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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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musstest«, sagte Dumbledore und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Eigentlich ist er die meiste Zeit sehr hübsch, herrlich rot und golden gefiedert. Faszinierende Geschöpfe, diese Phönixe. Sie können unglaublich schwere Lasten tragen, ihre Tränen haben heilende Kraft und sie sind außerordentlich treue Haustiere.«
    Vor Entsetzen über den in Flammen aufgehenden Fawkes hatte Harry ganz vergessen, weshalb er hier war, doch als Dumbledore sich auf dem hohen Stuhl hinter dem Schreibtisch niederließ und Harry mit seinen durchdringenden, hellblauen Augen festnagelte, erinnerte er sich jäh wieder.
    Bevor Dumbledore allerdings noch ein Wort sagen konnte, flog laut krachend die Bürotür auf und Hagrid stürzte herein, mit der Kapuze auf den zottigen schwarzen Haaren und einem wilden Blick in den Augen. Noch immer baumelte der tote Hahn in seiner Pranke.
    »Es war nicht Harry, Professor Dumbledore!«, sagte Hagrid eindringlich, »Sekunden bevor dieses Kind gefunden wurde, hab ich mit ihm geredet, er hätte nie die Zeit gehabt, Sir –«
    Dumbledore versuchte etwas zu sagen, doch Hagrid drang weiter auf ihn ein, dabei wedelte er vor Aufregung mit dem Hahn, dessen Federn durch den ganzen Raum schwebten.
    »– er kann’s nicht gewesen sein, ich schwör’s vor dem Ministerium für Zauberei, wenn nötig –«
    »Hagrid, ich –«
    »– Sie haben den falschen Jungen, Sir, ich weiß, dass Harry nie –«
    »Hagrid!«, sagte Dumbledore laut. »Ich glaube nicht, dass Harry diese Leute angegriffen hat.«
    »Oh«, sagte Hagrid und der Hahn schwang leblos um sein Bein. »Gut. Dann warte ich draußen.«
    Und verlegen stapfte er hinaus.
    »Sie glauben nicht, dass ich es war?«, wiederholte Harry hoffnungsvoll, während Dumbledore die Hahnenfedern von seinem Schreibtisch wischte.
    »Nein, Harry, ich glaube es nicht«, sagte Dumbledore, wenn auch wieder mit ernstem Gesicht. »Aber ich will trotzdem mit dir reden.«
    Dumbledore legte die Fingerspitzen zusammen und musterte ihn. Harry wartete nervös.
    »Harry, ich muss dich fragen, ob es etwas gibt, was du mir erzählen möchtest«, sagte er sanft. »Was es auch immer sein mag.«
    Harry wusste nicht, was er antworten sollte. Er dachte an Malfoy, der »Ihr seid die Nächsten, Schlammblüter!« gerufen hatte, und an den Vielsaft-Trank, der im Klo der Maulenden Myrte vor sich hin köchelte. Dann fiel ihm die körperlose Stimme ein, die er zweimal gehört hatte, und das, was Ron gesagt hatte: »Stimmen zu hören, die niemand sonst hören kann, ist kein gutes Zeichen, nicht einmal in der Zaubererwelt.« Auch dachte er daran, was alle über ihn sagten, und an seine wachsende Angst, dass ihn irgendetwas mit Salazar Slytherin verband …
    »Nein«, sagte Harry, »es gibt nichts, Professor …«
    Der Doppelangriff auf Justin und den Fast Kopflosen Nick verwandelte die angespannte Stimmung im Schloss in helle Panik. Eigenartigerweise war es das Schicksal des Fast Kopflosen Nick, das den Leuten offenbar die größte Sorge bereitete. Was für ein Wesen konnte einem Geist so etwas antun, fragten sich Lehrer und Schüler; was für eine schreckliche Macht konnte jemandem Schaden zufügen, der bereits tot war? Fast kam es zu einem Ansturm auf die Fahrkarten für den Hogwarts-Express, denn alle wollten über Weihnachten nach Hause.
    »Wenn das so weitergeht, bleiben wir als Einzige hier«, sagte Ron zu Harry und Hermine. »Wir, Malfoy, Crabbe und Goyle. Das werden lustige Ferien.«
    Crabbe und Goyle, die Malfoy alles nachmachten, hatten sich ebenfalls in die Liste derer eingetragen, die in den Ferien dableiben wollten. Doch Harry war froh, dass die meisten gingen. Er war es leid, dass die andern immer einen großen Bogen um ihn machten, wenn sie ihm begegneten, als ob er gleich Fangarme auswerfen oder Gift spucken würde; er war es leid, dass sie im Vorbeigehen murmelnd und zischelnd mit dem Finger auf ihn zeigten.
    Fred und George allerdings fanden das alles sehr lustig. Sie ließen es sich nicht nehmen, als Harrys Vorhut durch die Gänge zu marschieren und zu rufen: »Macht Platz für den Erben von Slytherin, ein gaaanz böser Zauberer kommt hier durch …«
    Percy missbilligte dieses Verhalten zutiefst.
    »Das ist nicht zum Lachen«, sagte er kühl.
    »Ach, geh aus dem Weg, Percy«, sagte Fred. »Harry hat’s eilig.«
    »Ja, er macht schnell einen Abstecher in die Kammer des Schreckens auf eine Tasse Tee mit seinem reißzähnigen Knecht«, sagte George glucksend.
    Auch Ginny fand das

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