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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Mann. Das Monster hat ein Mädchen entführt, Lockhart. Hat sie in die Kammer des Schreckens gebracht. Ihre Stunde ist nun endlich gekommen.«
    Lockhart erbleichte.
    »Das stimmt, Gilderoy«, warf Professor Sprout ein, »haben Sie nicht erst gestern Abend gesagt, Sie hätten immer gewusst, wo der Eingang zur Kammer des Schreckens ist?«
    »Ich – nun, ich –«, stammelte Lockhart.
    »Ja, haben Sie mir nicht gesagt, Sie wüssten sicher, was in der Kammer verborgen ist?«, piepste Professor Flitwick.
    »Hab – hab ich? Kann mich nicht erinnern –«
    »Ich weiß noch genau, wie Sie gesagt haben, es sei schade, dass Sie es nicht mit dem Monster aufnehmen durften, bevor Hagrid verhaftet wurde«, sagte Snape. »Sagten Sie nicht, die ganze Sache sei stümperhaft angegangen worden und dass man Ihnen von Anfang an hätte freie Hand lassen sollen?«
    Lockhart starrte in die versteinerten Gesichter seiner Kollegen.
    »Ich – ich hab wirklich nie – da haben Sie mich wohl falsch verstanden –«
    »Wir überlassen es also Ihnen, Gilderoy«, sagte Professor McGonagall. »Heute Nacht ist die beste Zeit dafür. Wir sorgen dafür, dass Ihnen niemand in die Quere kommt. Sie können es dann ganz allein mit dem Monster aufnehmen. Endlich freie Hand für Sie.«
    Lockhart blickte verzweifelt in die Runde, doch keiner kam ihm zu Hilfe. Er sah jetzt nicht im Entferntesten mehr hübsch aus. Seine Lippen zitterten und ohne sein übliches zähneblitzendes Grinsen sah er schlaffwangig und gebrechlich aus.
    »N… nun gut«, sagte er. »Ich geh in mein Büro und – bereite mich vor.«
    Und er ging hinaus.
    »Schön«, sagte Professor McGonagall mit geblähten Nasenflügeln, »jetzt haben wir ihn aus dem Weg. Die Hauslehrer sollten nun gehen und ihren Schülern mitteilen, was geschehen ist. Sagen Sie ihnen, der Hogwarts-Express wird sie gleich morgen früh nach Hause bringen. Und ich bitte die anderen, sich zu vergewissern, dass kein Schüler mehr außerhalb der Schlafsäle geblieben ist.«
    Die Lehrer erhoben sich und gingen einer nach dem andern hinaus.
    Es war wohl der schlimmste Tag in Harrys ganzem Leben. Er, Ron, Fred und George saßen zusammen in einer Ecke des Gemeinschaftsraums und brachten kein Wort heraus. Percy war nicht da. Er war weggegangen, um Mr und Mrs Weasley eine Eule zu schicken, und hatte sich dann in seinem Zimmer eingeschlossen.
    Kein Nachmittag hatte je so lange gedauert wie dieser und nie war es im Gryffindor-Turm so voll und zugleich so still gewesen. Bei Sonnenuntergang gingen Fred und George, die nicht mehr länger herumsitzen konnten, nach oben und zu Bett.
    »Sie wusste etwas, Harry«, sagte Ron und sprach damit zum ersten Mal, seit sie sich im Lehrerschrank versteckt hatten. »Deshalb wurde sie entführt. Es war nicht irgendein Blödsinn mit Percy. Sie hat etwas über die Kammer des Schreckens herausgefunden. Das muss der Grund sein, weshalb sie –« Ron rieb sich fieberhaft die Augen. »Ich meine, sie hat reines Blut. Es kann keinen anderen Grund geben.«
    Blutrot sah Harry am Horizont die Sonne untergehen. So schlecht hatte er sich noch nie gefühlt. Wenn er nur etwas tun könnte. Irgendetwas.
    »Harry«, sagte Ron. »Glaubst du, es könnte vielleicht doch sein, dass sie nicht – du weißt schon –«
    Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Ginny noch am Leben war.
    »Weißt du was?«, sagte Ron. »Ich glaube, wir sollten zu Lockhart gehen. Ihm sagen, was wir wissen. Er wird versuchen, in die Kammer zu kommen. Wir können ihm sagen, wo wir glauben, dass sie ist, und dass ein Basilisk dort drinsteckt.«
    Weil Harry nichts Besseres einfiel und auch er etwas tun wollte, stimmte er zu. Die Gryffindors um sie her waren so niedergeschlagen und die Weasleys taten ihnen so leid, dass keiner versuchte sie aufzuhalten, als sie aufstanden, den Raum durchquerten und durch das Porträtloch stiegen.
    Dunkelheit fiel über das Schloss, während sie zu Lockharts Büro hinuntergingen. Drinnen schien einiges los zu sein. Sie konnten Schleifen und Poltern und eilige Schritte hören.
    Harry klopfte und hinter der Tür wurde es jäh still. Dann öffnete sie sich einen winzigen Spaltbreit und sie sahen ein Auge Lockharts.
    »Oh – Mr Potter – Mr Weasley –«, sagte er und öffnete die Tür einen Daumenbreit weiter. »Ich bin im Augenblick sehr beschäftigt – wenn Sie sich beeilen würden –«
    »Professor, wir haben Ihnen etwas Wichtiges zu sagen«, erklärte Harry. »Wir

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