter haben‹?«
    »Er hat uns gesagt, dass Potter vielleicht versucht, in den Ravenclaw-Turm reinzukommen, und dass wir ihn rufen sollen, wenn wir ihn gefasst haben!«
    »Warum sollte Potter versuchen, in den Ravenclaw-Turm hineinzukommen? Potter gehört in mein Haus!«
    In ihrer Stimme voller Zweifel und Wut hörte Harry einen leisen Anflug von Stolz, und jähe Zuneigung für Minerva McGonagall flammte in ihm auf.
    »Wir haben gesagt gekriegt, dass er vielleicht hier reinkommt!«, sagte Carrow. »Keine Ahnung, warum, woher auch?«
    Professor McGonagall stand auf und suchte mit ihren glänzenden Knopfaugen den Raum ab. Zweimal wanderte ihr Blick direkt über die Stelle, wo Harry und Luna standen.
    »Wir können es auf die Kinder schieben«, sagte Amycus und sein schweineähnliches Gesicht wirkte plötzlich verschlagen. »Jaah, das machen wir. Wir sagen, dass Alecto von den Kindern überfallen wurde, von diesen Kindern da oben«, er blickte hoch zu der Sternendecke in Richtung Schlafsäle, »und wir sagen, die hätten sie gezwungen, auf ihr Mal zu drücken, und deshalb hat er einen falschen Alarm gekriegt … dann kann er die bestrafen. Paar Kinder mehr oder weniger, was macht das schon für ’n Unterschied?«
    »Nur den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge, Mut und Feigheit«, sagte Professor McGonagall, die erblasst war, »kurz, einen Unterschied, den Sie und Ihre Schwester offenbar nicht zu schätzen wissen. Aber lassen Sie mich eines absolut klarstellen. Sie werden Ihre vielen Unzulänglichkeiten nicht den Schülern von Hogwarts in die Schuhe schieben. Das werde ich nicht zulassen.«
    »Wie bitte?«
    Amycus trat vor, bis er Professor McGonagall unangenehm nahe war, sein Gesicht Zentimeter von ihrem entfernt. Sie weigerte sich, zurückzuweichen, und blickte stattdessen auf ihn hinab, als wäre er etwas Widerliches, das sie an einer Klobrille klebend gefunden hatte.
    »Es geht nicht darum, was Sie zulassen, Minerva McGonagall. Ihre Zeit ist vorbei. Jetzt haben wir hier das Kommando, und Sie werden mich unterstützen, oder Sie bezahlen den Preis.«
    Und er spuckte ihr ins Gesicht.
    Harry zerrte den Tarnumhang von sich, hob seinen Zauberstab und sagte: »Das hätten Sie nicht tun sollen.«
    Als Amycus herumwirbelte, rief Harry: »Crucio!«
    Der Todesser wurde von den Füßen gerissen. Er krümmte sich in der Luft wie ein Ertrinkender, schlug um sich und heulte vor Schmerz, und dann donnerte er mit einem Knirschen und Splittern in die Scheibe eines Bücherschranks und brach bewusstlos am Boden zusammen.
    »Ich hab verstanden, was Bellatrix meinte«, sagte Harry, während ihm das

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