Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
Vom Netzwerk:
hier seine Zustimmung verlangt.
    »Ich meine, keiner wünscht sich mehr als ich, dass alles schnell und sauber vonstatten gegangen und mein Kopf endgültig herunter wäre, ich muss sagen, das hätte mir einiges an Schmerz und Gelächter erspart. Allerdings –« Der Fast Kopflose Nick holte den Brief wieder hervor, faltete ihn auf und las wutentbrannt vor: »›Wir können nur Jäger aufnehmen, deren Köpfe sich endgültig von ihren Körpern getrennt haben. Wie Sie gewiss einsehen, wäre es andernfalls unmöglich, dass die Mitglieder an Jagdvergnügen wie Kopfjonglieren zu Pferde und Kopfpolo teilnehmen können. Daher muss ich Ihnen mit dem größten Bedauern mitteilen, dass Sie nicht den Anforderungen entsprechen. Mit den besten Wünschen, Sir Patrick Delaney-Podmore‹.«
    Rauchend vor Zorn stopfte der Fast Kopflose Nick den Brief in sein Wams zurück.
    »Zwei Zentimeter Haut und Sehnen halten meinen Kopf auf dem Hals, Harry! Normale Leute würden denken, das könnte man doch als geköpft durchgehen lassen, aber nein, es reicht nicht für Sir Ordentlich Geköpfter Podmore.«
    Der Fast Kopflose Nick holte einige Male tief Luft und sagte dann mit viel ruhigerer Stimme: »So, und was macht Ihnen Sorgen? Kann ich etwas für Sie tun?«
    »Nein«, sagte Harry. »Außer, Sie wissen, wo wir sieben Nimbus Zweitausendeins umsonst herkriegen könnten für unser Spiel gegen Sly-«
    Der Rest des Satzes ging in einem fiepsigen Miauen unter, das aus der Nähe seiner Füße kam. Er blickte hinunter und ein Paar gelbe Laternenaugen starrten ihn an. Es war Mrs Norris, die skelettdürre graue Katze, die der Hausmeister Argus Filch als eine Art Gehilfin in seiner endlosen Schlacht gegen die Schüler einsetzte.
    »Sie verschwinden am besten von hier, Harry«, sagte Nick hastig, »Filch hat ganz schlechte Laune – er hat einen Schnupfen, und ein paar Drittklässler haben in Kerker fünf versehentlich Froschgehirne über die ganze Decke gespritzt, er hat den ganzen Morgen geputzt, und wenn er Sie hier vor Schlamm triefen sieht –«
    »Stimmt«, sagte Harry und wich vor dem anklagenden Starren von Mrs Norris zurück, doch nicht schnell genug. Angezogen durch die geheimnisvolle Macht, die ihn offenbar mit seiner heimtückischen Katze verband, brach Argus Filch plötzlich durch einen Wandbehang rechts von Harry. Mit rasselndem Atem sah er sich fieberhaft nach dem Regelverletzer um. Um den Kopf hatte er einen dicken Schal mit Schottenmuster gewickelt und seine Nase glänzte ungewöhnlich purpurfarben.
    »Dreck«, rief er mit zitternden Wangen, und seine Augen quollen beunruhigend weit vor, als er auf die Schlammlache deutete, die von Harrys Quidditch-Umhang herabgetropft war. »Überall Dreck und Unordnung. Mir reicht’s, kann ich dir sagen! Folge mir, Potter!«
    Also winkte Harry mit düsterem Blick dem Fast Kopflosen Nick zum Abschied und folgte Filch nach unten, wobei er die Zahl der schlammigen Fußabdrücke auf dem Boden verdoppelte.
    Harry war noch nie in Filchs Büro gewesen; das war der Ort, um den die meisten Schüler einen weiten Bogen machten. Das schäbige und fensterlose Kabuff wurde vom Licht einer Ölfunzel an der niedrigen Decke erhellt. Ein schwacher Geruch nach gebratenem Fisch hing in der Luft. An der Wand entlang standen hölzerne Aktenschränke, deren Beschriftungen Harry sagten, dass sie Einzelheiten über jeden Schüler enthielten, den Filch je bestraft hatte. Fred und George Weasley hatten ein ganzes Fach für sich allein. Eine Sammlung von auf Hochglanz polierten Ketten und Fußschellen hing an der Wand hinter Filchs Schreibtisch. Alle wussten, dass er Dumbledore ständig um die Erlaubnis bat, die Schüler an den Fußgelenken gefesselt von der Decke baumeln zu lassen.
    Filch nahm eine Feder aus dem Tintenfass auf seinem Schreibtisch und begann nach Pergament zu stöbern.
    »Dreck«, murmelte er zornig, »große, glühend heiße Drachenpopel … Froschgehirne … Ratteninnereien … mir reicht’s … Strafe zur Abschreckung … wo ist das Formblatt … da …«
    Er hatte eine dicke Rolle Pergament aus der Schreibtischschublade gezogen und sie vor sich ausgebreitet und tunkte nun den langen schwarzen Federkiel in das Tintenfass.
    »Name … Harry Potter. Verbrechen …«
    »War doch nur ein bisschen Schlamm!«, sagte Harry.
    »Für dich ist es nur ein wenig Schlamm, Junge, aber für mich ist es eine Überstunde Schrubben!«, schrie Filch und an der Spitze seiner Knollennase erzitterte ein widerlicher Tropfen.

Weitere Kostenlose Bücher