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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Gesicht in der Dunkelheit erkennen konnte, verstand sie auch nicht mehr als er.

 
Der Duellierclub
    Als Harry am Sonntagmorgen aufwachte, hatte die Wintersonne den Krankensaal in gleißendes Licht getaucht. Er spürte zwar neue Knochen im Arm, konnte ihn allerdings noch nicht bewegen. Rasch setzte er sich auf und sah hinüber zu Colins Bett, doch jetzt versperrte ihm der lange Vorhang die Sicht, hinter dem sich Harry tags zuvor umgezogen hatte. Madam Pomfrey bemerkte, dass er wach war, und kam mit einem Frühstückstablett zu ihm. Dann begann sie seinen Arm und seine Finger zu dehnen und zu strecken.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie, während er sich mit der linken Hand unbeholfen Haferbrei in den Mund löffelte. »Wenn du aufgegessen hast, darfst du gehen.«
    Harry zog sich so schnell er konnte an und machte sich rasch auf den Weg zum Gryffindor-Turm, voller Ungeduld, Ron und Hermine von Colin und Dobby zu erzählen. Doch sie waren nicht da. Harry ging wieder hinaus, um nach ihnen zu suchen. Wo konnten sie abgeblieben sein? Ein wenig beleidigt war er schon, dass es sie nicht interessierte, ob er nun seine Knochen wiederhatte oder nicht.
    Als er an der Bibliothek vorbeiging, kam Percy Weasley herausgeschlendert, diesmal offenbar viel besser gelaunt als bei ihrem letzten Zusammentreffen.
    »Ach, hallo, Harry«, sagte er. »Glänzender Flug gestern, wirklich ausgezeichnet. Gryffindor hat gerade die Führung im Kampf um den Hauspokal übernommen; du hast fünfzig Punkte geholt!«
    »Du hast nicht zufällig Ron oder Hermine gesehen?«, fragte Harry.
    »Nein, hab ich nicht«, antwortete Percy und sein Lächeln verblasste. »Ich hoffe, Ron treibt sich nicht schon wieder in einer Mädchentoilette rum …«
    Harry lachte gekünstelt, wartete, bis Percy außer Sicht war, und machte sich dann schnurstracks auf den Weg zum Klo der Maulenden Myrte. Er konnte sich zwar nicht denken, warum Ron und Hermine schon wieder dort drin sein sollten, doch nachdem er sich vergewissert hatte, dass weder Filch noch irgendwelche Vertrauensschüler auf dem Gang waren, öffnete er die Tür. Aus einer verriegelten Kabine hörte er ihre Stimmen.
    »Ich bin’s«, sagte er und schloss die Tür hinter sich. Von drinnen hörte er ein metallisches Klirren, Wasser spritzen und einen spitzen Aufschrei, dann sah er Hermines Auge durch das Schlüsselloch spähen. »Harry!«, sagte sie. »Hast du uns erschreckt! Komm rein – wie geht’s deinem Arm?«
    »Gut«, sagte Harry und zwängte sich in die Kabine. Auf der Kloschüssel stand ein alter Kessel, und ein prasselndes Geräusch sagte Harry, dass sie darunter ein Feuer entfacht hatten. Tragbare, wasserdichte Feuer heraufzubeschwören, war eine Spezialität Hermines.
    »Wir wären dich ja besuchen gekommen, aber dann haben wir beschlossen, mit dem Vielsaft-Zaubertrank anzufangen«, erklärte Ron, während Harry mühsam die Tür hinter sich verriegelte. »Wir haben uns überlegt, dass wir ihn am besten hier verstecken.«
    Harry begann von Colin zu erzählen, doch Hermine unterbrach ihn:
    »Das wissen wir schon, wir haben gehört, wie Professor McGonagall es heute Morgen Professor Flitwick gesagt hat. Darum haben wir beschlossen, gleich loszulegen –«
    »Je schneller wir ein Geständnis aus Malfoy rausholen, desto besser«, knurrte Ron. »Wisst ihr, was ich glaube? Er war nach dem Quidditch-Match ganz miserabler Laune und hat sie an Colin ausgelassen.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Harry und beobachtete Hermine, wie sie büschelweise Knöterich zerrupfte und in das Gebräu warf. »Mitten in der Nacht hat Dobby mich besucht.«
    Ron und Hermine hoben verblüfft die Köpfe. Harry erzählte ihnen, was Dobby ihm gesagt – oder vielmehr nicht gesagt hatte. Ron und Hermine lauschten mit offenen Mündern.
    »Die Kammer des Schreckens wurde schon einmal geöffnet?«, fragte Hermine.
    »Damit ist die Sache klar«, sagte Ron triumphierend. »Lucius Malfoy muss die Kammer geöffnet haben, als er hier in der Schule war, und jetzt hat er dem lieben alten Draco verraten, wie es geht. Glasklar. Hätte dir Dobby doch bloß gesagt, was für ein Monster dadrin ist. Ich möchte wissen, wie es kommt, dass noch niemand gesehen hat, wie es in der Schule herumschleicht.«
    »Vielleicht kann es sich unsichtbar machen«, sagte Hermine, die gerade Blutegel auf den Kesselboden schubste. »Oder vielleicht kann es sich verkleiden und so tun, als wäre es eine Rüstung oder so was: Ich hab gelesen, dass es Chamäleon-Ghule gibt

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