Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und der Feuerkelch

Harry Potter und der Feuerkelch

Titel: Harry Potter und der Feuerkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
erpicht darauf gewesen, Sirius alles über Snape und Moody zu erzählen, dass er völlig vergessen hatte, das Eierrätsel zu erwähnen.
    »Weshalb will er denn wissen, wann wir das nächste Mal in Hogsmeade sind?«, fragte Ron.
    »Keine Ahnung«, sagte Harry dumpf. Das kurze Glücksgefühl angesichts des Waldkauzes war schon wieder verflogen. »Beeil dich … wir haben Pflege magischer Geschöpfe.«
    Ob Hagrid sie nun für die Knallrümpfigen Kröter entschädigen wollte, oder weil nur noch zwei davon übrig waren, oder weil er beweisen wollte, dass er alles konnte, was Professor Raue-Pritsche konnte – Harry wusste es nicht, doch seit Hagrid wieder arbeitete, hatte er den Unterricht über Einhörner fortgesetzt. Es stellte sich heraus, dass Hagrid genauso viel über Einhörner wusste wie über Monster, aber es war klar, dass ihn die Einhörner ein wenig enttäuschten, da sie ja keine Giftzähne hatten.
    Er hatte es geschafft, zwei Einhorn-Fohlen zu fangen. Im Gegensatz zu ausgewachsenen Einhörnern waren sie von Kopf bis Schwanz von reiner goldener Farbe. Parvati und Lavender waren ganz hingerissen von diesem Anblick, und selbst Pansy Parkinson hatte Mühe zu verbergen, wie sehr sie die Tiere mochte.
    »Leichter zu erkennen als die Alten«, erklärte Hagrid der Klasse. »Sie wer’n silbern, wenn sie etwa zwei Jahre alt sind, und mit vier Jahren wächst ihnen das Horn. Erst wenn sie ausgewachsen sind, mit etwa sieben, wer’n sie ganz weiß. Als Babys sind sie ’n wenig zutraulicher … haben nicht so viel gegen Jungs … nur zu, ein wenig näher ran, ihr könnt sie streicheln, wenn ihr wollt … gebt ihnen ’n paar von diesen Zuckerstückchen … Alles in Ordnung mit dir?«, murmelte Hagrid und zog Harry ein wenig beiseite, während die meisten anderen um die Baby-Einhörner herumschwärmten.
    »Jaah«, sagte Harry.
    »Bloß ’n bisschen nervös, nich?«, sagte Hagrid.
    »Bisschen«, murmelte Harry.
    »Harry«, sagte Hagrid und gab ihm mit seiner massigen Hand einen solchen Klaps auf die Schulter, dass Harrys Knie unter der Wucht einknickten, »ich hab mir ja Sorgen gemacht, bevor ich gesehn hab, wie du’s mit diesem Hornschwanz aufgenommen hast, aber jetzt weiß ich, du schaffst alles, was du dir in ’n Kopf setzt. Ich mach mir jedenfalls keine Gedanken mehr drüber. Du kriegst das schon hin. Dein Rätsel hast du doch schon gelöst, nich?«
    Harry nickte, doch noch während er dies tat, überkam ihn ein verrückter Drang zu gestehen, dass er keine Ahnung hatte, wie er eine Stunde lang am Grund des Sees überleben sollte. Er sah zu Hagrid auf – vielleicht hatte er schon ein paarmal in den See steigen müssen, weil er sich um dessen Geschöpfe kümmern musste? Schließlich pflegte er auch alle anderen Wesen der Ländereien –
    »Du gewinnst«, knurrte Hagrid und klatschte erneut mit solcher Wucht auf Harrys Schulter, dass er buchstäblich ein paar Zentimeter in den sumpfigen Boden sank. »Das weiß ich. Hab ich im Gespür. Du gewinnst, Harry.«
    Harry brachte es einfach nicht über sich, das glückliche, zuversichtliche Lächeln auf Hagrids Gesicht auszulöschen. Er zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln, trat scheinbar ganz interessiert zu den jungen Einhörnern und begann, seinen Mitschülern gleich, sie zu streicheln.
    Am Abend vor der zweiten Aufgabe fühlte sich Harry in einem Alptraum gefangen. Selbst wenn er wie durch ein Wunder einen brauchbaren Zauber fand, so war ihm doch vollkommen klar, dass es ungeheuer schwer sein würde, ihn über Nacht noch zu erlernen. Wie hatte er es so weit kommen lassen können? Warum hatte er sich nicht früher an das Eierrätsel gesetzt? Wieso war er im Unterricht so oft mit den Gedanken woanders gewesen – was, wenn ein Lehrer einmal zufällig erwähnt hätte, wie man unter Wasser atmen konnte?
    Während draußen die Sonne unterging, saßen Harry, Ron und Hermine in der Bibliothek, voreinander durch mächtige Stapel Zauberbücher verborgen, und blätterten fieberhaft Seite um Seite um. Harry zuckte jedes Mal heftig zusammen, wenn er das Wort »Wasser« auf einer Buchseite sah, doch meist hieß es da nur: »Man nehme einen Liter Wasser, ein halbes Pfund geschnittene Alraunenblätter und einen Molch …«
    »Ich glaub, es geht einfach nicht«, hörte er Rons matte Stimme von der anderen Seite des Tisches her. »Nichts zu finden. Nichts. Was am ehesten noch ginge, wäre dieser Dreh, um Pfützen und Tümpel auszutrocknen, dieser Dürrezauber, aber der ist nie und nimmer

Weitere Kostenlose Bücher