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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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geschützt wird, kann Lord Voldemort nicht sterben.«
    Harry schien die beiden Männer durch das Ende eines langen Tunnels zu beobachten, so weit entfernt von ihm waren sie, so fremd klangen ihre Stimmen in seinen Ohren.
    »Also muss der Junge … muss der Junge sterben?«, fragte Snape ganz ruhig.
    »Und Voldemort selbst muss es tun, Severus. Das ist entscheidend.«
    Wieder lang anhaltende Stille. Dann sagte Snape: »Ich dachte … all diese Jahre … dass wir ihn für sie beschützen. Für Lily.«
    »Wir haben ihn beschützt, weil es notwendig war, ihn zu unterrichten, ihn zu erziehen, ihn seine Stärken erproben zu lassen«, sagte Dumbledore, die Augen noch immer fest geschlossen. »Unterdessen wird die Verbindung zwischen ihnen immer stärker, es ist ein schmarotzerisches Wachstum: Manchmal denke ich, dass er selbst den Verdacht hegt. Wie ich ihn kenne, wird er die Dinge so bestellt haben, dass es, wenn er sich tatsächlich aufmacht, dem Tod entgegenzugehen, wahrhaftig das Ende Voldemorts bedeuten wird.«
    Dumbledore öffnete die Augen. Snape blickte entsetzt.
    »Sie haben ihn am Leben erhalten, damit er im richtigen Moment sterben kann?«
    »Seien Sie nicht schockiert, Severus. Wie viele Männer und Frauen haben Sie sterben sehen?«
    »In jüngster Zeit nur die, die ich nicht retten konnte«, sagte Snape. Er stand auf. »Sie haben mich benutzt.«
    »Soll heißen?«
    »Ich habe für Sie spioniert und für Sie gelogen, mich für Sie in Lebensgefahr begeben. Alles angeblich zu dem Zweck, Lily Potters Sohn zu schützen. Nun erzählen Sie mir, dass Sie ihn wie ein Schwein zum Schlachten aufgezogen haben –«
    »Aber das ist rührend, Severus«, sagte Dumbledore ernst. »Sind Sie nun doch so weit, dass Sie sich um den Jungen sorgen?«
    »Um ihn?« , rief Snape. »Expecto patronum!«
    Aus der Spitze seines Zauberstabs brach die silberne Hirschkuh hervor: Sie landete auf dem Boden des Büros, sprang mit einem Satz durch den Raum und rauschte aus dem Fenster. Dumbledore beobachtete, wie sie davonflog, und als ihr silbriger Schimmer verblasste, wandte er sich zu Snape um, dessen Augen voller Tränen waren.
    »Nach all dieser Zeit?«
    »Immer«, sagte Snape.
    Und die Szene verwandelte sich. Nun sah Harry, wie Snape mit Dumbledores Porträt hinter seinem Schreibtisch redete.
    »Sie werden Voldemort das genaue Datum nennen müssen, an dem Harry das Haus seiner Tante und seines Onkels verlässt«, sagte Dumbledore. »Wenn Sie es nicht tun, wird er Verdacht schöpfen, da Voldemort Sie für so gut informiert hält. Allerdings müssen Sie die Idee von den Lockvögeln ins Spiel bringen – das dürfte Harrys Sicherheit gewährleisten. Versuchen Sie Mundungus Fletcher mit einem Verwechslungszauber zu belegen. Und, Severus, wenn Sie gezwungen sind, an der Jagd teilzunehmen, seien Sie darauf bedacht, Ihre Rolle überzeugend zu spielen … ich verlasse mich darauf, dass Sie so lange wie möglich in Lord Voldemorts Gunst bleiben, andernfalls wird Hogwarts auf Gedeih und Verderb den Carrows ausgeliefert sein …«
    Nun hatten Snape und Mundungus in einer unbekannten Kneipe die Köpfe zusammengesteckt, Mundungus’ Gesicht wirkte eigentümlich leer, Snape runzelte konzentriert die Stirn.
    »Du wirst dem Orden des Phönix vorschlagen«, murmelte Snape, »dass sie Lockvögel verwenden. Vielsaft-Trank. Identische Potters. Das ist das Einzige, was funktionieren könnte. Du wirst vergessen, dass ich das vorgeschlagen habe. Du wirst es als deine eigene Idee ausgeben. Hast du verstanden?«
    »Ich habe verstanden«, murmelte Mundungus mit verschwommenem Blick …
    Nun flog Harry an Snapes Seite auf einem Besen durch eine klare dunkle Nacht: Er wurde von anderen kapuzenvermummten Todessern begleitet, und vor ihnen flogen Lupin und ein Harry, der in Wirklichkeit George war … ein Todesser überholte Snape, hob seinen Zauberstab und richtete ihn direkt auf Lupins Rücken –
    »Sectumsempra!« , schrie Snape.
    Doch der Zauber, der eigentlich für die Stabhand des Todessers bestimmt war, ging daneben und traf stattdessen George –
    Und dann kniete Snape in Sirius’ einstigem Schlafzimmer. Tränen tropften von der Spitze seiner Hakennase, als er den alten Brief von Lily las. Auf der zweiten Seite standen nur wenige Worte:
    jemals mit Gellert Grindelwald befreundet sein konnte. Wenn du mich fragst, denke ich, dass es bei ihr allmählich aussetzt!
    Alles Liebe
    Lily
    Snape nahm die Seite, die Lilys Unterschrift und ihre lieben Grüße trug, und

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