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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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des Entsetzens im Gesicht. Und das war nicht alles. Neben ihm war eine andere Gestalt und etwas Befremdlicheres hatte Harry noch nie gesehen.
    Es war der Fast Kopflose Nick, nicht mehr perlweiß und durchsichtig, sondern mit schwarzem Rauch gefüllt. Reglos schwebte er eine Handbreit über dem Boden. Sein Kopf hing herunter und auf seinem Gesicht stand derselbe Ausdruck des Entsetzens wie auf dem Justins.
    Harry rappelte sich auf, schnell und flach atmend, und sein Herz vollführte eine Art Trommelwirbel gegen seine Rippen. Mit fiebrigem Blick spähte er den verlassenen Korridor hinunter und sah, wie ein paar Spinnen so schnell sie konnten von den Körpern fortkrabbelten. Alles, was er hörte, waren die gedämpften Stimmen der Lehrer aus den Klassenzimmern zu beiden Seiten des Ganges.
    Er hätte losrennen können, und keiner hätte je erfahren, dass er hier war. Aber er konnte sie nicht einfach hier liegen lassen … er musste Hilfe holen … würde auch nur einer glauben, dass er damit nichts zu tun hatte?
    Während er dastand und Panik in ihm hochstieg, schlug gleich neben ihm krachend eine Tür auf. Peeves, der Poltergeist, kam herausgeschossen.
    »Sieh an, es ist der putzige kleine Potter!«, gackerte Peeves und schlug Harry im Vorbeihüpfen die Brille von der Nase. »Was führt Potter im Schilde? Warum lümmelt Potter hier –«
    Mitten in einem Salto hielt Peeves inne. Kopfüber in der Luft hängend, erkannte er Justin und den Fast Kopflosen Nick. Er vollendete seinen Purzelbaum, und bevor Harry ihn aufhalten konnte, füllte er seine Lungen und brüllte:
    » ANGRIFF ! ANGRIFF ! WIEDER EIN ANGRIFF ! KEIN STERBLICHER ODER GEIST IST SICHER ! RENNT UM EUER LEBEN ! AAAANGRIFF !«
    Knall – knall – knall – den Gang entlang flog eine Tür nach der anderen auf und eine Flut von Schülern quoll heraus. Mehrere lange Minuten herrschte solches Durcheinander, dass Justins Körper Gefahr lief, ziemlich Schaden zu nehmen, und manche mitten im Kopflosen Nick standen. Von den andern gegen die Wand gedrückt, hörte Harry die Lehrer mit lauter Stimme Ruhe gebieten. Professor McGonagall kam herbeigeeilt, gefolgt von ihren Schülern, von denen einer immer noch schwarzweiß gestreiftes Haar hatte. Ein lauter Knall aus ihrem Zauberstab ließ Ruhe einkehren und sie wies alle zurück in die Klassenzimmer. Kaum hatte sich der Korridor etwas geleert, kam auch schon Ernie von den Hufflepuffs keuchend angerannt.
    »Auf frischer Tat ertappt!«, rief Ernie und deutete mit schneeweißem Gesicht und dramatischer Geste auf Harry.
    »Lass gut sein, Macmillan!«, sagte Professor McGonagall scharf.
    Über ihnen hüpfte Peeves auf und ab und wachte bösartig grinsend über das Schauspiel; wenn heilloses Durcheinander herrschte, war Peeves immer bester Laune. Während die Lehrer sich über Justin und den Fast Kopflosen Nick beugten, um sie zu untersuchen, schmetterte Peeves ein Liedchen:
    »Ach, Potter, du Schwein, was hast du getan.
    Du meuchelst die Schüler und freust dich daran –« »Das reicht, Peeves!«, blaffte ihn Professor McGonagall an, und Peeves schwebte rücklings, nicht ohne Harry die Zunge rauszustrecken, davon.
    Professor Flitwick und Professor Sinistra aus dem Fachbereich Astronomie trugen Justin in den Krankenflügel, doch niemand schien zu wissen, was man für den Fast Kopflosen Nick tun konnte. Professor McGonagall beschwor schließlich einen großen Fächer aus dem Nichts herauf und reichte ihn Ernie mit der Anweisung, den Fast Kopflosen Nick die Treppe hochzuwedeln. Und Ernie fächerte Nick vor sich her wie ein stummes schwarzes Hovercraft-Boot. Nun waren Harry und Professor McGonagall allein.
    »Hier lang, Potter«, sagte sie.
    »Professor«, sagte Harry sofort, »ich schwöre, ich habe es nicht –«
    »Das liegt jetzt nicht mehr in meiner Hand, Potter«, sagte Professor McGonagall kurz angebunden.
    Schweigend bogen sie um eine Ecke und sie hielt vor einem großen und äußerst hässlichen steinernen Wasserspeier an.
    »Zitronenbrause!«, sagte sie. Das war offenbar ein Passwort, denn der Wasserspeier erwachte plötzlich zum Leben und hüpfte zur Seite. Die Wand hinter ihm teilte sich. Obwohl Harry Angst hatte vor dem, was ihn jetzt erwartete, musste er einfach staunen. Hinter der Wand war eine Wendeltreppe, die sich langsam nach oben bewegte wie eine Rolltreppe. Er und Professor McGonagall betraten die Treppe und die Wand hinter ihnen schloss sich mit einem dumpfen Geräusch. Sich im Kreise drehend, stiegen sie nach

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